Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr.
Maßgebliches und Unmaßgebliches Qhne Vismarck. So nennt sich die Schrift eines Herrn Hildebrandt, "Äclisar," ein Trauerspiel i" fünf Auszügen von Eduard Schenk, hatte am 27, Jaunae
^' ^ bedeutenden Erfolg, Nelisar war eine Glanzrolle A"schütze"s, dein Sophie Müller als würdig z"r Seite stand.
Maßgebliches und Unmaßgebliches Qhne Vismarck. So nennt sich die Schrift eines Herrn Hildebrandt, „Äclisar," ein Trauerspiel i» fünf Auszügen von Eduard Schenk, hatte am 27, Jaunae
^' ^ bedeutenden Erfolg, Nelisar war eine Glanzrolle A»schütze»s, dein Sophie Müller als würdig z»r Seite stand. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0287" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/207582"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_5" type="poem"> <l><cb type="start"/> Oft thut auf alle Fraun<lb/> El» matter Stutzer schaun,<lb/> Er Schnaase mit 'u ganzen G'sicht,<lb/> Warum? Es reißt ihn d' Gicht,<lb/> Tragt nnter'in. Modeg'ivaud<lb/> Francll und allerhand,<lb/> Und hat statt Schnupftaback<lb/> Schon d' Atedizin im Sack —<lb/> Ein Asche»! A Matt siech ich gehn,<lb/> A Pracht, 's bleibt alles sieh».<lb/> Wem mag die wast g'hörn?<lb/> Wem sonst? An alten Herr»,<lb/> Für d' Junge» is irzt schwer,<lb/> Sie finde» gar nix mehr,<lb/> Dus ist a wahre Plag,<lb/> D' alten Herr» hab'n All's in B'schlag:<lb/> Ein Asche»! Der co'ge Aschenuiaun<lb/> I muß sag'et verdrießt mich schon,<lb/> Man truü mit'» beste» Will'»<lb/> Nit wie der Anschütz spiel'»,<lb/> Die Butten wird mir z' Schinar,<lb/> Jetzt spiel' i in Belisar,*)<lb/> Da ruft dann rund heruiu<lb/> Statt meiner 's Publikum:<lb/> El» Aschen! <cb/> Oft soll ein' Oper sey»,<lb/> Falle el»er Sängerinn ein,<lb/> S' hat just ein'n ivichtigc» Ga»g,<lb/> Jetzt wird's a bist krank;<lb/> Der Hals ist einer rauch,<lb/> Die untre zwickt's i»i Bauch,<lb/> Damit uur g'spielt iverdc» kau»<lb/> Ist halt der Aschenmann:<lb/> Ein Asthen! Jüngst frag' ich in der Stadt<lb/> Ob wer ein Aschen hat,<lb/> Sitzt 'S Kräntlerweib beim Stand,<lb/> Ein Michel in der Hand:<lb/> Ich frag sie, was das wär,<lb/> Sie giebt mir 's Michel her:<lb/> I glaub, ich bin schon todt:<lb/> Liest sie den Walter Scott!<lb/> Ein Asche»! Ein Eh'maur schaut oft aus<lb/> Als wär' er Herr im Hans,<lb/> Er red't ganz streng und g'sehen,<lb/> Thut wichtig vor die Lent'.<lb/> Doch z' Hans, da sagt er nix,<lb/> Sonst kriegt er d' schönsten Wir:<lb/> lind sieht die Frau ihr'n Schon'n,<lb/> Darf er ins Wirthshaus gehn.