Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr.Litteratur den Gründern gewisser Aktiengesellschaften und den Leiter" gewisser Geldinstitute Litteratur t), Friedrich Lücke, Abt zu Bursfelde und Professur der Theolvaie zu Glittiugm l1791 bis I8Sb). Lebens- und Zeitbild aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts. Von F. Sander, Regierungs- und Schulrnt. Hamwver-Linden, Karl Manz, 1.891 Diese Lebensbeschreibung eines hervorragenden Mannes und gröhlen Theologe" Es ist ein sehr bewegtes inneres Leben voll von Kämpfen und Anfechtungen, Litteratur den Gründern gewisser Aktiengesellschaften und den Leiter» gewisser Geldinstitute Litteratur t), Friedrich Lücke, Abt zu Bursfelde und Professur der Theolvaie zu Glittiugm l1791 bis I8Sb). Lebens- und Zeitbild aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts. Von F. Sander, Regierungs- und Schulrnt. Hamwver-Linden, Karl Manz, 1.891 Diese Lebensbeschreibung eines hervorragenden Mannes und gröhlen Theologe» Es ist ein sehr bewegtes inneres Leben voll von Kämpfen und Anfechtungen, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0342" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/209575"/> <fw type="header" place="top"> Litteratur</fw><lb/> <p xml:id="ID_966" prev="#ID_965"> den Gründern gewisser Aktiengesellschaften und den Leiter» gewisser Geldinstitute<lb/> allerdings auch nicht). Aber anzunehmen, daß es das Verdnmmungsstreben allein<lb/> sei, was sich gegen die allzuweite Ausdehnung des Schnlzwcmges sträubt, ist doch<lb/> unrichtig und ungerecht; Rücksichten auf die Anforderungen des praktischen Lebens,<lb/> ans das leibliche und geistige Wohl der Kinder und sogar sehr beachtenswerte<lb/> pädagogische Erwägungen wirke» auch mit.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Litteratur</head><lb/> <div n="2"> <head> t), Friedrich Lücke, Abt zu Bursfelde und Professur der Theolvaie zu Glittiugm l1791 bis<lb/> I8Sb). Lebens- und Zeitbild aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts. Von F. Sander,<lb/> Regierungs- und Schulrnt. Hamwver-Linden, Karl Manz, 1.891</head><lb/> <p xml:id="ID_967"> Diese Lebensbeschreibung eines hervorragenden Mannes und gröhlen Theologe»<lb/> macht eine» gediegenen und wohlthuenden Eindruck. Wen» man die kritische Seite<lb/> zu wenig berücksichtigt findet, so liegt das einmal darin, daß der Verfasser durch<lb/> verwandtschaftliche Bande mit dem Helden seiner Biographie verbunden war, so¬<lb/> dann auch darin, daß Lücke noch nicht lange genug der Geschichte angehört, um<lb/> genan beurteilt zu werden, zumal von selten eines Biographen, der Lückes<lb/> Studien bei seineu andersartigen Berufsaufgaben nicht völlig würdigen kann.<lb/> Dafür werden wir überall durch lebendige Mitteilungen aus Briefen in eine an¬<lb/> ziehende Entwicklung Lückes und der Seinigen hineingestellt, auch in einen ge¬<lb/> schichtlichen Zusammenhang und kulturgeschichtliche Verhältnisse, die für uns Jetztlebende<lb/> großen Reiz haben. Erst als Student der Theologie in Halle entschloß sich Lücke,<lb/> die akademische Laufbahn zu ergreifen und sich zu diesem Zwecke nach Göttingen<lb/> zu wenden. Vier Jahre später trieb ihn besonders die Bewunderung für Schleier-<lb/> macher an, einige Jahre uach Berlin zu gehen, von wo er als Professor der<lb/> Theologie für die neue Universität Bonn (1819) bestimmt wurde. Dort blieb er<lb/> aber nicht sehr lange (1818 bis 1827), in Göttingen fand er die Höhe seiner Wir!<lb/> sanken und seinen Lebensabend.