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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

zu den Vorzügen des Menschen!" und unmittelbar darauf das zweite: "Man hat
die Vaterlandsliebe zu ködern gewußt, und es gab einen preußischen Liberalismus."
Welch ödes geiht- und herzloses Gcwiisch, das sich dabei mit seinen Späßen den
Schein des überlegenen Witzes giebt und sich mit seinen unklare" Anspielungen be¬
sonders geistvoll und tief geberdet! Solche unerfreuliche Beispiele aus Heine, auch
aus Börne oder recht überflüssige vou Gutzkow und Spielhagen nebst manchem
wenig behagenden P. Heyses finden wir in den zwei ersten Lieferungen des zwölften
Bandes fast ans jeder Seite. Doch wir wollten ja nicht tadeln, sondern uns
freuen, daß schon mit der dritten Lieferung und mehr noch in der vierten die un¬
nützen und unerfreulichen Belege seltener werden, und daß so das vierte Heft des
Bandes entschieden an Deutschheit, Geist und damit überhaupt an Wert gewonnen
hat. Diese vierte Lieferung enthält etwa ein Viertelhundert Belege aus Heine,
auch unter diesen könnte mau noch manchen rasch durch geeignetere ersetzen, auch
Gutzkow und Auerbach würden ohne Schaden für das große Werk mehr zurück¬
gedrängt werden können; aber die Besserung in der Auswahl ist unverkennbar.
Hoffentlich hält sie an. Der Wunsch nach Verringerung Heinischer Stellen muß
übrigens auch gegenüber der in den letzten Tagen ausgegebenen, von M. v. Lexer
G bearbeiteten dritten Lieferung des elften Bandes ausgesprochen werden.


Theaterkritik und Publikum.

Die Ansicht, daß alles einen Zweck haben
müsse, will bei einem Blick auf den Zustand unsrer landläufige" Theaterkritik recht
altväterisch erscheinen, wenigstens soweit man ihren Zweck in einer belehrenden
Wirkung sucht. Die große Mehrzahl unsrer gefeierten und weniger gefeierten Kri¬
tiker steht längst auf einem ganz andern Standpunkt und hat, ausgehend von dem
Bestreben, die Besprechung eines Theaterstückes zu einem kleinen Kunstwerk an sich
zu gestalten, in selbstherrlicher Art aus der Kritik einen bequemen Tummelplatz
ihrer angenehmen Kunst zu unterhalten und zu plaudern gemacht, für die unsre
arme deutsche Sprache keinen Ausdruck hat, und die man daher mit dem schönen
Worte "feuilletouistisch" zu bezeichnen liebt. Dieses Wort hat wie so viele andre
von gleicher Herkunft, die sich bei uus eingebürgert haben, den Vorzug, alles mög¬
liche und eigentlich nichts zu bedeuten, und deshalb ist es der Denkfaulheit, die
den eigentlichen Begriff zu suchen scheut, besonders willkommen. Gerade dieses
Wort aber kennzeichnet die deutsche Eitelkeit, sich mit bunten, fremden Flicken zu
spreizen, besonders scharf, ebenso wie die Thätigkeit, die sich damit deckt. Der
Feuilletonist, so recht eine Ausgeburt der neuesten Zeit, der Plauderer unter dem
Strich, ist eigentlich alles, er ist Staatsmann, Volkswirt und Jurist, neuerdings
auch Arzt, er ist Feinschmecker, Kenner in Kunst und Wissenschaft, und besonders
alles dessen kundig, was "modern" heißt, aber er ist nichts ganz, nichts ernsthaft.
Er ist ein schillernder Schmetterling, der an allen Blüten, die übel riechenden
nicht ausgeschlossen, saugt und die Ernte feiner flatternden Reise den bewundernden
Lesern mitteilt. Vielseitig bis zur Allwissenheit, geschmeidig bis zur Rückgrat-
losigkeit, am liebsten aber kosmopolitischer Schwärmer, kurz das Vorbild des vollen¬
deten Weltmannes. Eine wesentliche Seite seines Charakters aber ist es, daß er
vor allem den Ernst wie den Tod aller Unterhaltung meidet und nie das Lächeln
um die honigtriefenden Lippen verliert. Unter der Schar dieser schriftstellernden
Salonhelden wurde es natürlich dem Theaterkritiker unbehaglich, und eingedenk des
"Heiter ist die Kunst" schlug er sich flugs auch das gallische Röcklein um die
deutschen Lenden, schürzte es anmutig und trippelte im wiegenden Tanzschritt hinter
den "Feuilletomsten" drein. Gar mancher alte, biedere Akademiker, der bisher


