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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur

Gelegenheiten und Anschlüssen ein bleibendes Interesse beanspruchen darf. Das
gilt besonders von einigen Reden uns den siebziger Jahren, in denen die Be¬
ziehungen der Schule zum öffentlichen Leben, zu Staat und Haus erörtert werden.
In die pädagogisch-didaktischen Kämpfe der Gegenwart führen zwei Reden, von
denen die eine, "Nach der Niederlage," ans der Ostcrversammlung rheinischer Schul¬
männer in Köln, die andre, "Bleibendes und Vergängliches am humanistischen
Gymnasium," im Jahre 1891 ans der allgemeinen Philvlvgenversammlung in
München gehalten worden ist. Jägers Losung in diesem Kampfe ist bekannt; sie
deckt sich im allgemeinen mit dem, was auch wir zum Besten der Nation unsrer
Jugend für immer erhalten wünschen: dem Glanben an Ideale.




Litteratur

Diesem Hefte ist der Weihnachtskatalog von K. Thienemanns Verlag, Antun
Hvffuiann, in" Stuttgart beigeheftet. Wir möchten ans eins hinweisen, waS die
Bücher dieses Verlags besonders auszeichnet, das ist. daß sie sämtlich eine sorg¬
fältige Redaktion ihrer Texte ausweisen. Was hier der Jugend geboten wird, hat
saubern Stil und reinliche Fassung; mich die neuen Auflagen der ältern Bücher
-- biete haben ja schon eine ganze Reihe von Auflagen erlebt! -- zeigen, das?
n"e verständig bessernde Hand dafür gesorgt hat. daß die liebe Jugend ihre Kost
in gutem Deutsch vorgesetzt' erhält, und dem Verlag ist hohes Lob dafür zu spenden.
Über den Reichtum des Inhalts der Bücher und die Pracht der Ausstattung brauchen
wir nichts zu sagen; es ist bekannt, mit welcher Rührigkeit der Verleger bestrebt
ist, immer Neues zu bringen, was die Kinderherzen erfreuen und belehren kann,
und mit welchem Geschmack er für das Äußere der Bücher sorgt.

Haudwvrlcrlnnli der Staatswissenschaften. Heransa.ca.eben von Dr. I. Conrcid,
L. Elster "r W Lcris und Dr. Edgar Loeninq. Fünfter Band. Jena, Gustav
' ' Fischer, 189.?

Der vorliegende fünfte Band reicht von Nachdruck bis Statistik. Es wäre
überflüssig, ein Werk, dessen Vortrefflichkeit anerkannt ist, und das keiner, der sich
von Berus'
s wegen mit Staatsangelegenheiten zu befassen hat, entbehren kann, noch
^'sonders zu empfehlen. Wo fände man zuverlässigere Auskunft über die brennenden
Fragen bequemer mis hier beisammen? Bezeichnet doch beinahe jede Überschrift eine
brennende Frage, wie im neuesten Bande, um aufs Geratewohl einige hcranszn-
iNeifen. die folgenden: Norumlarbeitstng. Pacht, Papiergeld. Patentrecht. Polizei.
P"se. Preis, Preßgewerbe und Preßrecht, Prostitution. Recht auf Arbeit, Reichs-
fiunnzen, Nentenkauf. Schiffahrt, Silberwtthrnng, Sozialismus und Kommunismus,
Staatsschuld. Wer das Werk braucht und uoch uicht abonnirt hat, wird gut thun,
d"s Versäumte bald nachzuholen, denn der Verleger macht bekannt, daß der ge¬
plante Umfang um 40 bis !>0 Bogen werde überschritten werden müssen, und daß
er daher nach Vollendung des Werkes den Preis zu erhöhe" genötigt sein werde;


Litteratur

Gelegenheiten und Anschlüssen ein bleibendes Interesse beanspruchen darf. Das
gilt besonders von einigen Reden uns den siebziger Jahren, in denen die Be¬
ziehungen der Schule zum öffentlichen Leben, zu Staat und Haus erörtert werden.
In die pädagogisch-didaktischen Kämpfe der Gegenwart führen zwei Reden, von
denen die eine, „Nach der Niederlage," ans der Ostcrversammlung rheinischer Schul¬
männer in Köln, die andre, „Bleibendes und Vergängliches am humanistischen
Gymnasium," im Jahre 1891 ans der allgemeinen Philvlvgenversammlung in
München gehalten worden ist. Jägers Losung in diesem Kampfe ist bekannt; sie
deckt sich im allgemeinen mit dem, was auch wir zum Besten der Nation unsrer
Jugend für immer erhalten wünschen: dem Glanben an Ideale.




Litteratur

Diesem Hefte ist der Weihnachtskatalog von K. Thienemanns Verlag, Antun
Hvffuiann, in" Stuttgart beigeheftet. Wir möchten ans eins hinweisen, waS die
Bücher dieses Verlags besonders auszeichnet, das ist. daß sie sämtlich eine sorg¬
fältige Redaktion ihrer Texte ausweisen. Was hier der Jugend geboten wird, hat
saubern Stil und reinliche Fassung; mich die neuen Auflagen der ältern Bücher
— biete haben ja schon eine ganze Reihe von Auflagen erlebt! — zeigen, das?
n»e verständig bessernde Hand dafür gesorgt hat. daß die liebe Jugend ihre Kost
in gutem Deutsch vorgesetzt' erhält, und dem Verlag ist hohes Lob dafür zu spenden.
Über den Reichtum des Inhalts der Bücher und die Pracht der Ausstattung brauchen
wir nichts zu sagen; es ist bekannt, mit welcher Rührigkeit der Verleger bestrebt
ist, immer Neues zu bringen, was die Kinderherzen erfreuen und belehren kann,
und mit welchem Geschmack er für das Äußere der Bücher sorgt.

