Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Robert Schumanns schriftstellerische Thätigkeit

dadurch bis zur Unkenntlichkeit verändert werden, wie Omir, Wivn, IjisiPP,
Ewwin, Phiwi aus Homer, Bion, Hegesipp, Eitböa, Phöbc. Zu den Eigen¬
namen gesellt sich weiter die große Menge der aus dem Griechischen entlehnten
oder neuerdings griechisch geschaffenen Fachausdrücke der Wissenschaften und
Künste, des Handels und der Industrie und vieler andern Gebiete, an deren
vollständige Beseitigung auch der eifrigste Sprachreiuiger nicht denken wird.
Nur einige Beispiele, wie sie gerade in die Feder laufen, mögen den Zwiespalt
erläutern, wobei die eigentümliche ucugriechische Aussprache von es und dh noch
nicht einmal berücksichtigt ist.

JetztKünftigJetztKünftig
SymbolSimwolProblemProwlim
ÖkonomJkonomSympathieSimbathie
BibliothekWiwliothikHermeneutikErmeneftit
HypothekJpothikhydraulischidhrawlisch
TelegraphTilegraphDiabetesDhiawitis
skeptischskjeftischHeurekaEwrika.

Für eine so unnötige und unbegründete Veränderung, die so viel lästige
Wirrnis in dem bei uus historisch Gewordenen nach sich zöge, wollen wir uns
schön bedanken. Dem neugriechischen die Aussprache der Neugriechen, dem
Altgrichischen die Aussprache der klassische" Athener! Dabei mag es bleiben,
und damit mögen die Neugriechen und die Deutschen schiedlich friedlich ihre
besondern Wege für sich wandern!")




Robert Schumanns schriftstellerische Thätigkeit
Nebst neuen Mitteilungen zu seinem Leben F. G. Jansen von --Schluß)

in folgenden Jahre brachte Schumann einen schon länger ge¬
hegten Plan zur Ausführung, zu dem ihn Erwägungen ver-
schiedner Art drängten: nach Wien überzusiedeln und sich dort
einen größern Wirkungskreis zu schaffen. Bereits im August
1836 hatte er an seinen Bruder Eduard geschrieben: "Wie
fleißig ich bin, müßt ihr an der Zeitschrift sehen. Doch brennt mirs unter
den Sohlen, und ich möchte weit weg. Vou Haslinger Musikalienhändler



Im preußischen Landtage hat kürzlich der Abgeordnete Schmelzer für die neugriechische
Aussprache des Altgriechischen eine Lanze gebrochen. Der neue Kultusminister hat sich aber
dem Verlangen des Herrn Schmelzer gegenüber sehr kühl ausgesprochen.
Robert Schumanns schriftstellerische Thätigkeit

dadurch bis zur Unkenntlichkeit verändert werden, wie Omir, Wivn, IjisiPP,
Ewwin, Phiwi aus Homer, Bion, Hegesipp, Eitböa, Phöbc. Zu den Eigen¬
namen gesellt sich weiter die große Menge der aus dem Griechischen entlehnten
oder neuerdings griechisch geschaffenen Fachausdrücke der Wissenschaften und
Künste, des Handels und der Industrie und vieler andern Gebiete, an deren
vollständige Beseitigung auch der eifrigste Sprachreiuiger nicht denken wird.
Nur einige Beispiele, wie sie gerade in die Feder laufen, mögen den Zwiespalt
erläutern, wobei die eigentümliche ucugriechische Aussprache von es und dh noch
nicht einmal berücksichtigt ist.

JetztKünftigJetztKünftig
SymbolSimwolProblemProwlim
ÖkonomJkonomSympathieSimbathie
BibliothekWiwliothikHermeneutikErmeneftit
HypothekJpothikhydraulischidhrawlisch
TelegraphTilegraphDiabetesDhiawitis
skeptischskjeftischHeurekaEwrika.

Für eine so unnötige und unbegründete Veränderung, die so viel lästige
Wirrnis in dem bei uus historisch Gewordenen nach sich zöge, wollen wir uns
schön bedanken. Dem neugriechischen die Aussprache der Neugriechen, dem
Altgrichischen die Aussprache der klassische» Athener! Dabei mag es bleiben,
und damit mögen die Neugriechen und die Deutschen schiedlich friedlich ihre
besondern Wege für sich wandern!")




Robert Schumanns schriftstellerische Thätigkeit
Nebst neuen Mitteilungen zu seinem Leben F. G. Jansen von --Schluß)

in folgenden Jahre brachte Schumann einen schon länger ge¬
hegten Plan zur Ausführung, zu dem ihn Erwägungen ver-
schiedner Art drängten: nach Wien überzusiedeln und sich dort
einen größern Wirkungskreis zu schaffen. Bereits im August
1836 hatte er an seinen Bruder Eduard geschrieben: „Wie
fleißig ich bin, müßt ihr an der Zeitschrift sehen. Doch brennt mirs unter
den Sohlen, und ich möchte weit weg. Vou Haslinger Musikalienhändler



