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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Zur Charakteristik Kaiser Josefs des Zweiten.

Am 20. Februar
haben die Zeitungen natürlich nicht verabsäumt, den "hundertjährigen Todestag"
(o diese hundertjährigen Tage, Feste und Jubiläen!) zu begehen. Vielmehr haben
sie bei dieser Gelegenheit nicht gebracht, als was ohnehin jedermann weiß; sie
haben den allbekannten Menschenfreund auf dem Throne geschildert, den auf¬
geklärten Volksbeglücker, für dessen edle Absichten sein Volk nicht reif war. Und
doch hat sogar Heinrich von Sybel, der wahrlich weder zu den Feudalen noch zu
deu Ultrmuvntcmen gehört, ein ganz andres Bild gezeichnet! Da wir aus Höflich¬
keit gegen die Leser seine Geschichte der Revolutionszeit als bekannt voraussetzen
müssen, so dürfen wir sie nicht ausschreiben. Nur wenige Sätze erlauben wir
uns anzuführen. "Welch ein Kontrast, wenn man seine Persönlichkeit und sein
Thun rin denen seines großen Musters, Friedrichs des Zweiten, vergleicht!
Friedrichs Beweggründe sind überall tiefer und sittlicher, und eben deshalb ist fein
Handeln stets ruhiger, besonnener, zukunftsreicher. Zufrieden, daß keine enge Recht-
gläubigkeit ihn selbst und sein Volk weiter beherrscht, greift er an keiner Stelle in
das religiöse Gewissen seiner Unterthanen ein, Wohl wissend, daß man eine Nation
zu geistiger Freiheit erziehen, aber nicht zwingen kann. An dem entgegengesetzten
Verfahren ist Josef gescheitert, und auch seine Nachfolger scheinen auf diesem Felde
keine höhere Frage als die eine zu kennen, ob die Kirche dem Staate oder der
Staat der Kirche ein dienendes Mittel zu Macht und Erbauung sein soll." Es
hätte sich doch gelohnt, durch Nachschlagen in einem solchen Buche ein Paar indi¬
viduelle Züge in das farblose Vorlegeblatt für Zeichner von liberalen Menschen¬
freunden zu bringen.

Noch individueller und daher unendlich interessanter läßt sich das Bild Josefs
gestalten, wenn man -- vielleicht geschieht es noch in einer unsrer größern Monats¬
schriften -- seine und seiner Verwandten zahlreiche Briefe zu Hilfe nimmt. Auf
diesem Wege findet man zugleich, daß seine Mißerfolge in seinem Charakter be¬
gründet waren, und zwar nicht bloß in Übereilung und Ungeduld, sondern noch
in andern, wenig anziehenden Charakterzügen. Josef gehörte in die Klasse jener
Menschenfreunde, die mehr den Menschen in a-infer-uzto, als den einzelnen wirklichen
und lebendigen Menschen lieben. Wir könnten eine Reihe von Beweisen dafür
mich aus den Briefen seiner Geschwister beibringen, beschränken uns aber auf einen
Brief seiner Mutter vom 14. September 1766, worin sie ihm mit wunderbarem
Scharfblick sein zukünftiges Schicksal voraussagt.

Josef hatte über Gegenstände, die geschichtlich ohne Belang waren, einige
Noten abgefaßt, deren Ton einige alte Diener seiner Mutter verletzen mußte. Diese
schreibt nun u. n.i "Was du von Ayasas sagst >es steht zwar dn: os czmz von"
ins ckitss, aber wenn die Kaiserin deutsch sprach, dutzte sie ihre. Kinderj, kann ich
nicht rin Stillschweigen übergehen. Seitdem ich ihn kenne, habe ich ihn niemals
so selbstsüchtig und bösartig gefunden, daß ich ihm zutrauen könnte, er werde aus
Selbstsucht jemandem ein Unrecht zufügen. Er ist, soweit ich ihn kenne, ernsthaft
und streng, aber pflichteifrig und gerade, nicht im mindesten ränkesüchtig. Warum
ihn ungünstig beurteilen und sofort verdammen? Ich fürchte sehr, daß du mit der
schlechten Meinung, die du von den Menschen im allgemeinen hegst, die kleine
Zahl ehrlicher Leute, die du noch hast, vollends verlieren wirst. Das ist ein sehr
wesentlicher Punkt! Denn ein Mensch, der sich keiner bösen Absicht bewußt ist,
erträgt keinen Verdacht; wenn er kann, so entfernt er sich, kann er nicht, so ver¬
mindert sich sein Diensteifer. Vertrauen ist die Haupttriebkraft, wo das fehlt, da
fehlt alles."