Maßgebliches und Unmaßgebliches

zu den Vorzügen des Menschen!" und unmittelbar darauf das zweite: „Man hat
die Vaterlandsliebe zu ködern gewußt, und es gab einen preußischen Liberalismus."
Welch ödes geiht- und herzloses Gcwiisch, das sich dabei mit seinen Späßen den
Schein des überlegenen Witzes giebt und sich mit seinen unklare« Anspielungen be¬
sonders geistvoll und tief geberdet! Solche unerfreuliche Beispiele aus Heine, auch
aus Börne oder recht überflüssige vou Gutzkow und Spielhagen nebst manchem
wenig behagenden P. Heyses finden wir in den zwei ersten Lieferungen des zwölften
Bandes fast ans jeder Seite. Doch wir wollten ja nicht tadeln, sondern uns
freuen, daß schon mit der dritten Lieferung und mehr noch in der vierten die un¬
nützen und unerfreulichen Belege seltener werden, und daß so das vierte Heft des
Bandes entschieden an Deutschheit, Geist und damit überhaupt an Wert gewonnen
hat. Diese vierte Lieferung enthält etwa ein Viertelhundert Belege aus Heine,
auch unter diesen könnte mau noch manchen rasch durch geeignetere ersetzen, auch
Gutzkow und Auerbach würden ohne Schaden für das große Werk mehr zurück¬
gedrängt werden können; aber die Besserung in der Auswahl ist unverkennbar.
Hoffentlich hält sie an. Der Wunsch nach Verringerung Heinischer Stellen muß
übrigens auch gegenüber der in den letzten Tagen ausgegebenen, von M. v. Lexer
G bearbeiteten dritten Lieferung des elften Bandes ausgesprochen werden.


Theaterkritik und Publikum.

Die Ansicht, daß alles einen Zweck haben
müsse, will bei einem Blick auf den Zustand unsrer landläufige» Theaterkritik recht
altväterisch erscheinen, wenigstens soweit man ihren Zweck in einer belehrenden
Wirkung sucht. Die große Mehrzahl unsrer gefeierten und weniger gefeierten Kri¬
tiker steht längst auf einem ganz andern Standpunkt und hat, ausgehend von dem
Bestreben, die Besprechung eines Theaterstückes zu einem kleinen Kunstwerk an sich
zu gestalten, in selbstherrlicher Art aus der Kritik einen bequemen Tummelplatz
ihrer angenehmen Kunst zu unterhalten und zu plaudern gemacht, für die unsre
arme deutsche Sprache keinen Ausdruck hat, und die man daher mit dem schönen
Worte „feuilletouistisch" zu bezeichnen liebt. Dieses Wort hat wie so viele andre
von gleicher Herkunft, die sich bei uus eingebürgert haben, den Vorzug, alles mög¬
liche und eigentlich nichts zu bedeuten, und deshalb ist es der Denkfaulheit, die
den eigentlichen Begriff zu suchen scheut, besonders willkommen. Gerade dieses
Wort aber kennzeichnet die deutsche Eitelkeit, sich mit bunten, fremden Flicken zu
spreizen, besonders scharf, ebenso wie die Thätigkeit, die sich damit deckt. Der
Feuilletonist, so recht eine Ausgeburt der neuesten Zeit, der Plauderer unter dem
Strich, ist eigentlich alles, er ist Staatsmann, Volkswirt und Jurist, neuerdings
auch Arzt, er ist Feinschmecker, Kenner in Kunst und Wissenschaft, und besonders
alles dessen kundig, was „modern" heißt, aber er ist nichts ganz, nichts ernsthaft.
Er ist ein schillernder Schmetterling, der an allen Blüten, die übel riechenden
nicht ausgeschlossen, saugt und die Ernte feiner flatternden Reise den bewundernden
Lesern mitteilt. Vielseitig bis zur Allwissenheit, geschmeidig bis zur Rückgrat-
losigkeit, am liebsten aber kosmopolitischer Schwärmer, kurz das Vorbild des vollen¬
deten Weltmannes. Eine wesentliche Seite seines Charakters aber ist es, daß er
vor allem den Ernst wie den Tod aller Unterhaltung meidet und nie das Lächeln
um die honigtriefenden Lippen verliert. Unter der Schar dieser schriftstellernden
Salonhelden wurde es natürlich dem Theaterkritiker unbehaglich, und eingedenk des
„Heiter ist die Kunst" schlug er sich flugs auch das gallische Röcklein um die
deutschen Lenden, schürzte es anmutig und trippelte im wiegenden Tanzschritt hinter
den „Feuilletomsten" drein. Gar mancher alte, biedere Akademiker, der bisher


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_289767/242>, abgerufen am 23.07.2024.