Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal.Tisch gegangen), und von diesen erklärte" sich 77 gegen den Antrag. Man Die Regierung scheint jetzt gut machen zu wollen, was versäumt worden Mann sollen in nächster Woche nach Nubien abgehen, nud 500 Matrosen Natur und Kultur. vo,i Th. Unheils, - n der Mitte und gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hatte Tisch gegangen), und von diesen erklärte» sich 77 gegen den Antrag. Man Die Regierung scheint jetzt gut machen zu wollen, was versäumt worden Mann sollen in nächster Woche nach Nubien abgehen, nud 500 Matrosen Natur und Kultur. vo,i Th. Unheils, - n der Mitte und gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hatte <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0385" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/155268"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_1620" prev="#ID_1619"> Tisch gegangen), und von diesen erklärte» sich 77 gegen den Antrag. Man<lb/> kann sagen, das Thema war damit mehr beiseite gelegt als beurteilt worden.<lb/> Zwei Tage nachher schon kündigten Northcote im Unterhause und Salisbury<lb/> im Hause der Peers an, daß man konscrvativerseits el» Mißtrauensvotum<lb/> gegen die Regierung beantragen werde, und wenn die? zur Sprache kommen<lb/> wird, werden die Vertreter des Landes nicht mehr bei Tische sitzen, sondern<lb/> auf ihren Bänken sein.</p><lb/> <p xml:id="ID_1621"> Die Regierung scheint jetzt gut machen zu wollen, was versäumt worden<lb/> ist. Der Telegraph befördert »»ausgesetzt Befehle nach Kairo und Suatiu.<lb/> Der Transportdauipfer E»phrntes, der mit indischen Truppen in Suez ange-<lb/> kommen ist, hat die Ordre erhalten, dort auf weitere Bestimmungen zu warten.</p><lb/> <p xml:id="ID_1622"> Mann sollen in nächster Woche nach Nubien abgehen, nud 500 Matrosen<lb/> "ud Mariuesoldaten befinden sich schon ans dem Wege nach dem Schauplätze<lb/> des Aufstandes. Aber man fragt sich, weshalb das alles nicht schon geschehen<lb/> ist, als das englische Ansehen im Orient im November den ersten Stoß erhielt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Natur und Kultur.<lb/><note type="byline"> vo,i Th. Unheils, -</note></head><lb/> <p xml:id="ID_1623" next="#ID_1624"> n der Mitte und gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hatte<lb/> die gebildete Gesellschaft einer jener merkwürdigen Ji»P»ihn er¬<lb/> griffen, wie sie in der Geschichte der geistigen Revolutionen der<lb/> Menschheit sich nicht selten finden; hervorgegangen ans dem tiefen<lb/> ÄWiderwillen gegen die mannichfachen Entartungen des sittlichen<lb/> n»d religiösen Lebens jener Zeit, wandte sich diese Richtung grundsätzlich von<lb/> allen historisch entstandenen Normen ab und somit besonders' solchen Erschei-<lb/> U">>gar z», in denen sie noch die reine, dnrch keine menschliche Willkür entstellte<lb/> ^um eines ursprünglichen, unverfälschten Naturzustandes zu erblicken glaubte.<lb/> Diese pathologische Verirrung. politisch schon in den amerikanischen Freiheits-<lb/> mege» und in der französischen Revolution, wissenschaftlich besonders scharf i»<lb/> Aussen» „ud künstlerisch in den Erstlingswerken unsrer Dichterherocn nuper-<lb/> «»iibar ausgeprägt, steigerte sich zu der völlig unhaltbaren Schwärmerei, in<lb/> dem Naturmenschen als solchen das Ideal der menschlichen Rasse überhaupt<lb/> "chen zu wollen, eine Ansicht, die es sich nicht entgehen ließ, als oaptMo<lb/> »snvvolöntmo dies Gemälde mit allen denjenigen ehrwürdigen Zügen ans-<lb/> z»statten, welche schon die Sagen von, Paradiese bei vielen Gemütern ein-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0385]
Tisch gegangen), und von diesen erklärte» sich 77 gegen den Antrag. Man
kann sagen, das Thema war damit mehr beiseite gelegt als beurteilt worden.
Zwei Tage nachher schon kündigten Northcote im Unterhause und Salisbury
im Hause der Peers an, daß man konscrvativerseits el» Mißtrauensvotum
gegen die Regierung beantragen werde, und wenn die? zur Sprache kommen
wird, werden die Vertreter des Landes nicht mehr bei Tische sitzen, sondern
auf ihren Bänken sein.
Die Regierung scheint jetzt gut machen zu wollen, was versäumt worden
ist. Der Telegraph befördert »»ausgesetzt Befehle nach Kairo und Suatiu.
Der Transportdauipfer E»phrntes, der mit indischen Truppen in Suez ange-
kommen ist, hat die Ordre erhalten, dort auf weitere Bestimmungen zu warten.
Mann sollen in nächster Woche nach Nubien abgehen, nud 500 Matrosen
"ud Mariuesoldaten befinden sich schon ans dem Wege nach dem Schauplätze
des Aufstandes. Aber man fragt sich, weshalb das alles nicht schon geschehen
ist, als das englische Ansehen im Orient im November den ersten Stoß erhielt.
Natur und Kultur.
vo,i Th. Unheils, -
n der Mitte und gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hatte
die gebildete Gesellschaft einer jener merkwürdigen Ji»P»ihn er¬
griffen, wie sie in der Geschichte der geistigen Revolutionen der
Menschheit sich nicht selten finden; hervorgegangen ans dem tiefen
ÄWiderwillen gegen die mannichfachen Entartungen des sittlichen
n»d religiösen Lebens jener Zeit, wandte sich diese Richtung grundsätzlich von
allen historisch entstandenen Normen ab und somit besonders' solchen Erschei-
U">>gar z», in denen sie noch die reine, dnrch keine menschliche Willkür entstellte
^um eines ursprünglichen, unverfälschten Naturzustandes zu erblicken glaubte.
Diese pathologische Verirrung. politisch schon in den amerikanischen Freiheits-
mege» und in der französischen Revolution, wissenschaftlich besonders scharf i»
Aussen» „ud künstlerisch in den Erstlingswerken unsrer Dichterherocn nuper-
«»iibar ausgeprägt, steigerte sich zu der völlig unhaltbaren Schwärmerei, in
dem Naturmenschen als solchen das Ideal der menschlichen Rasse überhaupt
"chen zu wollen, eine Ansicht, die es sich nicht entgehen ließ, als oaptMo
»snvvolöntmo dies Gemälde mit allen denjenigen ehrwürdigen Zügen ans-
z»statten, welche schon die Sagen von, Paradiese bei vielen Gemütern ein-
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