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Zur Charakteristik Kaiser Josefs des Zweiten.

Am 20. Februar
haben die Zeitungen natürlich nicht verabsäumt, den „hundertjährigen Todestag"
(o diese hundertjährigen Tage, Feste und Jubiläen!) zu begehen. Vielmehr haben
sie bei dieser Gelegenheit nicht gebracht, als was ohnehin jedermann weiß; sie
haben den allbekannten Menschenfreund auf dem Throne geschildert, den auf¬
geklärten Volksbeglücker, für dessen edle Absichten sein Volk nicht reif war. Und
doch hat sogar Heinrich von Sybel, der wahrlich weder zu den Feudalen noch zu
deu Ultrmuvntcmen gehört, ein ganz andres Bild gezeichnet! Da wir aus Höflich¬
keit gegen die Leser seine Geschichte der Revolutionszeit als bekannt voraussetzen
müssen, so dürfen wir sie nicht ausschreiben. Nur wenige Sätze erlauben wir
uns anzuführen. „Welch ein Kontrast, wenn man seine Persönlichkeit und sein
Thun rin denen seines großen Musters, Friedrichs des Zweiten, vergleicht!
Friedrichs Beweggründe sind überall tiefer und sittlicher, und eben deshalb ist fein
Handeln stets ruhiger, besonnener, zukunftsreicher. Zufrieden, daß keine enge Recht-
gläubigkeit ihn selbst und sein Volk weiter beherrscht, greift er an keiner Stelle in
das religiöse Gewissen seiner Unterthanen ein, Wohl wissend, daß man eine Nation
zu geistiger Freiheit erziehen, aber nicht zwingen kann. An dem entgegengesetzten
Verfahren ist Josef gescheitert, und auch seine Nachfolger scheinen auf diesem Felde
keine höhere Frage als die eine zu kennen, ob die Kirche dem Staate oder der
Staat der Kirche ein dienendes Mittel zu Macht und Erbauung sein soll." Es
hätte sich doch gelohnt, durch Nachschlagen in einem solchen Buche ein Paar indi¬
viduelle Züge in das farblose Vorlegeblatt für Zeichner von liberalen Menschen¬
freunden zu bringen.

Noch individueller und daher unendlich interessanter läßt sich das Bild Josefs
gestalten, wenn man — vielleicht geschieht es noch in einer unsrer größern Monats¬
schriften — seine und seiner Verwandten zahlreiche Briefe zu Hilfe nimmt. Auf
diesem Wege findet man zugleich, daß seine Mißerfolge in seinem Charakter be¬
gründet waren, und zwar nicht bloß in Übereilung und Ungeduld, sondern noch
in andern, wenig anziehenden Charakterzügen. Josef gehörte in die Klasse jener
Menschenfreunde, die mehr den Menschen in a-infer-uzto, als den einzelnen wirklichen
und lebendigen Menschen lieben. Wir könnten eine Reihe von Beweisen dafür
mich aus den Briefen seiner Geschwister beibringen, beschränken uns aber auf einen
Brief seiner Mutter vom 14. September 1766, worin sie ihm mit wunderbarem
Scharfblick sein zukünftiges Schicksal voraussagt.

Josef hatte über Gegenstände, die geschichtlich ohne Belang waren, einige
Noten abgefaßt, deren Ton einige alte Diener seiner Mutter verletzen mußte. Diese
schreibt nun u. n.i „Was du von Ayasas sagst >es steht zwar dn: os czmz von«
ins ckitss, aber wenn die Kaiserin deutsch sprach, dutzte sie ihre. Kinderj, kann ich
nicht rin Stillschweigen übergehen. Seitdem ich ihn kenne, habe ich ihn niemals
so selbstsüchtig und bösartig gefunden, daß ich ihm zutrauen könnte, er werde aus
Selbstsucht jemandem ein Unrecht zufügen. Er ist, soweit ich ihn kenne, ernsthaft
und streng, aber pflichteifrig und gerade, nicht im mindesten ränkesüchtig. Warum
ihn ungünstig beurteilen und sofort verdammen? Ich fürchte sehr, daß du mit der
schlechten Meinung, die du von den Menschen im allgemeinen hegst, die kleine
Zahl ehrlicher Leute, die du noch hast, vollends verlieren wirst. Das ist ein sehr
wesentlicher Punkt! Denn ein Mensch, der sich keiner bösen Absicht bewußt ist,
erträgt keinen Verdacht; wenn er kann, so entfernt er sich, kann er nicht, so ver¬
mindert sich sein Diensteifer. Vertrauen ist die Haupttriebkraft, wo das fehlt, da
fehlt alles."


