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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.

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Marineerfahrungen aus dem ^ezessionskriege
Mi bis 1865
(Schluß)

le hohen Anforderungen, die schon die Länge der feindlichen
Küsten an die blockirende Flotte stellte, wurden durch die große
Zahl der tiefen Buchten und durch die flachen Ufer noch ver¬
größert. Im Norden endete die Küste der Südstaaten mit der
tief ins Land einschneidenden Chesapeakebai, im Süden und
Westen mit der Grenze von Mexiko. In die Chesapeakebai münden mit meer¬
busenartig erweitertem unterm Lauf der Potomac, der Rappcihcmnoc und, kurz
vor dem Übergang der Bai in den Ozean, der Jamesfluß, an dem etwa sechzig
Seemeilen stromaufwärts die Hauptstadt der südstaatlichen Partei Richmond
liegt. Am Potomac, gegen neunzig Seemeilen oberhalb seiner Mündung,
liegt die Hauptstadt der Union Washington. Die Flüsse sind sehr wasserreich
und weit hinauf bis zu den genannten Städten schiffbar. In den letzten Teil
der Chesapeakebai mündet der von Süden kommende Elisabethsluß, an dem
ungefähr fünfzehn Seemeilen aufwärts Norfolk mit seiner Werft liegt. Der
Potomac bildete weiter landeinwärts die Grenze der Nord- und Südstaaten,
doch hatten die Nordstaaten auch die Landspitze zwischen der Mündung des
Jamesflusses und der Chesapeakebai samt der starken Festung Monroe und den
Befestigungen bei Newport News Point besetzt.

Die Südstaaten hatten dafür den Jamesfluß und die Südufer der Bai
mit Norfolk in ihrer Gewalt und gegenüber dem Fort Monroe an der Mündung
des Elisabethflusses bei Sewalls Point Befestigungen angelegt. Zwischen Fort
Monroe und Newport News Point erstreckt sich die flache Hamptvn Bar,


Grenzboten I 1898 S8


Marineerfahrungen aus dem ^ezessionskriege
Mi bis 1865
(Schluß)

le hohen Anforderungen, die schon die Länge der feindlichen
Küsten an die blockirende Flotte stellte, wurden durch die große
Zahl der tiefen Buchten und durch die flachen Ufer noch ver¬
größert. Im Norden endete die Küste der Südstaaten mit der
tief ins Land einschneidenden Chesapeakebai, im Süden und
Westen mit der Grenze von Mexiko. In die Chesapeakebai münden mit meer¬
busenartig erweitertem unterm Lauf der Potomac, der Rappcihcmnoc und, kurz
vor dem Übergang der Bai in den Ozean, der Jamesfluß, an dem etwa sechzig
Seemeilen stromaufwärts die Hauptstadt der südstaatlichen Partei Richmond
liegt. Am Potomac, gegen neunzig Seemeilen oberhalb seiner Mündung,
liegt die Hauptstadt der Union Washington. Die Flüsse sind sehr wasserreich
und weit hinauf bis zu den genannten Städten schiffbar. In den letzten Teil
der Chesapeakebai mündet der von Süden kommende Elisabethsluß, an dem
ungefähr fünfzehn Seemeilen aufwärts Norfolk mit seiner Werft liegt. Der
Potomac bildete weiter landeinwärts die Grenze der Nord- und Südstaaten,
doch hatten die Nordstaaten auch die Landspitze zwischen der Mündung des
Jamesflusses und der Chesapeakebai samt der starken Festung Monroe und den
Befestigungen bei Newport News Point besetzt.

Die Südstaaten hatten dafür den Jamesfluß und die Südufer der Bai
mit Norfolk in ihrer Gewalt und gegenüber dem Fort Monroe an der Mündung
des Elisabethflusses bei Sewalls Point Befestigungen angelegt. Zwischen Fort
Monroe und Newport News Point erstreckt sich die flache Hamptvn Bar,


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[0461] [Abbildung] Marineerfahrungen aus dem ^ezessionskriege Mi bis 1865 (Schluß) le hohen Anforderungen, die schon die Länge der feindlichen Küsten an die blockirende Flotte stellte, wurden durch die große Zahl der tiefen Buchten und durch die flachen Ufer noch ver¬ größert. Im Norden endete die Küste der Südstaaten mit der tief ins Land einschneidenden Chesapeakebai, im Süden und Westen mit der Grenze von Mexiko. In die Chesapeakebai münden mit meer¬ busenartig erweitertem unterm Lauf der Potomac, der Rappcihcmnoc und, kurz vor dem Übergang der Bai in den Ozean, der Jamesfluß, an dem etwa sechzig Seemeilen stromaufwärts die Hauptstadt der südstaatlichen Partei Richmond liegt. Am Potomac, gegen neunzig Seemeilen oberhalb seiner Mündung, liegt die Hauptstadt der Union Washington. Die Flüsse sind sehr wasserreich und weit hinauf bis zu den genannten Städten schiffbar. In den letzten Teil der Chesapeakebai mündet der von Süden kommende Elisabethsluß, an dem ungefähr fünfzehn Seemeilen aufwärts Norfolk mit seiner Werft liegt. Der Potomac bildete weiter landeinwärts die Grenze der Nord- und Südstaaten, doch hatten die Nordstaaten auch die Landspitze zwischen der Mündung des Jamesflusses und der Chesapeakebai samt der starken Festung Monroe und den Befestigungen bei Newport News Point besetzt. Die Südstaaten hatten dafür den Jamesfluß und die Südufer der Bai mit Norfolk in ihrer Gewalt und gegenüber dem Fort Monroe an der Mündung des Elisabethflusses bei Sewalls Point Befestigungen angelegt. Zwischen Fort Monroe und Newport News Point erstreckt sich die flache Hamptvn Bar, Grenzboten I 1898 S8

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_226901/461>, abgerufen am 05.01.2025.