<lb/> Ein Aschen! <cb type="end"/> </l> </lg> </quote><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Maßgebliches und Unmaßgebliches</head><lb/> <div n="2"> <head> Qhne Vismarck. </head> <p xml:id="ID_792" next="#ID_793"> So nennt sich die Schrift eines Herrn Hildebrandt,<lb/> wenn man von einigen selbstverständlichen Wahrheiten uns den ersten Seiten<lb/> ^naht. wohl zu dem Abgeschuiacktesten gehört, weis der iliiicktritt des 3ieichska,»zlers<lb/> ^"ge gefördert Hai, und von deren Inhalt wir nur deshalb el» paar Proben<lb/> u. weil sie zeigen, was Querkopfe auf dem Gebiet ihrer Paranoia leisten können,die<lb/> ^ T<lb/> «ehr<lb/> Ehrenb sie uns andern Gebieten ganz oder doch erträglich richtig zu urteilen im--<lb/> "de sj„^ Der Verfasser beginnt mit dem Gedanken: wir müssen ihn entbehren</p><lb/> <note xml:id="FID_30" place="foot"> „Äclisar," ein Trauerspiel i» fünf Auszügen von Eduard Schenk, hatte am 27, Jaunae<lb/> ^' ^ bedeutenden Erfolg, Nelisar war eine Glanzrolle A»schütze»s, dein Sophie Müller als<lb/> würdig z»r Seite stand.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0287]
Oft thut auf alle Fraun
El» matter Stutzer schaun,
Er Schnaase mit 'u ganzen G'sicht,
Warum? Es reißt ihn d' Gicht,
Tragt nnter'in. Modeg'ivaud
Francll und allerhand,
Und hat statt Schnupftaback
Schon d' Atedizin im Sack —
Ein Asche»! A Matt siech ich gehn,
A Pracht, 's bleibt alles sieh».
Wem mag die wast g'hörn?
Wem sonst? An alten Herr»,
Für d' Junge» is irzt schwer,
Sie finde» gar nix mehr,
Dus ist a wahre Plag,
D' alten Herr» hab'n All's in B'schlag:
Ein Asche»! Der co'ge Aschenuiaun
I muß sag'et verdrießt mich schon,
Man truü mit'» beste» Will'»
Nit wie der Anschütz spiel'»,
Die Butten wird mir z' Schinar,
Jetzt spiel' i in Belisar,*)
Da ruft dann rund heruiu
Statt meiner 's Publikum:
El» Aschen!
Oft soll ein' Oper sey»,
Falle el»er Sängerinn ein,
S' hat just ein'n ivichtigc» Ga»g,
Jetzt wird's a bist krank;
Der Hals ist einer rauch,
Die untre zwickt's i»i Bauch,
Damit uur g'spielt iverdc» kau»
Ist halt der Aschenmann:
Ein Asthen! Jüngst frag' ich in der Stadt
Ob wer ein Aschen hat,
Sitzt 'S Kräntlerweib beim Stand,
Ein Michel in der Hand:
Ich frag sie, was das wär,
Sie giebt mir 's Michel her:
I glaub, ich bin schon todt:
Liest sie den Walter Scott!
Ein Asche»! Ein Eh'maur schaut oft aus
Als wär' er Herr im Hans,
Er red't ganz streng und g'sehen,
Thut wichtig vor die Lent'.
Doch z' Hans, da sagt er nix,
Sonst kriegt er d' schönsten Wir:
lind sieht die Frau ihr'n Schon'n,
Darf er ins Wirthshaus gehn.
Ein Aschen!
Maßgebliches und Unmaßgebliches
Qhne Vismarck. So nennt sich die Schrift eines Herrn Hildebrandt,
wenn man von einigen selbstverständlichen Wahrheiten uns den ersten Seiten
^naht. wohl zu dem Abgeschuiacktesten gehört, weis der iliiicktritt des 3ieichska,»zlers
^"ge gefördert Hai, und von deren Inhalt wir nur deshalb el» paar Proben
u. weil sie zeigen, was Querkopfe auf dem Gebiet ihrer Paranoia leisten können,die
^ T
«ehr
Ehrenb sie uns andern Gebieten ganz oder doch erträglich richtig zu urteilen im--
"de sj„^ Der Verfasser beginnt mit dem Gedanken: wir müssen ihn entbehren
„Äclisar," ein Trauerspiel i» fünf Auszügen von Eduard Schenk, hatte am 27, Jaunae
^' ^ bedeutenden Erfolg, Nelisar war eine Glanzrolle A»schütze»s, dein Sophie Müller als
würdig z»r Seite stand.
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