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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Drittes Vierteljahr.

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patriarchalische Beziehungen in der Großindustrie

en patriarchalische" Beziehungen in der Großindustrie nachzu¬
gehen, macht sich ein Buch*) zur Aufgabe, in dein mir einen
schätzenswerten Beitrag zur Lösung der sozialen Frage begrüßein
Die Ausdehnung des Fabrik- und Maschinenwesens hat eine Art
der Produktion geschaffen, bei der wir zwar den gewaltigen Auf¬
schwung unsers wirtschaftlichen Lebens bewundern, aber doch unser Bedauern
uicht unterdrücken können, daß so viele soziale Schäden damit Hand in Hand
gehen. Sollte jener Aufschwung ohne diese nicht erreicht werden können?
Sobald man sieht, wie mit der Ausdehnung der einzelnen Fabriken auch die
Unzufriedenheit der Arbeiter, die Neigung zur Selbsthilfe durch Aufständen.s.w.
wächst, selbst da wachst, wo die Leute eigentlich keinen Grund haben, mit ihrer
Lage unzufrieden zu sein, so möchte man sich versucht fühlen, die Anhäufung
von Arbeiten? in einzelnen Betrieben dafür verantwortlich zu machen. Denn
mögen sich auch in einzelnen Fabriken, wo die Arbeiter oft nach Hunderten,
jn nach taufenden zählen, die Hetzereien der Sozialdemokratie am freiesten er¬
gehen können, so kaun mau doch z. B. für den großen Aufstand der Berg¬
arbeiter in Rheinland-Westfalen nicht lediglich sozialdemokratische Aufreizungen
verantwortlich machen.

Wie erklärt sich dann aber die Unzufriedenheit? Zur Beantwortung
dieser Frage leitet uns das vorliegende Buch an. Schon sein erster Teil, der
1889 erschienen ist und bei der Kritik volle Anerkennung gefunden hat, bot



") Musterstätten persönlicher Fürsorge von Arbeitgebern für ihre Geschäfts¬
angehörigen. Band II: Die erwachsenen Arbeiter. Von Dr. I. Post, Geh. Reg.- und vortr.
Rat im Ministerium! für Handel und Gewerbe in Berlin, und Dr. H. Albrecht in Groh-
Lichterfelde. Mit 140 Abbildungen. Berlin, Robert Oppenheim (Gustav Schmidt), 1892.
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patriarchalische Beziehungen in der Großindustrie

en patriarchalische« Beziehungen in der Großindustrie nachzu¬
gehen, macht sich ein Buch*) zur Aufgabe, in dein mir einen
schätzenswerten Beitrag zur Lösung der sozialen Frage begrüßein
Die Ausdehnung des Fabrik- und Maschinenwesens hat eine Art
der Produktion geschaffen, bei der wir zwar den gewaltigen Auf¬
schwung unsers wirtschaftlichen Lebens bewundern, aber doch unser Bedauern
uicht unterdrücken können, daß so viele soziale Schäden damit Hand in Hand
gehen. Sollte jener Aufschwung ohne diese nicht erreicht werden können?
Sobald man sieht, wie mit der Ausdehnung der einzelnen Fabriken auch die
Unzufriedenheit der Arbeiter, die Neigung zur Selbsthilfe durch Aufständen.s.w.
wächst, selbst da wachst, wo die Leute eigentlich keinen Grund haben, mit ihrer
Lage unzufrieden zu sein, so möchte man sich versucht fühlen, die Anhäufung
von Arbeiten? in einzelnen Betrieben dafür verantwortlich zu machen. Denn
mögen sich auch in einzelnen Fabriken, wo die Arbeiter oft nach Hunderten,
jn nach taufenden zählen, die Hetzereien der Sozialdemokratie am freiesten er¬
gehen können, so kaun mau doch z. B. für den großen Aufstand der Berg¬
arbeiter in Rheinland-Westfalen nicht lediglich sozialdemokratische Aufreizungen
verantwortlich machen.

Wie erklärt sich dann aber die Unzufriedenheit? Zur Beantwortung
dieser Frage leitet uns das vorliegende Buch an. Schon sein erster Teil, der
1889 erschienen ist und bei der Kritik volle Anerkennung gefunden hat, bot



") Musterstätten persönlicher Fürsorge von Arbeitgebern für ihre Geschäfts¬
angehörigen. Band II: Die erwachsenen Arbeiter. Von Dr. I. Post, Geh. Reg.- und vortr.
Rat im Ministerium! für Handel und Gewerbe in Berlin, und Dr. H. Albrecht in Groh-
Lichterfelde. Mit 140 Abbildungen. Berlin, Robert Oppenheim (Gustav Schmidt), 1892.
Grenzboten 111 1393 7
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[0057] [Abbildung] patriarchalische Beziehungen in der Großindustrie en patriarchalische« Beziehungen in der Großindustrie nachzu¬ gehen, macht sich ein Buch*) zur Aufgabe, in dein mir einen schätzenswerten Beitrag zur Lösung der sozialen Frage begrüßein Die Ausdehnung des Fabrik- und Maschinenwesens hat eine Art der Produktion geschaffen, bei der wir zwar den gewaltigen Auf¬ schwung unsers wirtschaftlichen Lebens bewundern, aber doch unser Bedauern uicht unterdrücken können, daß so viele soziale Schäden damit Hand in Hand gehen. Sollte jener Aufschwung ohne diese nicht erreicht werden können? Sobald man sieht, wie mit der Ausdehnung der einzelnen Fabriken auch die Unzufriedenheit der Arbeiter, die Neigung zur Selbsthilfe durch Aufständen.s.w. wächst, selbst da wachst, wo die Leute eigentlich keinen Grund haben, mit ihrer Lage unzufrieden zu sein, so möchte man sich versucht fühlen, die Anhäufung von Arbeiten? in einzelnen Betrieben dafür verantwortlich zu machen. Denn mögen sich auch in einzelnen Fabriken, wo die Arbeiter oft nach Hunderten, jn nach taufenden zählen, die Hetzereien der Sozialdemokratie am freiesten er¬ gehen können, so kaun mau doch z. B. für den großen Aufstand der Berg¬ arbeiter in Rheinland-Westfalen nicht lediglich sozialdemokratische Aufreizungen verantwortlich machen. Wie erklärt sich dann aber die Unzufriedenheit? Zur Beantwortung dieser Frage leitet uns das vorliegende Buch an. Schon sein erster Teil, der 1889 erschienen ist und bei der Kritik volle Anerkennung gefunden hat, bot ") Musterstätten persönlicher Fürsorge von Arbeitgebern für ihre Geschäfts¬ angehörigen. Band II: Die erwachsenen Arbeiter. Von Dr. I. Post, Geh. Reg.- und vortr. Rat im Ministerium! für Handel und Gewerbe in Berlin, und Dr. H. Albrecht in Groh- Lichterfelde. Mit 140 Abbildungen. Berlin, Robert Oppenheim (Gustav Schmidt), 1892. Grenzboten 111 1393 7

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215089/57>, abgerufen am 23.11.2024.