Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr.Line Dorfbilanz schweren Rettungsboote sämtlich loszumachen, die kleinern Rettungsmittel Soweit man sehen kann, vertritt die englische Fachpresse die Ansicht, daß Gine Dorfbilanz V Heinrich Frauberger on le Absicht, das Los der Faßkrahnendreher des Amtes Medebach Line Dorfbilanz schweren Rettungsboote sämtlich loszumachen, die kleinern Rettungsmittel Soweit man sehen kann, vertritt die englische Fachpresse die Ansicht, daß Gine Dorfbilanz V Heinrich Frauberger on le Absicht, das Los der Faßkrahnendreher des Amtes Medebach <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0364" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/219366"/> <fw type="header" place="top"> Line Dorfbilanz</fw><lb/> <p xml:id="ID_1087" prev="#ID_1086"> schweren Rettungsboote sämtlich loszumachen, die kleinern Rettungsmittel<lb/> waren also von hervorragendem Werte. Sie bereit zu halten, empfiehlt sich<lb/> auch für den Fall, daß die Hauptboote infolge eines Zusammenstoßes oder<lb/> auf andre Weise zum Teil verloren gehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1088"> Soweit man sehen kann, vertritt die englische Fachpresse die Ansicht, daß<lb/> nur durch weitgehende Anwendung der Schotteneinrichtung das Leben der<lb/> Seereisenden ausreichend gesichert werden kann. Hauptsächlich von diesem<lb/> Gesichtspunkte aus wird hoffentlich auch die Reichsregierung dem Gegenstande<lb/> näher treten. Beachtenswerte Fingerzeige bietet das im Verlag dieser Blätter<lb/> im vorigen Jahre erschienene Schriftchen „Schutz für unsre Seeleute" von<lb/> dem Kapitänleutnant a. D. Wislicenus.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Gine Dorfbilanz<lb/> V<note type="byline"> Heinrich Frauberger</note> on</head><lb/> <p xml:id="ID_1089" next="#ID_1090"> le Absicht, das Los der Faßkrahnendreher des Amtes Medebach<lb/> im Sauerlaude zu verbessern, veranlaßte mich zu einem längern<lb/> Aufenthalt in den armen, freundlichen Dörfern der ehemaligen<lb/> Grafschaft Düdinghausen. Vom Vater auf den Sohn hat sich<lb/> dort die Kenntnis übertragen, wie man mit ungenügenden Werk¬<lb/> zeugen drei verschiedne Größen von Faßkrahuen aus Pflaumenholz mehr oder<lb/> minder schlecht drechselt. Bis zu einer jährlichen Verarbeitung von zwei¬<lb/> tausend Pflaumenbäumen hat sich die Hausindustrie entwickelt. Weil aber das<lb/> Holz in der nächsten Umgebung sehr selten geworden ist, muß es meilenweit<lb/> hergeholt werden. Beim Einkauf des Pflaumenholzes überbieten sich die<lb/> Bauernhandwerker, beim Verlauf der Faßkrahuen unterbieten sie sich; die na¬<lb/> türliche Folge ist, daß sie trotz Fleiß und Nüchternheit nicht vorwärtskommen,<lb/> obwohl gute Faßkrcchnen gut bezahlt werden und stetigen Absatz haben. Bei<lb/> meinem Bestreben, einen Teil der Bevölkerung zur Herstellung gut gearbeiteter,<lb/> gleichmäßiger Kaufmannsware an Faßkrahuen auszubilden und den andern<lb/> Teil anzulernen, das Buchenholz, das im Orte und in der nächsten Umgebung<lb/> in großen Mengen, vorzüglicher Güte und überraschender Billigkeit vorhanden<lb/> ist, zu allgemein brauchbaren Drechslerartikeln zu verarbeiten, bei diesem Be¬<lb/> streben war zu oftmaliger Unterredung mit den Drechslern und den Mitgliedern<lb/> des Gemeinderath Gelegenheit. Aber die meisten Anregungen wurden durch<lb/> die stets wiederkehrende Erklärung: „Wir möchtens schon machen, aber wir</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0364]
Line Dorfbilanz
schweren Rettungsboote sämtlich loszumachen, die kleinern Rettungsmittel
waren also von hervorragendem Werte. Sie bereit zu halten, empfiehlt sich
auch für den Fall, daß die Hauptboote infolge eines Zusammenstoßes oder
auf andre Weise zum Teil verloren gehen.
Soweit man sehen kann, vertritt die englische Fachpresse die Ansicht, daß
nur durch weitgehende Anwendung der Schotteneinrichtung das Leben der
Seereisenden ausreichend gesichert werden kann. Hauptsächlich von diesem
Gesichtspunkte aus wird hoffentlich auch die Reichsregierung dem Gegenstande
näher treten. Beachtenswerte Fingerzeige bietet das im Verlag dieser Blätter
im vorigen Jahre erschienene Schriftchen „Schutz für unsre Seeleute" von
dem Kapitänleutnant a. D. Wislicenus.
Gine Dorfbilanz
V Heinrich Frauberger on
le Absicht, das Los der Faßkrahnendreher des Amtes Medebach
im Sauerlaude zu verbessern, veranlaßte mich zu einem längern
Aufenthalt in den armen, freundlichen Dörfern der ehemaligen
Grafschaft Düdinghausen. Vom Vater auf den Sohn hat sich
dort die Kenntnis übertragen, wie man mit ungenügenden Werk¬
zeugen drei verschiedne Größen von Faßkrahuen aus Pflaumenholz mehr oder
minder schlecht drechselt. Bis zu einer jährlichen Verarbeitung von zwei¬
tausend Pflaumenbäumen hat sich die Hausindustrie entwickelt. Weil aber das
Holz in der nächsten Umgebung sehr selten geworden ist, muß es meilenweit
hergeholt werden. Beim Einkauf des Pflaumenholzes überbieten sich die
Bauernhandwerker, beim Verlauf der Faßkrahuen unterbieten sie sich; die na¬
türliche Folge ist, daß sie trotz Fleiß und Nüchternheit nicht vorwärtskommen,
obwohl gute Faßkrcchnen gut bezahlt werden und stetigen Absatz haben. Bei
meinem Bestreben, einen Teil der Bevölkerung zur Herstellung gut gearbeiteter,
gleichmäßiger Kaufmannsware an Faßkrahuen auszubilden und den andern
Teil anzulernen, das Buchenholz, das im Orte und in der nächsten Umgebung
in großen Mengen, vorzüglicher Güte und überraschender Billigkeit vorhanden
ist, zu allgemein brauchbaren Drechslerartikeln zu verarbeiten, bei diesem Be¬
streben war zu oftmaliger Unterredung mit den Drechslern und den Mitgliedern
des Gemeinderath Gelegenheit. Aber die meisten Anregungen wurden durch
die stets wiederkehrende Erklärung: „Wir möchtens schon machen, aber wir
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