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[0485] Maßgebliches und Unmaßgebliches Zur Charakteristik Kaiser Josefs des Zweiten. Am 20. Februar haben die Zeitungen natürlich nicht verabsäumt, den „hundertjährigen Todestag" (o diese hundertjährigen Tage, Feste und Jubiläen!) zu begehen. Vielmehr haben sie bei dieser Gelegenheit nicht gebracht, als was ohnehin jedermann weiß; sie haben den allbekannten Menschenfreund auf dem Throne geschildert, den auf¬ geklärten Volksbeglücker, für dessen edle Absichten sein Volk nicht reif war. Und doch hat sogar Heinrich von Sybel, der wahrlich weder zu den Feudalen noch zu deu Ultrmuvntcmen gehört, ein ganz andres Bild gezeichnet! Da wir aus Höflich¬ keit gegen die Leser seine Geschichte der Revolutionszeit als bekannt voraussetzen müssen, so dürfen wir sie nicht ausschreiben. Nur wenige Sätze erlauben wir uns anzuführen. „Welch ein Kontrast, wenn man seine Persönlichkeit und sein Thun rin denen seines großen Musters, Friedrichs des Zweiten, vergleicht! Friedrichs Beweggründe sind überall tiefer und sittlicher, und eben deshalb ist fein Handeln stets ruhiger, besonnener, zukunftsreicher. Zufrieden, daß keine enge Recht- gläubigkeit ihn selbst und sein Volk weiter beherrscht, greift er an keiner Stelle in das religiöse Gewissen seiner Unterthanen ein, Wohl wissend, daß man eine Nation zu geistiger Freiheit erziehen, aber nicht zwingen kann. An dem entgegengesetzten Verfahren ist Josef gescheitert, und auch seine Nachfolger scheinen auf diesem Felde keine höhere Frage als die eine zu kennen, ob die Kirche dem Staate oder der Staat der Kirche ein dienendes Mittel zu Macht und Erbauung sein soll." Es hätte sich doch gelohnt, durch Nachschlagen in einem solchen Buche ein Paar indi¬ viduelle Züge in das farblose Vorlegeblatt für Zeichner von liberalen Menschen¬ freunden zu bringen. Noch individueller und daher unendlich interessanter läßt sich das Bild Josefs gestalten, wenn man — vielleicht geschieht es noch in einer unsrer größern Monats¬ schriften — seine und seiner Verwandten zahlreiche Briefe zu Hilfe nimmt. Auf diesem Wege findet man zugleich, daß seine Mißerfolge in seinem Charakter be¬ gründet waren, und zwar nicht bloß in Übereilung und Ungeduld, sondern noch in andern, wenig anziehenden Charakterzügen. Josef gehörte in die Klasse jener Menschenfreunde, die mehr den Menschen in a-infer-uzto, als den einzelnen wirklichen und lebendigen Menschen lieben. Wir könnten eine Reihe von Beweisen dafür mich aus den Briefen seiner Geschwister beibringen, beschränken uns aber auf einen Brief seiner Mutter vom 14. September 1766, worin sie ihm mit wunderbarem Scharfblick sein zukünftiges Schicksal voraussagt. Josef hatte über Gegenstände, die geschichtlich ohne Belang waren, einige Noten abgefaßt, deren Ton einige alte Diener seiner Mutter verletzen mußte. Diese schreibt nun u. n.i „Was du von Ayasas sagst >es steht zwar dn: os czmz von« ins ckitss, aber wenn die Kaiserin deutsch sprach, dutzte sie ihre. Kinderj, kann ich nicht rin Stillschweigen übergehen. Seitdem ich ihn kenne, habe ich ihn niemals so selbstsüchtig und bösartig gefunden, daß ich ihm zutrauen könnte, er werde aus Selbstsucht jemandem ein Unrecht zufügen. Er ist, soweit ich ihn kenne, ernsthaft und streng, aber pflichteifrig und gerade, nicht im mindesten ränkesüchtig. Warum ihn ungünstig beurteilen und sofort verdammen? Ich fürchte sehr, daß du mit der schlechten Meinung, die du von den Menschen im allgemeinen hegst, die kleine Zahl ehrlicher Leute, die du noch hast, vollends verlieren wirst. Das ist ein sehr wesentlicher Punkt! Denn ein Mensch, der sich keiner bösen Absicht bewußt ist, erträgt keinen Verdacht; wenn er kann, so entfernt er sich, kann er nicht, so ver¬ mindert sich sein Diensteifer. Vertrauen ist die Haupttriebkraft, wo das fehlt, da fehlt alles."

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_206644/485>, abgerufen am 22.07.2024.