Im preußischen Landtage hat kürzlich der Abgeordnete Schmelzer für die neugriechische
Aussprache des Altgriechischen eine Lanze gebrochen. Der neue Kultusminister hat sich aber
dem Verlangen des Herrn Schmelzer gegenüber sehr kühl ausgesprochen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0369" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/210236"/>
          <fw type="header" place="top"> Robert Schumanns schriftstellerische Thätigkeit</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1022" prev="#ID_1021"> dadurch bis zur Unkenntlichkeit verändert werden, wie Omir, Wivn, IjisiPP,<lb/>
Ewwin, Phiwi aus Homer, Bion, Hegesipp, Eitböa, Phöbc. Zu den Eigen¬<lb/>
namen gesellt sich weiter die große Menge der aus dem Griechischen entlehnten<lb/>
oder neuerdings griechisch geschaffenen Fachausdrücke der Wissenschaften und<lb/>
Künste, des Handels und der Industrie und vieler andern Gebiete, an deren<lb/>
vollständige Beseitigung auch der eifrigste Sprachreiuiger nicht denken wird.<lb/>
Nur einige Beispiele, wie sie gerade in die Feder laufen, mögen den Zwiespalt<lb/>
erläutern, wobei die eigentümliche ucugriechische Aussprache von es und dh noch<lb/>
nicht einmal berücksichtigt ist.</p><lb/>
          <list>
            <item> JetztKünftigJetztKünftig</item>
            <item> SymbolSimwolProblemProwlim</item>
            <item> ÖkonomJkonomSympathieSimbathie</item>
            <item> BibliothekWiwliothikHermeneutikErmeneftit</item>
            <item> HypothekJpothikhydraulischidhrawlisch</item>
            <item> TelegraphTilegraphDiabetesDhiawitis</item>
            <item> skeptischskjeftischHeurekaEwrika.</item>
          </list><lb/>
          <p xml:id="ID_1023"> Für eine so unnötige und unbegründete Veränderung, die so viel lästige<lb/>
Wirrnis in dem bei uus historisch Gewordenen nach sich zöge, wollen wir uns<lb/>
schön bedanken. Dem neugriechischen die Aussprache der Neugriechen, dem<lb/>
Altgrichischen die Aussprache der klassische» Athener! Dabei mag es bleiben,<lb/>
und damit mögen die Neugriechen und die Deutschen schiedlich friedlich ihre<lb/>
besondern Wege für sich wandern!")</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Robert Schumanns schriftstellerische Thätigkeit<lb/>
Nebst neuen Mitteilungen zu seinem Leben <note type="byline"> F. G. Jansen</note> von --Schluß)</head><lb/>
          <p xml:id="ID_1024" next="#ID_1025"> in folgenden Jahre brachte Schumann einen schon länger ge¬<lb/>
hegten Plan zur Ausführung, zu dem ihn Erwägungen ver-<lb/>
schiedner Art drängten: nach Wien überzusiedeln und sich dort<lb/>
einen größern Wirkungskreis zu schaffen. Bereits im August<lb/>
1836 hatte er an seinen Bruder Eduard geschrieben: &#x201E;Wie<lb/>
fleißig ich bin, müßt ihr an der Zeitschrift sehen. Doch brennt mirs unter<lb/>
den Sohlen, und ich möchte weit weg.  Vou Haslinger Musikalienhändler</p><lb/>
          <note xml:id="FID_39" place="foot"> Im preußischen Landtage hat kürzlich der Abgeordnete Schmelzer für die neugriechische<lb/>
Aussprache des Altgriechischen eine Lanze gebrochen. Der neue Kultusminister hat sich aber<lb/>
dem Verlangen des Herrn Schmelzer gegenüber sehr kühl ausgesprochen.</note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0369] Robert Schumanns schriftstellerische Thätigkeit dadurch bis zur Unkenntlichkeit verändert werden, wie Omir, Wivn, IjisiPP, Ewwin, Phiwi aus Homer, Bion, Hegesipp, Eitböa, Phöbc. Zu den Eigen¬ namen gesellt sich weiter die große Menge der aus dem Griechischen entlehnten oder neuerdings griechisch geschaffenen Fachausdrücke der Wissenschaften und Künste, des Handels und der Industrie und vieler andern Gebiete, an deren vollständige Beseitigung auch der eifrigste Sprachreiuiger nicht denken wird. Nur einige Beispiele, wie sie gerade in die Feder laufen, mögen den Zwiespalt erläutern, wobei die eigentümliche ucugriechische Aussprache von es und dh noch nicht einmal berücksichtigt ist. JetztKünftigJetztKünftig SymbolSimwolProblemProwlim ÖkonomJkonomSympathieSimbathie BibliothekWiwliothikHermeneutikErmeneftit HypothekJpothikhydraulischidhrawlisch TelegraphTilegraphDiabetesDhiawitis skeptischskjeftischHeurekaEwrika. Für eine so unnötige und unbegründete Veränderung, die so viel lästige Wirrnis in dem bei uus historisch Gewordenen nach sich zöge, wollen wir uns schön bedanken. Dem neugriechischen die Aussprache der Neugriechen, dem Altgrichischen die Aussprache der klassische» Athener! Dabei mag es bleiben, und damit mögen die Neugriechen und die Deutschen schiedlich friedlich ihre besondern Wege für sich wandern!") Robert Schumanns schriftstellerische Thätigkeit Nebst neuen Mitteilungen zu seinem Leben F. G. Jansen von --Schluß) in folgenden Jahre brachte Schumann einen schon länger ge¬ hegten Plan zur Ausführung, zu dem ihn Erwägungen ver- schiedner Art drängten: nach Wien überzusiedeln und sich dort einen größern Wirkungskreis zu schaffen. Bereits im August 1836 hatte er an seinen Bruder Eduard geschrieben: „Wie fleißig ich bin, müßt ihr an der Zeitschrift sehen. Doch brennt mirs unter den Sohlen, und ich möchte weit weg. Vou Haslinger Musikalienhändler Im preußischen Landtage hat kürzlich der Abgeordnete Schmelzer für die neugriechische Aussprache des Altgriechischen eine Lanze gebrochen. Der neue Kultusminister hat sich aber dem Verlangen des Herrn Schmelzer gegenüber sehr kühl ausgesprochen.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209866
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209866/369
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209866/369>, abgerufen am 24.07.2024.