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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

keine Ahnung davon hatte, Sonette. Zehn Jahre später erhielt sie sie als Gc-
burtstagsgabe. Von diesen Sonetten aller hatte Goethe einige an Bettina geschickt,
die sie auf sich bezog und dann dichtend sich und andre täuschte, bis die Kritik
diesem anmutigen Spiel einen andern Namen gab und sich, je nach dem Staud¬
punkte der Beurteiler, verschiede" über deu "Briefwechsel mit einem Kinde" aus¬
gelassen hat. In der Hauptsache war das ja alles bekannt. Es ist bereits manches
darüber geschrieben worden, zunächst im Anschluß an ein 1870 erschienenes Buch
aus dem Frommanuschen Familienkreise. Kuno Fischer faßt das Problem be¬
stimmter. Er bezieht alle siebzehn Sonette in sorgfältiger Erklärung auf Minna.
Aber gegenüber den Versuchen, ihr ein Empfinden oder ein Verstehen Goethes zu¬
zuschreiben, wie mau es bei Bettina oder Marianne von Willemer voraussetzt,
hebt er schärfer als seine Vorgänger die überaus einfache, schwerfällige, passive
Natur des äußerlich anmutigen Wesens hervor. Die Darstellung ist leicht und
augenehm, wie man das bei solchen Schriften Fischers gewohnt ist.


Kierkegaard.

Was ist echtes Christentum? Wenn wir gläubige Katholiken
wären, so würden wir uns einbilden, es zu wissen. Da wir aber keinen unfehl¬
baren Papst haben, woher sollten wir es da wissen? Die größte" Männer aller
christlichen Jahrhunderte haben sich darüber gestritten; welche Anmaßung wäre es,
wenn wir Mittelmäßigen entscheiden wollten! Natürlich hindert uns diese Unge¬
wißheit und Unwissenheit nicht, aus der Bibel, sowie aus dem Leben und den
Worten bedeutender Christen Belehrung und Erbauung, Trost und Stärkung zu
schöpfen, wie ja auch der nicht wissenschaftlich gebildete Mensch sich an den Speisen
erquickt und damit seinen Leib aufbaut, obwohl er vou ihrer chemischen Zusammen¬
setzung und von ihrer Wirkungsweise keine Ahnung hat. Ist es also unmöglich,
zu Wissen, was das Christentum eigentlich sei, so ist es dafür ziemlich leicht, zu
wissen, was es nicht ist. Beim Blick auf das Leben der Christenheit und auf die
kirchlichen Einrichtungen haben in alleu Jahrhunderten fromme Mäuner ausgerufen:
Das ist nicht Christentum! Die unbequemsten unter den Richtern und Tadlern der
Kirche wurden als Ketzer verfolgt. Zuletzt gelang es eiuer großen und mächtigen
Ketzerei, dem Protestantismus, selbst Kirche zu werden, orthodoxe Kirche mit
Glaubensgericht und allem sonstigen Zubehör, aber in ihrem Schoße starben die
ernsten und frommen Männer nicht aus, die behaupteten, auch dieses erneuerte
Christentum sei noch gar kein Christentum. Nun ja, gestanden schließlich die amt¬
lichen Vertreter aller Konfessionen zu; wenn ihr das gar so strengnehmen wollt -- ;
unvollkommne Christen sind wir ja alle, manche von uns sogar recht schlechte, und
unvollkommen sind die kirchlichen Einrichtungen wie alle irdischen Dinge; aber die
Kirche ist eben im Diesseits noch nicht die Gemeinde der Heiligen, das wird sie
erst drüben sein; hier ist sie die Schule der Heiligkeit, die Erziehungsanstalt;
wären wir schon erzogen, so brauchten wir sie gar nicht. Worauf die Gegner mit
den Worten antworten, die (Apokalypse 3, 14 bis 16) dem Engel der Gemeinde
zu Laodicea gesagt werden: weil du weder kalt noch warm, sondern lau bist, will
ich dich ausspeien aus meinem Munde; ein schlechter Christ ist ein Unding; man
hat sich entweder bekehrt, und dann ist man ein Christ, oder mau lebt das natür¬
liche Leben weiter, dann ist man ein Heide.

