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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

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Briefen, die in immer neuen Wendungen und Worten ihre tiefe Verehrung
Schumanns an den Tag legen. Ihr Urteil über den Menschen Schumann
wiegt um so schwerer, als es auf eigner Anschauung beruht und sich so un¬
befangen ausspricht. Einen ihrer letzten Briefe schließt sie mit den Worten:
"Ich bin ganz und gar Ihrer Meinung; Schumann war ein echter Mann;
wie selten begegnet man einem solchen Manne! An Herolden seines Ruhms
wird es nicht fehlen, solange Sie und ich leben."




Die Publikationen der Vereinigung der Kunstfreunde

eit zehn Jahren hat es die Direktion der Königlichen National¬
galerie in Berlin unternommen, die Schätze dieses Museums,
daneben aber auch andre hervorragende Gemälde in Reproduk¬
tionen, neuerdings in farbigen Drucken herauszugeben und so
weiten, Kreisen zugänglich zu machen. Sie hat zu diesem Zwecke
eine Vereinigung von Kunstfreunden ins Leben gerufen, deren Beiträge zunächst
das Unternehmen zu stützen haben.*) Mitglied kann jeder werden. Die Mit¬
glieder erhalten für ihren Jahresbeitrag und überhaupt zu ermäßigtem Preise
Blätter nach ihrer Wahl. Aber die Blatter sind auch in den Handel gegeben,
und man kann sie -- in sauberm Passepartout, auch fertig eingerahmt -- an
jedem Orte durch jeden Buch- oder Kunsthändler oder auch unmittelbar von
der Berliner Geschäftsstelle beziehen. Bis jetzt sind über 140 Blätter er¬
schienen, also schon eine stattliche Anzahl.

Was diese Blätter zunächst auszeichnet, ist ihre Buntfarbigkeit. Wer
bisher die Wiedergabe eines ihm liebgewordnen Gemäldes haben wollte, mußte
sich mit der Einfarbigkeit des stiess, der Nadiruug oder der Photographie
^gnügen oder irgend einer andern Reproduktion, wie sie durch die heutige
Photographische Technik ermöglicht wird. Er bekam also wohl die Zeichnung
des Bildes, und diese auch in aller Treue, bei den eigentlich künstlerischen



Vereinigung der Kunstfreunde für amtliche Publikationen der Königlichen National-
"nlene (Berlin V, Markgrafenstraße 57). Die Publikationen erscheinen in Doppclblcitteru
(60 Mach, Normalblätteru (30 Mark), Halbblttttern (15 Mark), Mappenblättern (7'/, Mark)
Der Jahresbeitrag beträgt 20 Mark (dafür ein Normalbild oder entsprechend kleinere nach
Wahl); die Mitglieder erhalten die Publikationen zu des Ladenpreises und in jedem dritten
Jahr ein weiteres Normalbild als Prämie. Die geschäftliche Leitung besorgt Ad. O. Troitzsch,
die künstlerische die Direktion der Nationalgaleric.

Briefen, die in immer neuen Wendungen und Worten ihre tiefe Verehrung
Schumanns an den Tag legen. Ihr Urteil über den Menschen Schumann
wiegt um so schwerer, als es auf eigner Anschauung beruht und sich so un¬
befangen ausspricht. Einen ihrer letzten Briefe schließt sie mit den Worten:
„Ich bin ganz und gar Ihrer Meinung; Schumann war ein echter Mann;
wie selten begegnet man einem solchen Manne! An Herolden seines Ruhms
wird es nicht fehlen, solange Sie und ich leben."




Die Publikationen der Vereinigung der Kunstfreunde

eit zehn Jahren hat es die Direktion der Königlichen National¬
galerie in Berlin unternommen, die Schätze dieses Museums,
daneben aber auch andre hervorragende Gemälde in Reproduk¬
tionen, neuerdings in farbigen Drucken herauszugeben und so
weiten, Kreisen zugänglich zu machen. Sie hat zu diesem Zwecke
eine Vereinigung von Kunstfreunden ins Leben gerufen, deren Beiträge zunächst
das Unternehmen zu stützen haben.*) Mitglied kann jeder werden. Die Mit¬
glieder erhalten für ihren Jahresbeitrag und überhaupt zu ermäßigtem Preise
Blätter nach ihrer Wahl. Aber die Blatter sind auch in den Handel gegeben,
und man kann sie — in sauberm Passepartout, auch fertig eingerahmt — an
jedem Orte durch jeden Buch- oder Kunsthändler oder auch unmittelbar von
der Berliner Geschäftsstelle beziehen. Bis jetzt sind über 140 Blätter er¬
schienen, also schon eine stattliche Anzahl.

