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Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Erstes Vierteljahr.

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Das ungarische Unterrichtswesen

MMS
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(MWor billiger Zeit machte durch die Blätter die Nachricht die Runde,
der ungarische Kultusminister Trefort habe an den deutscheu
Kaiser Friedrich III. seineu Bericht über das ungarische Unter-
richtswesen gesendet und dafür den allerhöchsten Dank empfangen.
Es waren damit jene "Auszüge" gemeint, die in deutscher Sprache
l'vn dem ungarischen Kultusministerium zweifellos zu dem Zwecke herausgegeben
werden, daß Deutschland von der Kulturarbeit Ungarns auf diesem Gebiete
Kenntnis nehme.

Die folgenden Mitteilungen wollen gleichfalls hierzu beitragen. Sie
sitzen sich auf die amtlich herausgegebenen, vor kurzem erschienenen "Auszüge
"us dem fünfzehnten und sechzehnten Jahresbericht des königlich ungarischen
Ministers für Kultus und Unterricht über das ungarische Unterrichtswesen in
^'n Studienjahren 1884- 87." Diese Auszüge behandeln das Volksschulwesen
den Jahre" 1884--86, die Mittelschulen und höher" Lehranstalten in den
wahren 1885--87.

Als Zu>cet dieser Ausziige wird im VorNiort zu dem fünfzehnten
Jahresbericht folgendes bezeichnet: "Schulmänner, Gelehrte und Schrift¬
steller des Auslandes haben den kulturellen (sie) Bestrebungen und Institutionen
Ungarns bei manchen Anlässen Aufmerksamkeit geschenkt. Allein die Auffassung
und Beurteilung der bestehenden Verhältnisse, der (?) Bestrebungen und Er¬
rungenschaften gründete sich vielfach auf äußerst spärliche und lückenhafte Jn-
svrmntivncn, auf wenige aus dem realen Zusammenhang herausgerissene und
"Ach mi sich den Thatsachen nur teilweise entsprechende Daten, ja zuweilen
^'"si auch auf die übertriebene Schätzung einzelner Erscheinungen von vorüber¬
gehender oder spezifisch lokaler Bedeutung. In manchem Falle standen hierbei
^"n Überfluß Partei- und Nationalitätenfragen im Vordergrunde, und dann


Grenzboten I 1889 2"


Das ungarische Unterrichtswesen

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MM
(MWor billiger Zeit machte durch die Blätter die Nachricht die Runde,
der ungarische Kultusminister Trefort habe an den deutscheu
Kaiser Friedrich III. seineu Bericht über das ungarische Unter-
richtswesen gesendet und dafür den allerhöchsten Dank empfangen.
Es waren damit jene „Auszüge" gemeint, die in deutscher Sprache
l'vn dem ungarischen Kultusministerium zweifellos zu dem Zwecke herausgegeben
werden, daß Deutschland von der Kulturarbeit Ungarns auf diesem Gebiete
Kenntnis nehme.

Die folgenden Mitteilungen wollen gleichfalls hierzu beitragen. Sie
sitzen sich auf die amtlich herausgegebenen, vor kurzem erschienenen „Auszüge
"us dem fünfzehnten und sechzehnten Jahresbericht des königlich ungarischen
Ministers für Kultus und Unterricht über das ungarische Unterrichtswesen in
^'n Studienjahren 1884- 87." Diese Auszüge behandeln das Volksschulwesen
den Jahre» 1884—86, die Mittelschulen und höher» Lehranstalten in den
wahren 1885—87.

Als Zu>cet dieser Ausziige wird im VorNiort zu dem fünfzehnten
Jahresbericht folgendes bezeichnet: „Schulmänner, Gelehrte und Schrift¬
steller des Auslandes haben den kulturellen (sie) Bestrebungen und Institutionen
Ungarns bei manchen Anlässen Aufmerksamkeit geschenkt. Allein die Auffassung
und Beurteilung der bestehenden Verhältnisse, der (?) Bestrebungen und Er¬
rungenschaften gründete sich vielfach auf äußerst spärliche und lückenhafte Jn-
svrmntivncn, auf wenige aus dem realen Zusammenhang herausgerissene und
"Ach mi sich den Thatsachen nur teilweise entsprechende Daten, ja zuweilen
^'"si auch auf die übertriebene Schätzung einzelner Erscheinungen von vorüber¬
gehender oder spezifisch lokaler Bedeutung. In manchem Falle standen hierbei
^"n Überfluß Partei- und Nationalitätenfragen im Vordergrunde, und dann


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[0161] [Abbildung] Das ungarische Unterrichtswesen MMS MM (MWor billiger Zeit machte durch die Blätter die Nachricht die Runde, der ungarische Kultusminister Trefort habe an den deutscheu Kaiser Friedrich III. seineu Bericht über das ungarische Unter- richtswesen gesendet und dafür den allerhöchsten Dank empfangen. Es waren damit jene „Auszüge" gemeint, die in deutscher Sprache l'vn dem ungarischen Kultusministerium zweifellos zu dem Zwecke herausgegeben werden, daß Deutschland von der Kulturarbeit Ungarns auf diesem Gebiete Kenntnis nehme. Die folgenden Mitteilungen wollen gleichfalls hierzu beitragen. Sie sitzen sich auf die amtlich herausgegebenen, vor kurzem erschienenen „Auszüge "us dem fünfzehnten und sechzehnten Jahresbericht des königlich ungarischen Ministers für Kultus und Unterricht über das ungarische Unterrichtswesen in ^'n Studienjahren 1884- 87." Diese Auszüge behandeln das Volksschulwesen den Jahre» 1884—86, die Mittelschulen und höher» Lehranstalten in den wahren 1885—87. Als Zu>cet dieser Ausziige wird im VorNiort zu dem fünfzehnten Jahresbericht folgendes bezeichnet: „Schulmänner, Gelehrte und Schrift¬ steller des Auslandes haben den kulturellen (sie) Bestrebungen und Institutionen Ungarns bei manchen Anlässen Aufmerksamkeit geschenkt. Allein die Auffassung und Beurteilung der bestehenden Verhältnisse, der (?) Bestrebungen und Er¬ rungenschaften gründete sich vielfach auf äußerst spärliche und lückenhafte Jn- svrmntivncn, auf wenige aus dem realen Zusammenhang herausgerissene und "Ach mi sich den Thatsachen nur teilweise entsprechende Daten, ja zuweilen ^'"si auch auf die übertriebene Schätzung einzelner Erscheinungen von vorüber¬ gehender oder spezifisch lokaler Bedeutung. In manchem Falle standen hierbei ^"n Überfluß Partei- und Nationalitätenfragen im Vordergrunde, und dann Grenzboten I 1889 2»

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341849_204088/161>, abgerufen am 20.09.2024.