Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr.El" englisches Urteil über die deutschen Bestrebungen in Uswfrika Agitation klar machen werde. Man werde dann die nötigen Schranken wieder Gin englisches Urteil über die deutschen Bestrebungen in Ostafrika meer dem Titel "Deutsche Bestrebungen in Ostafrikn" ist in: El" englisches Urteil über die deutschen Bestrebungen in Uswfrika Agitation klar machen werde. Man werde dann die nötigen Schranken wieder Gin englisches Urteil über die deutschen Bestrebungen in Ostafrika meer dem Titel „Deutsche Bestrebungen in Ostafrikn" ist in: <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0404" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/207699"/> <fw type="header" place="top"> El" englisches Urteil über die deutschen Bestrebungen in Uswfrika</fw><lb/> <p xml:id="ID_1097" prev="#ID_1096"> Agitation klar machen werde. Man werde dann die nötigen Schranken wieder<lb/> ziehen können, ehe es zu spät sei. Gewiß, weder das deutsche Reich noch der<lb/> preußische Staat werden über der sozialistischen Bewegung zu Grunde gehen.<lb/> Das Schicksal beider wird von einem starken Arm gelenkt, und nur haben noch<lb/> Gesetze, die im äußersten Notfall in Anwendung gebracht werden können; die<lb/> Perspektive ans diese Gesetze hat Minister Herrfurth in uicht mißzuverstehender<lb/> Weise im Reichstag eröffnet. Aber von dem Beginn der Zuchtlosigkeit bis zur<lb/> Anwendung der - erwähnte» Notgesetze ist el» gefährlicher Weg zurückzulegen,<lb/> doppelt gefährlich für zwei Klassen von Personen. Vor allem für den Arbeiter,<lb/> der um wieder allen Hetzereien und Wühlereien ohne jeden Schutz ausgesetzt<lb/> ist. Wie der Arbeiter durch solche Einwirkungen widerstandslos beherrscht wird,<lb/> hat »och jüngst die „Kölnische Zeitung" in einem sehr beachtenswerten- Artikel<lb/> gezeigt, worin sie als den größten Feind des Arbeiters den Arbeiter selbst<lb/> schilderte. Die andre Klasse von Menschen aber, für die die Übergangszeit<lb/> größere Bedenken mit sich bringt, sind die Behörde», die der sozialdemokratischen<lb/> Bewegung zunächst gegenüber stehen, insbesondre die Polizeibehörden; diese<lb/> werden einen sehr schweren Stand bekommen. Man wird nach wie vor von<lb/> ihnen verlangen, daß sie für Ruhe und Ordnung einstehen sollen, obwohl ihnen<lb/> eins der wirksamsten Mittel zur Erfüllung dieser Forderung entzogen ist. Sie<lb/> werden natürlich mit demselben Eifer und derselben Berufstreue den Kampf<lb/> für die bürgerliche Ordnung weiter führen wie bisher; was aber alles uach<lb/> denk 1. Oktober eintreten wird, kaun der aufmerksame Beobachter schon jetzt<lb/> zur Genüge wahrnehmen. Hoffentlich wird deu Polizeibehörde» dan», wenn<lb/> sie nicht mehr das leisten können, was sie möchten, eine mildere Beurteilung<lb/> zu teil werden, als sie ihnen wegen der Handhabung des Sozialistengesetzcs<lb/> vielfach zu teil geworden ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Gin englisches Urteil über die deutschen Bestrebungen<lb/> in Ostafrika</head><lb/> <p xml:id="ID_1098"> meer dem Titel „Deutsche Bestrebungen in Ostafrikn" ist in:<lb/> Maihefte von Blackwoods I^iinbuigli NsAa-imo ein Aufsatz er¬<lb/> schienen, der sich, wie es im Eingänge heißt, die Aufgabe gestellt<lb/> hat, dem englischen Publikum über die deutsche Politik in Ost¬<lb/> afrika die Augen zu öffnen und nachzuweisen, daß zwischen den<lb/> so oft wiederholten Bersichernngcn der dentschen Regierung, freundliche Be¬<lb/> ziehungen mit England unterhalten zu wollen, und ihrem thatsächlichen Vor¬<lb/> gehen in jenen Gegenden der schroffste Widerspruch bestehe.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0404]
El" englisches Urteil über die deutschen Bestrebungen in Uswfrika
Agitation klar machen werde. Man werde dann die nötigen Schranken wieder
ziehen können, ehe es zu spät sei. Gewiß, weder das deutsche Reich noch der
preußische Staat werden über der sozialistischen Bewegung zu Grunde gehen.
Das Schicksal beider wird von einem starken Arm gelenkt, und nur haben noch
Gesetze, die im äußersten Notfall in Anwendung gebracht werden können; die
Perspektive ans diese Gesetze hat Minister Herrfurth in uicht mißzuverstehender
Weise im Reichstag eröffnet. Aber von dem Beginn der Zuchtlosigkeit bis zur
Anwendung der - erwähnte» Notgesetze ist el» gefährlicher Weg zurückzulegen,
doppelt gefährlich für zwei Klassen von Personen. Vor allem für den Arbeiter,
der um wieder allen Hetzereien und Wühlereien ohne jeden Schutz ausgesetzt
ist. Wie der Arbeiter durch solche Einwirkungen widerstandslos beherrscht wird,
hat »och jüngst die „Kölnische Zeitung" in einem sehr beachtenswerten- Artikel
gezeigt, worin sie als den größten Feind des Arbeiters den Arbeiter selbst
schilderte. Die andre Klasse von Menschen aber, für die die Übergangszeit
größere Bedenken mit sich bringt, sind die Behörde», die der sozialdemokratischen
Bewegung zunächst gegenüber stehen, insbesondre die Polizeibehörden; diese
werden einen sehr schweren Stand bekommen. Man wird nach wie vor von
ihnen verlangen, daß sie für Ruhe und Ordnung einstehen sollen, obwohl ihnen
eins der wirksamsten Mittel zur Erfüllung dieser Forderung entzogen ist. Sie
werden natürlich mit demselben Eifer und derselben Berufstreue den Kampf
für die bürgerliche Ordnung weiter führen wie bisher; was aber alles uach
denk 1. Oktober eintreten wird, kaun der aufmerksame Beobachter schon jetzt
zur Genüge wahrnehmen. Hoffentlich wird deu Polizeibehörde» dan», wenn
sie nicht mehr das leisten können, was sie möchten, eine mildere Beurteilung
zu teil werden, als sie ihnen wegen der Handhabung des Sozialistengesetzcs
vielfach zu teil geworden ist.
Gin englisches Urteil über die deutschen Bestrebungen
in Ostafrika
meer dem Titel „Deutsche Bestrebungen in Ostafrikn" ist in:
Maihefte von Blackwoods I^iinbuigli NsAa-imo ein Aufsatz er¬
schienen, der sich, wie es im Eingänge heißt, die Aufgabe gestellt
hat, dem englischen Publikum über die deutsche Politik in Ost¬
afrika die Augen zu öffnen und nachzuweisen, daß zwischen den
so oft wiederholten Bersichernngcn der dentschen Regierung, freundliche Be¬
ziehungen mit England unterhalten zu wollen, und ihrem thatsächlichen Vor¬
gehen in jenen Gegenden der schroffste Widerspruch bestehe.
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