Was diese Blätter zunächst auszeichnet, ist ihre Buntfarbigkeit. Wer
bisher die Wiedergabe eines ihm liebgewordnen Gemäldes haben wollte, mußte
sich mit der Einfarbigkeit des stiess, der Nadiruug oder der Photographie
^gnügen oder irgend einer andern Reproduktion, wie sie durch die heutige
Photographische Technik ermöglicht wird. Er bekam also wohl die Zeichnung
des Bildes, und diese auch in aller Treue, bei den eigentlich künstlerischen



Vereinigung der Kunstfreunde für amtliche Publikationen der Königlichen National-
»nlene (Berlin V, Markgrafenstraße 57). Die Publikationen erscheinen in Doppclblcitteru
(60 Mach, Normalblätteru (30 Mark), Halbblttttern (15 Mark), Mappenblättern (7'/, Mark)
Der Jahresbeitrag beträgt 20 Mark (dafür ein Normalbild oder entsprechend kleinere nach
Wahl); die Mitglieder erhalten die Publikationen zu des Ladenpreises und in jedem dritten
Jahr ein weiteres Normalbild als Prämie. Die geschäftliche Leitung besorgt Ad. O. Troitzsch,
die künstlerische die Direktion der Nationalgaleric.
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[0335] Briefen, die in immer neuen Wendungen und Worten ihre tiefe Verehrung Schumanns an den Tag legen. Ihr Urteil über den Menschen Schumann wiegt um so schwerer, als es auf eigner Anschauung beruht und sich so un¬ befangen ausspricht. Einen ihrer letzten Briefe schließt sie mit den Worten: „Ich bin ganz und gar Ihrer Meinung; Schumann war ein echter Mann; wie selten begegnet man einem solchen Manne! An Herolden seines Ruhms wird es nicht fehlen, solange Sie und ich leben." Die Publikationen der Vereinigung der Kunstfreunde eit zehn Jahren hat es die Direktion der Königlichen National¬ galerie in Berlin unternommen, die Schätze dieses Museums, daneben aber auch andre hervorragende Gemälde in Reproduk¬ tionen, neuerdings in farbigen Drucken herauszugeben und so weiten, Kreisen zugänglich zu machen. Sie hat zu diesem Zwecke eine Vereinigung von Kunstfreunden ins Leben gerufen, deren Beiträge zunächst das Unternehmen zu stützen haben.*) Mitglied kann jeder werden. Die Mit¬ glieder erhalten für ihren Jahresbeitrag und überhaupt zu ermäßigtem Preise Blätter nach ihrer Wahl. Aber die Blatter sind auch in den Handel gegeben, und man kann sie — in sauberm Passepartout, auch fertig eingerahmt — an jedem Orte durch jeden Buch- oder Kunsthändler oder auch unmittelbar von der Berliner Geschäftsstelle beziehen. Bis jetzt sind über 140 Blätter er¬ schienen, also schon eine stattliche Anzahl. Was diese Blätter zunächst auszeichnet, ist ihre Buntfarbigkeit. Wer bisher die Wiedergabe eines ihm liebgewordnen Gemäldes haben wollte, mußte sich mit der Einfarbigkeit des stiess, der Nadiruug oder der Photographie ^gnügen oder irgend einer andern Reproduktion, wie sie durch die heutige Photographische Technik ermöglicht wird. Er bekam also wohl die Zeichnung des Bildes, und diese auch in aller Treue, bei den eigentlich künstlerischen Vereinigung der Kunstfreunde für amtliche Publikationen der Königlichen National- »nlene (Berlin V, Markgrafenstraße 57). Die Publikationen erscheinen in Doppclblcitteru (60 Mach, Normalblätteru (30 Mark), Halbblttttern (15 Mark), Mappenblättern (7'/, Mark) Der Jahresbeitrag beträgt 20 Mark (dafür ein Normalbild oder entsprechend kleinere nach Wahl); die Mitglieder erhalten die Publikationen zu des Ladenpreises und in jedem dritten Jahr ein weiteres Normalbild als Prämie. Die geschäftliche Leitung besorgt Ad. O. Troitzsch, die künstlerische die Direktion der Nationalgaleric.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/335>, abgerufen am 27.06.2024.