Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Viertes Quartal.bitterndeu Zustände lediglich zum Vorteil der Sozialdemokratie ausschlagen. Volt welcher Tragweite die hier angedeutete Frage ist, dürfte sich schon Würde sich auf diesem Wege eine allmähliche Ordnung und Besserung der Wollte man diese Reformen in Angriff nehmen, so würde dies eine Per¬ Germanische Altertümer ans den Bauerdörfern Nordungarus, von Karl Rheuma. 2. von Kremnitz nach RrickerhÄu. (Schluß,) UM Hofe und Hause in Krickerhäu ist vor allem zu bemerken, bitterndeu Zustände lediglich zum Vorteil der Sozialdemokratie ausschlagen. Volt welcher Tragweite die hier angedeutete Frage ist, dürfte sich schon Würde sich auf diesem Wege eine allmähliche Ordnung und Besserung der Wollte man diese Reformen in Angriff nehmen, so würde dies eine Per¬ Germanische Altertümer ans den Bauerdörfern Nordungarus, von Karl Rheuma. 2. von Kremnitz nach RrickerhÄu. (Schluß,) UM Hofe und Hause in Krickerhäu ist vor allem zu bemerken, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0119" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/199473"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_415" prev="#ID_414"> bitterndeu Zustände lediglich zum Vorteil der Sozialdemokratie ausschlagen.<lb/> Wie wohl dieselbe sich dabei befindet, ist schon daraus zu entnehmen, daß die<lb/> sozialdemokratische Fraktion ihrer sonstigen Gewohnheit zuwider selbst mehrfache<lb/> Anregungen aus Arbeiterkreisen unbeachtet gelassen hat, obwohl von dem<lb/> Zentralrate der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine ein entsprechender Gesetzentwurf<lb/> noch im November 1885 eingebracht wurde.</p><lb/> <p xml:id="ID_416"> Volt welcher Tragweite die hier angedeutete Frage ist, dürfte sich schon<lb/> daraus ergeben, daß selbst eine Autorität wie Noscher in Leipzig den Arbeiter¬<lb/> organisationen eine große Zukunft voraussagt, weil sie „im friedlichen Wetteifer<lb/> mit den entsprechenden Gegenvereincn der Arbeitgeber eins der größten Bedürf¬<lb/> nisse unsrer zentralisch-atomistischen Zeit befriedigen können, nämlich die Wieder¬<lb/> herstellung lebenskräftiger Mittelmächte zwischen Staatsgewalt und Individuum,"<lb/> und „die richtige oder falsche Lösung dieser Frage für das Steigen oder Sinken<lb/> wenigstens aller germanischen Volker für wahrscheinlich unentscheidend" hält.</p><lb/> <p xml:id="ID_417"> Würde sich auf diesem Wege eine allmähliche Ordnung und Besserung der<lb/> sozialen Zustände ermöglichen lassen, so dürfte mit Rücksicht auf die oben ge¬<lb/> schilderten Verhältnisse fürs erste neben einer Beschleunigung der Invaliden¬<lb/> versicherung die baldige Einführung einer obligatorischen Versicherung gegen<lb/> unverschuldete Arbeitslosigkeit, welche sich bei entsprechender Garantie und Bei¬<lb/> hilfe des Staates und gleichzeitiger staatlicher Organisirung des Arbeitsnachweises<lb/> ans jener Basis wohl ins Leben rufen ließe, ganz besonders Not thun.</p><lb/> <p xml:id="ID_418"> Wollte man diese Reformen in Angriff nehmen, so würde dies eine Per¬<lb/> spektive von größter Bedeutung eröffnen, bei entsprechender Ausführung den<lb/> Bann der Umsturzpnrtei aller Wahrscheinlichkeit nach brechen nud die soziale<lb/> Frage, wenn auch nicht lösen, so doch zum Wohl des Staates und der Ge¬<lb/> sellschaft um ein erhebliches Stück fördern.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Germanische Altertümer<lb/> ans den Bauerdörfern Nordungarus,<lb/><note type="byline"> von Karl Rheuma.</note></head><lb/> <div n="2"> <head> 2. von Kremnitz nach RrickerhÄu.<lb/> (Schluß,) </head><lb/> <p xml:id="ID_419" next="#ID_420"> UM Hofe und Hause in Krickerhäu ist vor allem zu bemerken,<lb/> daß der Vanernhof daselbst wie mir schien, der größeren Wohl¬<lb/> habenheit entsprechend, noch entwickelter ist als in Gaidel, zu¬<lb/> weilen außerordentlich geräumig und in die Länge gestreckt, wenig¬<lb/> stens vorn und auf beiden Seiten vollständig abgeschlossen.<lb/> Die Straßenseite bildet hier regelmäßig die Längsfront des großen Geschlechts-</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0119]
bitterndeu Zustände lediglich zum Vorteil der Sozialdemokratie ausschlagen.