In unserm Jahrhundert, wo alle Naivität verloren gegangen und schon der
Schulknabe ein Kritiker ist, wird der Widerspruch der Sitten und Einrichtungen
der Christenheit gegen die Bibel um so allgemeiner bemerkt, je eifriger die Obrig¬
keiten beflissen sind, im Namen des Christentums offenbar unchristliche Einrichtungen
mit offenbar unchristlichen Mitteln aufrecht zu erhalten. Der Widerspruch wird


Maßgebliches und Unmaßgebliches

keine Ahnung davon hatte, Sonette. Zehn Jahre später erhielt sie sie als Gc-
burtstagsgabe. Von diesen Sonetten aller hatte Goethe einige an Bettina geschickt,
die sie auf sich bezog und dann dichtend sich und andre täuschte, bis die Kritik
diesem anmutigen Spiel einen andern Namen gab und sich, je nach dem Staud¬
punkte der Beurteiler, verschiede» über deu „Briefwechsel mit einem Kinde" aus¬
gelassen hat. In der Hauptsache war das ja alles bekannt. Es ist bereits manches
darüber geschrieben worden, zunächst im Anschluß an ein 1870 erschienenes Buch
aus dem Frommanuschen Familienkreise. Kuno Fischer faßt das Problem be¬
stimmter. Er bezieht alle siebzehn Sonette in sorgfältiger Erklärung auf Minna.
Aber gegenüber den Versuchen, ihr ein Empfinden oder ein Verstehen Goethes zu¬
zuschreiben, wie mau es bei Bettina oder Marianne von Willemer voraussetzt,
hebt er schärfer als seine Vorgänger die überaus einfache, schwerfällige, passive
Natur des äußerlich anmutigen Wesens hervor. Die Darstellung ist leicht und
augenehm, wie man das bei solchen Schriften Fischers gewohnt ist.


Kierkegaard.

Was ist echtes Christentum? Wenn wir gläubige Katholiken
wären, so würden wir uns einbilden, es zu wissen. Da wir aber keinen unfehl¬
baren Papst haben, woher sollten wir es da wissen? Die größte» Männer aller
christlichen Jahrhunderte haben sich darüber gestritten; welche Anmaßung wäre es,
wenn wir Mittelmäßigen entscheiden wollten! Natürlich hindert uns diese Unge¬
wißheit und Unwissenheit nicht, aus der Bibel, sowie aus dem Leben und den
Worten bedeutender Christen Belehrung und Erbauung, Trost und Stärkung zu
schöpfen, wie ja auch der nicht wissenschaftlich gebildete Mensch sich an den Speisen
erquickt und damit seinen Leib aufbaut, obwohl er vou ihrer chemischen Zusammen¬
setzung und von ihrer Wirkungsweise keine Ahnung hat. Ist es also unmöglich,
zu Wissen, was das Christentum eigentlich sei, so ist es dafür ziemlich leicht, zu
wissen, was es nicht ist. Beim Blick auf das Leben der Christenheit und auf die
kirchlichen Einrichtungen haben in alleu Jahrhunderten fromme Mäuner ausgerufen:
Das ist nicht Christentum! Die unbequemsten unter den Richtern und Tadlern der
Kirche wurden als Ketzer verfolgt. Zuletzt gelang es eiuer großen und mächtigen
Ketzerei, dem Protestantismus, selbst Kirche zu werden, orthodoxe Kirche mit
Glaubensgericht und allem sonstigen Zubehör, aber in ihrem Schoße starben die
ernsten und frommen Männer nicht aus, die behaupteten, auch dieses erneuerte
Christentum sei noch gar kein Christentum. Nun ja, gestanden schließlich die amt¬
lichen Vertreter aller Konfessionen zu; wenn ihr das gar so strengnehmen wollt — ;
unvollkommne Christen sind wir ja alle, manche von uns sogar recht schlechte, und
unvollkommen sind die kirchlichen Einrichtungen wie alle irdischen Dinge; aber die
Kirche ist eben im Diesseits noch nicht die Gemeinde der Heiligen, das wird sie
erst drüben sein; hier ist sie die Schule der Heiligkeit, die Erziehungsanstalt;
wären wir schon erzogen, so brauchten wir sie gar nicht. Worauf die Gegner mit
den Worten antworten, die (Apokalypse 3, 14 bis 16) dem Engel der Gemeinde
zu Laodicea gesagt werden: weil du weder kalt noch warm, sondern lau bist, will
ich dich ausspeien aus meinem Munde; ein schlechter Christ ist ein Unding; man
hat sich entweder bekehrt, und dann ist man ein Christ, oder mau lebt das natür¬
liche Leben weiter, dann ist man ein Heide.

In unserm Jahrhundert, wo alle Naivität verloren gegangen und schon der
Schulknabe ein Kritiker ist, wird der Widerspruch der Sitten und Einrichtungen
der Christenheit gegen die Bibel um so allgemeiner bemerkt, je eifriger die Obrig¬
keiten beflissen sind, im Namen des Christentums offenbar unchristliche Einrichtungen
mit offenbar unchristlichen Mitteln aufrecht zu erhalten. Der Widerspruch wird


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_221645/60>, abgerufen am 01.09.2024.