Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal.Die niederländische Genre- und Landschaftsmcilerei. Die ganze Sammlung der "Kleine" Schriften" verdient es in hohem Grade, Die niederländische Genre- und Landschaftsmalerei. von Adolf Rosettberg. 3. Pieter Aertsen, -- Der Einfluß der italienischen Runst. -- Joachim Bueckelaer. -- pieter Brueghel der Ältere. ukas von Leyden war nicht der einzige niederländische Künstler aus Die niederländische Genre- und Landschaftsmcilerei. Die ganze Sammlung der „Kleine» Schriften" verdient es in hohem Grade, Die niederländische Genre- und Landschaftsmalerei. von Adolf Rosettberg. 3. Pieter Aertsen, — Der Einfluß der italienischen Runst. — Joachim Bueckelaer. — pieter Brueghel der Ältere. ukas von Leyden war nicht der einzige niederländische Künstler aus <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0663" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/155546"/> <fw type="header" place="top"> Die niederländische Genre- und Landschaftsmcilerei.</fw><lb/> <p xml:id="ID_2589"> Die ganze Sammlung der „Kleine» Schriften" verdient es in hohem Grade,<lb/> gelesen zu werden. Überall eröffnen sich von dem gerade in Rede stehenden<lb/> Thema Ausblicke ans größere Perioden, überall bekundet sich die reiche historische<lb/> Bildung, das feine Form» und Stilgefühl, die lebendige Anregungskraft des Ver¬<lb/> fassers. Sie ruft das Bild desselben anschaulich für alle zurück, die ihn gekannt<lb/> haben. Sie gemahnt noch lebcnviger als die größern und kunstvvllcru literarischen<lb/> Werke an jene Persönlichkeit, welche dnrch die Kraft und Eigentümlichkeit ihres<lb/> Wesens und ihrer Bildung eine so unmittelbare Wirkung auf einen großen<lb/> Lebenskreis übte. Sie bestätigt, wenn man die Beziehungen der meisten dieser<lb/> Reden, Aufsätze und Kritiken zu den Verhältnissen, in denen Hettner in Dresden<lb/> beinahe ein Menschenalter hindurch lebte, ins Auge faßt, durchaus was Adolf Stern<lb/> seiner kleinen Biographie Hettners (in Westermanns Monatsheften, Februar<lb/> 1883) vorausschickte- „Es giebt leichter Ersatz für ein rein literarisches Talent,<lb/> und wäre dasselbe auch von seltener Tiefe und Reichhaltigkeit, als für eine<lb/> bedeutende Persönlichkeit, welche Lehr- und Thatkraft, Anregungsfähigkeit und<lb/> reiche Erfahrung, vielseitigste Bildung mit einer großen literarischen Begabung<lb/> verbindet. In diesem Sinne mag man, ohne sich einer Übertreibung schuldig<lb/> zu machen, Wohl sagen, daß der Verlust Hermann Hettners für die Lebens¬<lb/> kreise, in denen er gewirkt, schlechthin ein unersetzlicher sei. Seine literarischen<lb/> Leistungen werden ihn überleben, seine energische Organisativnskraft, seine Lehr¬<lb/> kraft, seine geistig geselligen Vorzüge sind mit ihm in die Gruft gesunken." Ein<lb/> Abglanz alles dessen, was hier gerühmt ward, liegt allerdings ans den frischesten<lb/> und lebendigsten der „Kleinen Schriften" und verbürgt ihnen bleibende Geltung<lb/> und Nachwirkung.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die niederländische Genre- und Landschaftsmalerei.<lb/><note type="byline"> von Adolf Rosettberg.</note> 3.</head><lb/> <note type="argument"> Pieter Aertsen, — Der Einfluß der italienischen Runst. — Joachim Bueckelaer. — pieter<lb/> Brueghel der Ältere.</note><lb/> <p xml:id="ID_2590" next="#ID_2591"> ukas von Leyden war nicht der einzige niederländische Künstler aus<lb/> den nördlichen Provinzen, welcher durch den aufblühenden Wohl¬<lb/> stand Antwerpens nach der glänzenden, prachtliebenden und volk¬<lb/> reichen Scheldestadt gezogen wurde. Pieter Aertsen aus Amsterdam<lb/> (1508 — 1573), der „lange Peer" (lange Peter) genannt, war<lb/> länger als ein Menschenalter hindurch in Antwerpen thätig und hat einen Ein-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0663]
Die niederländische Genre- und Landschaftsmcilerei.
Die ganze Sammlung der „Kleine» Schriften" verdient es in hohem Grade,
gelesen zu werden. Überall eröffnen sich von dem gerade in Rede stehenden
Thema Ausblicke ans größere Perioden, überall bekundet sich die reiche historische
Bildung, das feine Form» und Stilgefühl, die lebendige Anregungskraft des Ver¬
fassers. Sie ruft das Bild desselben anschaulich für alle zurück, die ihn gekannt
haben. Sie gemahnt noch lebcnviger als die größern und kunstvvllcru literarischen
Werke an jene Persönlichkeit, welche dnrch die Kraft und Eigentümlichkeit ihres
Wesens und ihrer Bildung eine so unmittelbare Wirkung auf einen großen
Lebenskreis übte. Sie bestätigt, wenn man die Beziehungen der meisten dieser
Reden, Aufsätze und Kritiken zu den Verhältnissen, in denen Hettner in Dresden
beinahe ein Menschenalter hindurch lebte, ins Auge faßt, durchaus was Adolf Stern
seiner kleinen Biographie Hettners (in Westermanns Monatsheften, Februar
1883) vorausschickte- „Es giebt leichter Ersatz für ein rein literarisches Talent,
und wäre dasselbe auch von seltener Tiefe und Reichhaltigkeit, als für eine
bedeutende Persönlichkeit, welche Lehr- und Thatkraft, Anregungsfähigkeit und
reiche Erfahrung, vielseitigste Bildung mit einer großen literarischen Begabung
verbindet. In diesem Sinne mag man, ohne sich einer Übertreibung schuldig
zu machen, Wohl sagen, daß der Verlust Hermann Hettners für die Lebens¬
kreise, in denen er gewirkt, schlechthin ein unersetzlicher sei. Seine literarischen
Leistungen werden ihn überleben, seine energische Organisativnskraft, seine Lehr¬
kraft, seine geistig geselligen Vorzüge sind mit ihm in die Gruft gesunken." Ein
Abglanz alles dessen, was hier gerühmt ward, liegt allerdings ans den frischesten
und lebendigsten der „Kleinen Schriften" und verbürgt ihnen bleibende Geltung
und Nachwirkung.
Die niederländische Genre- und Landschaftsmalerei.
von Adolf Rosettberg. 3.
Pieter Aertsen, — Der Einfluß der italienischen Runst. — Joachim Bueckelaer. — pieter
Brueghel der Ältere.
ukas von Leyden war nicht der einzige niederländische Künstler aus
den nördlichen Provinzen, welcher durch den aufblühenden Wohl¬
stand Antwerpens nach der glänzenden, prachtliebenden und volk¬
reichen Scheldestadt gezogen wurde. Pieter Aertsen aus Amsterdam
(1508 — 1573), der „lange Peer" (lange Peter) genannt, war
länger als ein Menschenalter hindurch in Antwerpen thätig und hat einen Ein-
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