Die Grenzboten. Jg. 42, 1883, Drittes Quartal.Der pariser Salon. über den Unterschied des Epischen und Dramatischen vor, auf welchen dann Schiller Der pariser Salon. von Adolf Rosenberg. 1. erim kann sich über den schlechten Ausfall seiner letzten Kunst¬ Diese "internationalen" Kunstausstellungen nehmen allgemach den Charakter Der pariser Salon. über den Unterschied des Epischen und Dramatischen vor, auf welchen dann Schiller Der pariser Salon. von Adolf Rosenberg. 1. erim kann sich über den schlechten Ausfall seiner letzten Kunst¬ Diese „internationalen" Kunstausstellungen nehmen allgemach den Charakter <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0198" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/153645"/> <fw type="header" place="top"> Der pariser Salon.</fw><lb/> <p xml:id="ID_821" prev="#ID_820"> über den Unterschied des Epischen und Dramatischen vor, auf welchen dann Schiller<lb/> und Goethe weiterbauen konnten. Auch hier, indem Schlegel den historischen<lb/> Unterschied des homerischen Epos und des sophoklcischen Dramas als Normal¬<lb/> unterschied dieser Dichtungsarten aufstellte, berührte er nur den Gedanken einer<lb/> Naturgeschichte der Dichtung.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Der pariser Salon.<lb/><note type="byline"> von Adolf Rosenberg.</note> 1.</head><lb/> <p xml:id="ID_822"> erim kann sich über den schlechten Ausfall seiner letzten Kunst¬<lb/> ausstellung, die am Ende noch ein Defizit von dreißigtausend<lb/> Mark im Gefolge gehabt hat, trösten. Der Pariser Salon, den<lb/> ich unmittelbar nach Abschluß meiner Berliner Berichte besucht<lb/> habe, ist nicht um ein Haar besser ausgefallen, und die mit der<lb/> Amsterdamer Kolonial- und Exportausstellung verbundene „internationale Kunst¬<lb/> ausstellung" ist so überaus kläglich, daß sie nicht einmal der Mühe eines Be¬<lb/> richtes lohnt. Unsre einzige Hoffnung für dieses Jahr bleibt also nur noch die<lb/> Münchener Ausstellung, über welche ich den Lesern der „Grenzboten" im Sep¬<lb/> tember ein kritisches Resume vorzutragen hoffe, da die Ausstellung nicht vor<lb/> dem Anfang des August fertig zu werden verspricht. Denn — und diese Thatsache<lb/> wirft von vornherein kein günstiges Licht auf das, was man in München zu<lb/> erwarten hat — die Franzosen schicken eine Auslese aus ihrem diesjährigen<lb/> Salon, und die Hauptwerke von der Berliner Ausstellung wandern ebenfalls<lb/> nach München. Da beide Ausstellungen mit dem 1. Juli geschlossen worden<lb/> sind, muß sich München also noch einige Wochen gedulden, bis es sich an<lb/> seiner „internationalen," durch kein inneres Bedürfnis hervorgerufenen Kunst¬<lb/> ausstellung vollständig erfreuen kann.</p><lb/> <p xml:id="ID_823" next="#ID_824"> Diese „internationalen" Kunstausstellungen nehmen allgemach den Charakter<lb/> der Wanderausstellungen an, wie sie in Deutschland von den verbundenen Kunst-<lb/> Vereinen veranstaltet werden, nur daß die Quantität zwischen beiden Unterneh¬<lb/> mungen einen Unterschied schafft, welcher meist große Unbequemlichkeiten für<lb/> den Besucher mit sich bringt. Seit 1879 schickt Frankreich seine jährlichen<lb/> „Salons" ununterbrochen auf die Wanderschaft. Ein eigner Kommissär ist für<lb/> diese ambulanten Ausstellungen eingesetzt und damit die ganze Angelegenheit in</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0198]
Der pariser Salon.
über den Unterschied des Epischen und Dramatischen vor, auf welchen dann Schiller
und Goethe weiterbauen konnten. Auch hier, indem Schlegel den historischen
Unterschied des homerischen Epos und des sophoklcischen Dramas als Normal¬
unterschied dieser Dichtungsarten aufstellte, berührte er nur den Gedanken einer
Naturgeschichte der Dichtung.
Der pariser Salon.
von Adolf Rosenberg. 1.
erim kann sich über den schlechten Ausfall seiner letzten Kunst¬
ausstellung, die am Ende noch ein Defizit von dreißigtausend
Mark im Gefolge gehabt hat, trösten. Der Pariser Salon, den
ich unmittelbar nach Abschluß meiner Berliner Berichte besucht
habe, ist nicht um ein Haar besser ausgefallen, und die mit der
Amsterdamer Kolonial- und Exportausstellung verbundene „internationale Kunst¬
ausstellung" ist so überaus kläglich, daß sie nicht einmal der Mühe eines Be¬
richtes lohnt. Unsre einzige Hoffnung für dieses Jahr bleibt also nur noch die
Münchener Ausstellung, über welche ich den Lesern der „Grenzboten" im Sep¬
tember ein kritisches Resume vorzutragen hoffe, da die Ausstellung nicht vor
dem Anfang des August fertig zu werden verspricht. Denn — und diese Thatsache
wirft von vornherein kein günstiges Licht auf das, was man in München zu
erwarten hat — die Franzosen schicken eine Auslese aus ihrem diesjährigen
Salon, und die Hauptwerke von der Berliner Ausstellung wandern ebenfalls
nach München. Da beide Ausstellungen mit dem 1. Juli geschlossen worden
sind, muß sich München also noch einige Wochen gedulden, bis es sich an
seiner „internationalen," durch kein inneres Bedürfnis hervorgerufenen Kunst¬
ausstellung vollständig erfreuen kann.
Diese „internationalen" Kunstausstellungen nehmen allgemach den Charakter
der Wanderausstellungen an, wie sie in Deutschland von den verbundenen Kunst-
Vereinen veranstaltet werden, nur daß die Quantität zwischen beiden Unterneh¬
mungen einen Unterschied schafft, welcher meist große Unbequemlichkeiten für
den Besucher mit sich bringt. Seit 1879 schickt Frankreich seine jährlichen
„Salons" ununterbrochen auf die Wanderschaft. Ein eigner Kommissär ist für
diese ambulanten Ausstellungen eingesetzt und damit die ganze Angelegenheit in
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