Wie wohl dieselbe sich dabei befindet, ist schon daraus zu entnehmen, daß die
sozialdemokratische Fraktion ihrer sonstigen Gewohnheit zuwider selbst mehrfache
Anregungen aus Arbeiterkreisen unbeachtet gelassen hat, obwohl von dem
Zentralrate der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine ein entsprechender Gesetzentwurf
noch im November 1885 eingebracht wurde.
Volt welcher Tragweite die hier angedeutete Frage ist, dürfte sich schon
daraus ergeben, daß selbst eine Autorität wie Noscher in Leipzig den Arbeiter¬
organisationen eine große Zukunft voraussagt, weil sie „im friedlichen Wetteifer
mit den entsprechenden Gegenvereincn der Arbeitgeber eins der größten Bedürf¬
nisse unsrer zentralisch-atomistischen Zeit befriedigen können, nämlich die Wieder¬
herstellung lebenskräftiger Mittelmächte zwischen Staatsgewalt und Individuum,"
und „die richtige oder falsche Lösung dieser Frage für das Steigen oder Sinken
wenigstens aller germanischen Volker für wahrscheinlich unentscheidend" hält.
Würde sich auf diesem Wege eine allmähliche Ordnung und Besserung der
sozialen Zustände ermöglichen lassen, so dürfte mit Rücksicht auf die oben ge¬
schilderten Verhältnisse fürs erste neben einer Beschleunigung der Invaliden¬
versicherung die baldige Einführung einer obligatorischen Versicherung gegen
unverschuldete Arbeitslosigkeit, welche sich bei entsprechender Garantie und Bei¬
hilfe des Staates und gleichzeitiger staatlicher Organisirung des Arbeitsnachweises
ans jener Basis wohl ins Leben rufen ließe, ganz besonders Not thun.
Wollte man diese Reformen in Angriff nehmen, so würde dies eine Per¬
spektive von größter Bedeutung eröffnen, bei entsprechender Ausführung den
Bann der Umsturzpnrtei aller Wahrscheinlichkeit nach brechen nud die soziale
Frage, wenn auch nicht lösen, so doch zum Wohl des Staates und der Ge¬
sellschaft um ein erhebliches Stück fördern.
Germanische Altertümer
ans den Bauerdörfern Nordungarus,
von Karl Rheuma.
2. von Kremnitz nach RrickerhÄu.
(Schluß,)
UM Hofe und Hause in Krickerhäu ist vor allem zu bemerken,
daß der Vanernhof daselbst wie mir schien, der größeren Wohl¬
habenheit entsprechend, noch entwickelter ist als in Gaidel, zu¬
weilen außerordentlich geräumig und in die Länge gestreckt, wenig¬
stens vorn und auf beiden Seiten vollständig abgeschlossen.
Die Straßenseite bildet hier regelmäßig die Längsfront des großen Geschlechts-
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