</p><lb/> <p xml:id="ID_968"> Es ist ein sehr bewegtes inneres Leben voll von Kämpfen und Anfechtungen,<lb/> das sich in diesem einfachen Rahmen darbietet. Wir befinden uns, wenn wir die<lb/> mit Lücke in brieflicher und persönlicher Verbindung stehenden Männer aufzählen, in<lb/> bester, vornehmer Gesellschaft, ich nenne nur Schleiermacher, Hoßbach, Nitzsch, Sack,<lb/> Brandis, Bunsen, Tochter, Otfried Müller und Julius Müller, De Wette und<lb/> Neander. Zu den Anfechtungen, die dem trefflichen Manne nicht erspart blieben,<lb/> gehörten namentlich die Feindseligkeiten, die zwischen ihm oder der ganzen Fakultät<lb/> und der sehr lutherisch gerichteten Mehrheit der hannoverschen Geistlichkeit (Petri<lb/> und Konsorten) ausbrachen. Den« wiewohl Lücke unter denen war, die die Theologie<lb/> vom Nationalismus zum. Kirchenglauben geführt hatten, wollte er doch nicht die<lb/> Freiheit der Forschung um des Kirchenbekenntnisses willen preisgeben. Auch über<lb/> diese Leiden ist Lücke glücklich hinübergesiihrt worden,</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0342]
Litteratur
den Gründern gewisser Aktiengesellschaften und den Leiter» gewisser Geldinstitute
allerdings auch nicht). Aber anzunehmen, daß es das Verdnmmungsstreben allein
sei, was sich gegen die allzuweite Ausdehnung des Schnlzwcmges sträubt, ist doch
unrichtig und ungerecht; Rücksichten auf die Anforderungen des praktischen Lebens,
ans das leibliche und geistige Wohl der Kinder und sogar sehr beachtenswerte
pädagogische Erwägungen wirke» auch mit.
Litteratur
t), Friedrich Lücke, Abt zu Bursfelde und Professur der Theolvaie zu Glittiugm l1791 bis
I8Sb). Lebens- und Zeitbild aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts. Von F. Sander,
Regierungs- und Schulrnt. Hamwver-Linden, Karl Manz, 1.891
Diese Lebensbeschreibung eines hervorragenden Mannes und gröhlen Theologe»
macht eine» gediegenen und wohlthuenden Eindruck. Wen» man die kritische Seite
zu wenig berücksichtigt findet, so liegt das einmal darin, daß der Verfasser durch
verwandtschaftliche Bande mit dem Helden seiner Biographie verbunden war, so¬
dann auch darin, daß Lücke noch nicht lange genug der Geschichte angehört, um
genan beurteilt zu werden, zumal von selten eines Biographen, der Lückes
Studien bei seineu andersartigen Berufsaufgaben nicht völlig würdigen kann.
Dafür werden wir überall durch lebendige Mitteilungen aus Briefen in eine an¬
ziehende Entwicklung Lückes und der Seinigen hineingestellt, auch in einen ge¬
schichtlichen Zusammenhang und kulturgeschichtliche Verhältnisse, die für uns Jetztlebende
großen Reiz haben. Erst als Student der Theologie in Halle entschloß sich Lücke,
die akademische Laufbahn zu ergreifen und sich zu diesem Zwecke nach Göttingen
zu wenden. Vier Jahre später trieb ihn besonders die Bewunderung für Schleier-
macher an, einige Jahre uach Berlin zu gehen, von wo er als Professor der
Theologie für die neue Universität Bonn (1819) bestimmt wurde. Dort blieb er
aber nicht sehr lange (1818 bis 1827), in Göttingen fand er die Höhe seiner Wir!
sanken und seinen Lebensabend.
Es ist ein sehr bewegtes inneres Leben voll von Kämpfen und Anfechtungen,
das sich in diesem einfachen Rahmen darbietet. Wir befinden uns, wenn wir die
mit Lücke in brieflicher und persönlicher Verbindung stehenden Männer aufzählen, in
bester, vornehmer Gesellschaft, ich nenne nur Schleiermacher, Hoßbach, Nitzsch, Sack,
Brandis, Bunsen, Tochter, Otfried Müller und Julius Müller, De Wette und
Neander. Zu den Anfechtungen, die dem trefflichen Manne nicht erspart blieben,
gehörten namentlich die Feindseligkeiten, die zwischen ihm oder der ganzen Fakultät
und der sehr lutherisch gerichteten Mehrheit der hannoverschen Geistlichkeit (Petri
und Konsorten) ausbrachen. Den« wiewohl Lücke unter denen war, die die Theologie
vom Nationalismus zum. Kirchenglauben geführt hatten, wollte er doch nicht die
Freiheit der Forschung um des Kirchenbekenntnisses willen preisgeben. Auch über
diese Leiden ist Lücke glücklich hinübergesiihrt worden,
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |