Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.Häuser, die zum Teil noch in die menschenfreundlichen letzten Jahrzehnte des Was wird aus (Lhina werden? le altchinesische Partei, die nichts von uns Barbaren und fremden Häuser, die zum Teil noch in die menschenfreundlichen letzten Jahrzehnte des Was wird aus (Lhina werden? le altchinesische Partei, die nichts von uns Barbaren und fremden <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0042" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/226944"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_77" prev="#ID_76"> Häuser, die zum Teil noch in die menschenfreundlichen letzten Jahrzehnte des<lb/> vorigen Jahrhunderts zurückreichen, die so manche Heilquelle gefaßt und so<lb/> manchen Waldweg um unsre Gebirgsbäder gezogen haben, und in die auch<lb/> die Anfange unsrer Seebäder zurückreichen. Damals sind jene freundlichen<lb/> weißen Badehäuser, Lvgirhäuser und Wandelbahnen gebaut worden, die ge¬<lb/> wöhnlich im Bogen die Quelle umgeben. Ihr einfacher Stil, eine Verbürger¬<lb/> lichung des Schloßstils Ludwigs XVI., mutet uns sehr behaglich an. Im<lb/> Gegensatz zu andern Gasthauszimmern sind ihre Räume groß, nicht hoch, und<lb/> haben wenige, aber breite Fenster. Das Ganze ist von Parkanlagen umzogen,<lb/> an deren Abschluß in einer schattigen Rotunde, von Steinbauten eingefaßt,<lb/> sich ein vermooster Denkstein erhebt, ans dessen einer Seite der fürstliche<lb/> oder gräfliche Eigentümer seinen Gästen als milder Wirt den Segen der<lb/> Quelle wünscht, während die andere altmodisch vertraulich-beredsam das wichtige<lb/> Jahr und die Umstünde dieser Erneuerung kommenden Geschlechtern verkündet.<lb/> Tauperlen in dein Moos des alten Steines glänzen uns wie alte Thränen<lb/> menschenfreundlichen Mitgefühls an. Gute Zeiten waren das doch!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Was wird aus (Lhina werden?</head><lb/> <p xml:id="ID_78" next="#ID_79"> le altchinesische Partei, die nichts von uns Barbaren und fremden<lb/> Teufeln wissen will, sollte eigentlich neben Konfncins auch<lb/> Kolumbus zu ihrem Nationalheiligen erheben. Denn ihm hat<lb/> sie es in erster Linie zu verdanken, daß das unabwendbare<lb/> Schicksal des himmlischen Reichs, schließlich eine Bente der<lb/> Abendländer zu werden, um einige Jahrhunderte hinausgeschoben worden ist,<lb/> obwohl dieses Geschick im Zeitalter der großen Entdeckungen für eine Weile<lb/> schon bedenklich näher rückte. Aber die kühne Fahrt des Kolumbus entschleierte<lb/> den erstaunten Blicken der ervberungslustigen Europäer eine ganz neue Welt,<lb/> in der es zunächst so viel zu thun gab, daß mau deu fernen Osten sich selbst<lb/> überlassen mußte. China und Japan konnten daher noch auf lange Zeit ihr<lb/> Sonderleben fast ungestört weiter führen. Als dann in unserm Jahrhundert<lb/> immer ungestümer an die verschlossenen Thore der beiden Reiche gepocht wurde,<lb/> faßte Japan mit bewundernswerter Thatkraft den Entschluß, seine Thore der<lb/> Kultur des Westens weit zu öffnen. Ganz anders handelte China. Es ließ<lb/> nur gerade so viel Licht in die mehr als mittelalterliche Finsternis seines<lb/> Landes herein, als ihm mit Gewalt aufgedrängt wurde. Hätten es die<lb/> Mandarinen in ihrer Macht, die Ausländer alle mit einander wieder zu ver¬<lb/> jagen, sie würden keinen Augenblick zögern, es zu thun. Diese Anfsnssnng</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0042]
Häuser, die zum Teil noch in die menschenfreundlichen letzten Jahrzehnte des
vorigen Jahrhunderts zurückreichen, die so manche Heilquelle gefaßt und so
manchen Waldweg um unsre Gebirgsbäder gezogen haben, und in die auch
die Anfange unsrer Seebäder zurückreichen. Damals sind jene freundlichen
weißen Badehäuser, Lvgirhäuser und Wandelbahnen gebaut worden, die ge¬
wöhnlich im Bogen die Quelle umgeben. Ihr einfacher Stil, eine Verbürger¬
lichung des Schloßstils Ludwigs XVI., mutet uns sehr behaglich an. Im
Gegensatz zu andern Gasthauszimmern sind ihre Räume groß, nicht hoch, und
haben wenige, aber breite Fenster. Das Ganze ist von Parkanlagen umzogen,
an deren Abschluß in einer schattigen Rotunde, von Steinbauten eingefaßt,
sich ein vermooster Denkstein erhebt, ans dessen einer Seite der fürstliche
oder gräfliche Eigentümer seinen Gästen als milder Wirt den Segen der
Quelle wünscht, während die andere altmodisch vertraulich-beredsam das wichtige
Jahr und die Umstünde dieser Erneuerung kommenden Geschlechtern verkündet.
Tauperlen in dein Moos des alten Steines glänzen uns wie alte Thränen
menschenfreundlichen Mitgefühls an. Gute Zeiten waren das doch!
Was wird aus (Lhina werden?
le altchinesische Partei, die nichts von uns Barbaren und fremden
Teufeln wissen will, sollte eigentlich neben Konfncins auch
Kolumbus zu ihrem Nationalheiligen erheben. Denn ihm hat
sie es in erster Linie zu verdanken, daß das unabwendbare
Schicksal des himmlischen Reichs, schließlich eine Bente der
Abendländer zu werden, um einige Jahrhunderte hinausgeschoben worden ist,
obwohl dieses Geschick im Zeitalter der großen Entdeckungen für eine Weile
schon bedenklich näher rückte. Aber die kühne Fahrt des Kolumbus entschleierte
den erstaunten Blicken der ervberungslustigen Europäer eine ganz neue Welt,
in der es zunächst so viel zu thun gab, daß mau deu fernen Osten sich selbst
überlassen mußte. China und Japan konnten daher noch auf lange Zeit ihr
Sonderleben fast ungestört weiter führen. Als dann in unserm Jahrhundert
immer ungestümer an die verschlossenen Thore der beiden Reiche gepocht wurde,
faßte Japan mit bewundernswerter Thatkraft den Entschluß, seine Thore der
Kultur des Westens weit zu öffnen. Ganz anders handelte China. Es ließ
nur gerade so viel Licht in die mehr als mittelalterliche Finsternis seines
Landes herein, als ihm mit Gewalt aufgedrängt wurde. Hätten es die
Mandarinen in ihrer Macht, die Ausländer alle mit einander wieder zu ver¬
jagen, sie würden keinen Augenblick zögern, es zu thun. Diese Anfsnssnng
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