Haudwvrlcrlnnli der Staatswissenschaften. Heransa.ca.eben von Dr. I. Conrcid,
L. Elster »r W Lcris und Dr. Edgar Loeninq. Fünfter Band. Jena, Gustav
' ' Fischer, 189.?

Der vorliegende fünfte Band reicht von Nachdruck bis Statistik. Es wäre
überflüssig, ein Werk, dessen Vortrefflichkeit anerkannt ist, und das keiner, der sich
von Berus'
s wegen mit Staatsangelegenheiten zu befassen hat, entbehren kann, noch
^'sonders zu empfehlen. Wo fände man zuverlässigere Auskunft über die brennenden
Fragen bequemer mis hier beisammen? Bezeichnet doch beinahe jede Überschrift eine
brennende Frage, wie im neuesten Bande, um aufs Geratewohl einige hcranszn-
iNeifen. die folgenden: Norumlarbeitstng. Pacht, Papiergeld. Patentrecht. Polizei.
P"se. Preis, Preßgewerbe und Preßrecht, Prostitution. Recht auf Arbeit, Reichs-
fiunnzen, Nentenkauf. Schiffahrt, Silberwtthrnng, Sozialismus und Kommunismus,
Staatsschuld. Wer das Werk braucht und uoch uicht abonnirt hat, wird gut thun,
d"s Versäumte bald nachzuholen, denn der Verleger macht bekannt, daß der ge¬
plante Umfang um 40 bis !>0 Bogen werde überschritten werden müssen, und daß
er daher nach Vollendung des Werkes den Preis zu erhöhe» genötigt sein werde;


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[0605] Litteratur Gelegenheiten und Anschlüssen ein bleibendes Interesse beanspruchen darf. Das gilt besonders von einigen Reden uns den siebziger Jahren, in denen die Be¬ ziehungen der Schule zum öffentlichen Leben, zu Staat und Haus erörtert werden. In die pädagogisch-didaktischen Kämpfe der Gegenwart führen zwei Reden, von denen die eine, „Nach der Niederlage," ans der Ostcrversammlung rheinischer Schul¬ männer in Köln, die andre, „Bleibendes und Vergängliches am humanistischen Gymnasium," im Jahre 1891 ans der allgemeinen Philvlvgenversammlung in München gehalten worden ist. Jägers Losung in diesem Kampfe ist bekannt; sie deckt sich im allgemeinen mit dem, was auch wir zum Besten der Nation unsrer Jugend für immer erhalten wünschen: dem Glanben an Ideale. Litteratur Diesem Hefte ist der Weihnachtskatalog von K. Thienemanns Verlag, Antun Hvffuiann, in" Stuttgart beigeheftet. Wir möchten ans eins hinweisen, waS die Bücher dieses Verlags besonders auszeichnet, das ist. daß sie sämtlich eine sorg¬ fältige Redaktion ihrer Texte ausweisen. Was hier der Jugend geboten wird, hat saubern Stil und reinliche Fassung; mich die neuen Auflagen der ältern Bücher — biete haben ja schon eine ganze Reihe von Auflagen erlebt! — zeigen, das? n»e verständig bessernde Hand dafür gesorgt hat. daß die liebe Jugend ihre Kost in gutem Deutsch vorgesetzt' erhält, und dem Verlag ist hohes Lob dafür zu spenden. Über den Reichtum des Inhalts der Bücher und die Pracht der Ausstattung brauchen wir nichts zu sagen; es ist bekannt, mit welcher Rührigkeit der Verleger bestrebt ist, immer Neues zu bringen, was die Kinderherzen erfreuen und belehren kann, und mit welchem Geschmack er für das Äußere der Bücher sorgt. Haudwvrlcrlnnli der Staatswissenschaften. Heransa.ca.eben von Dr. I. Conrcid, L. Elster »r W Lcris und Dr. Edgar Loeninq. Fünfter Band. Jena, Gustav ' ' Fischer, 189.? Der vorliegende fünfte Band reicht von Nachdruck bis Statistik. Es wäre überflüssig, ein Werk, dessen Vortrefflichkeit anerkannt ist, und das keiner, der sich von Berus' s wegen mit Staatsangelegenheiten zu befassen hat, entbehren kann, noch ^'sonders zu empfehlen. Wo fände man zuverlässigere Auskunft über die brennenden Fragen bequemer mis hier beisammen? Bezeichnet doch beinahe jede Überschrift eine brennende Frage, wie im neuesten Bande, um aufs Geratewohl einige hcranszn- iNeifen. die folgenden: Norumlarbeitstng. Pacht, Papiergeld. Patentrecht. Polizei. P"se. Preis, Preßgewerbe und Preßrecht, Prostitution. Recht auf Arbeit, Reichs- fiunnzen, Nentenkauf. Schiffahrt, Silberwtthrnng, Sozialismus und Kommunismus, Staatsschuld. Wer das Werk braucht und uoch uicht abonnirt hat, wird gut thun, d"s Versäumte bald nachzuholen, denn der Verleger macht bekannt, daß der ge¬ plante Umfang um 40 bis !>0 Bogen werde überschritten werden müssen, und daß er daher nach Vollendung des Werkes den Preis zu erhöhe» genötigt sein werde;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/605>, abgerufen am 27.06.2024.