Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Erstes Quartal.Die Fortschritte in der antiken Rnnstgeschichte während des letzten Jahrzehnts. Majorität die Partie. Erst sind es die Unparteiischen, dann die Feuillants, darauf Die Fortschritte in der antiken Kunstgeschichte während des letzten Jahrzehnts. von Hugo Bliimner. 2. s ist noch nicht so sehr lange her, daß die Bearbeiter der klas¬ Das ist jetzt anders geworden, und ganz besonders ist es die Forschung Die Geschichte der griechischen Kunst pflegte sonst bei den homerischen Die Fortschritte in der antiken Rnnstgeschichte während des letzten Jahrzehnts. Majorität die Partie. Erst sind es die Unparteiischen, dann die Feuillants, darauf Die Fortschritte in der antiken Kunstgeschichte während des letzten Jahrzehnts. von Hugo Bliimner. 2. s ist noch nicht so sehr lange her, daß die Bearbeiter der klas¬ Das ist jetzt anders geworden, und ganz besonders ist es die Forschung Die Geschichte der griechischen Kunst pflegte sonst bei den homerischen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0450" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/86571"/> <fw type="header" place="top"> Die Fortschritte in der antiken Rnnstgeschichte während des letzten Jahrzehnts.</fw><lb/> <p xml:id="ID_1879" prev="#ID_1878"> Majorität die Partie. Erst sind es die Unparteiischen, dann die Feuillants, darauf<lb/> die Girondisten, zuletzt die Anhänger Dantons. Der Grund liegt viermal hinter<lb/> einander darin, daß diese Majorität den Gebräuchen des gewöhnlichen Spiels folgen,<lb/> wenigstens keine allgemein anerkannte Regel verletzen, den Lehren der Erfahrung<lb/> oder dem Wortlaute des Gesetzes oder den Vorschriften der Menschenliebe oder<lb/> den Regungen des Mitleids nicht ungehorsam sein null. Dagegen ist die Mino¬<lb/> rität von vornherein entschlossen, um jeden Preis zu gewinnen; nach ihrer Ansicht<lb/> ist das ihr Recht; stellen sich die Regeln dein entgegen, um so schlimmer für die<lb/> Regeln. Im entscheidenden Augenblicke hält sie dem Gegner die Pistole vor die<lb/> Stirn, stoßt deu Tisch um und streicht die Einsätze ein."</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Fortschritte in der antiken Kunstgeschichte<lb/> während des letzten Jahrzehnts.<lb/><note type="byline"> von Hugo Bliimner.</note> 2.</head><lb/> <p xml:id="ID_1880"> s ist noch nicht so sehr lange her, daß die Bearbeiter der klas¬<lb/> sischen Kunstgeschichte durch eine weite Kluft von den Erforschern<lb/> der sogenannten prähistorischen Kunst getrennt waren. Der klas¬<lb/> sische Archäologe pflegte mit einer gewissen mitleidigen Gering¬<lb/> schätzung auf die alten „Töpfe" herabzusehen, mit denen sich wesent¬<lb/> lich der Eifer der Provinzialgelehrten und der anthropologischen Gesellschaften ab¬<lb/> gab; und gern überließ man diesen alle die mehr oder minder lebhaft geführten<lb/> Fehden über Pfahlbauten, Steinzeit, Bronze- und Eisenpcriode u. tgi. in.</p><lb/> <p xml:id="ID_1881"> Das ist jetzt anders geworden, und ganz besonders ist es die Forschung<lb/> der letzten zehn Jahre, welche infolge des Zusammentreffens verschiedener wich¬<lb/> tigen Entdeckungen und Beobachtungen die Frage nach den Anfängen der grie¬<lb/> chischen Kunst uns näher gerückt und im Zusammenhang damit die bisherige<lb/> Nichtbeachtung der prähistorischen Kunst für den Archäologen absolut unmöglich<lb/> gemacht hat. Hier ist der Punkt, wo fortan der Archäologe dem Ethnologen<lb/> und Anthropologen die Hand reichen wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_1882" next="#ID_1883"> Die Geschichte der griechischen Kunst pflegte sonst bei den homerischen<lb/> Gedichten zu beginnen, da mit den mythischen Vertretern der bildenden Kunst,<lb/> mit italischen Daktylen und Tclchiiicn, mit Dädalus u. s. w., nicht viel anzu¬<lb/> fangen war. Man begnügte sich zu konstatiren, daß die homerische Zeit noch<lb/> keine national-hellenische Kunst kenne, daß es wesentlich orientalische Einflüsse<lb/> seien, die uns in den von Homer erwähnten Kuustgegeustäudeu entgegentrete»;</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0450]
Die Fortschritte in der antiken Rnnstgeschichte während des letzten Jahrzehnts.
Majorität die Partie. Erst sind es die Unparteiischen, dann die Feuillants, darauf
die Girondisten, zuletzt die Anhänger Dantons. Der Grund liegt viermal hinter
einander darin, daß diese Majorität den Gebräuchen des gewöhnlichen Spiels folgen,
wenigstens keine allgemein anerkannte Regel verletzen, den Lehren der Erfahrung
oder dem Wortlaute des Gesetzes oder den Vorschriften der Menschenliebe oder
den Regungen des Mitleids nicht ungehorsam sein null. Dagegen ist die Mino¬
rität von vornherein entschlossen, um jeden Preis zu gewinnen; nach ihrer Ansicht
ist das ihr Recht; stellen sich die Regeln dein entgegen, um so schlimmer für die
Regeln. Im entscheidenden Augenblicke hält sie dem Gegner die Pistole vor die
Stirn, stoßt deu Tisch um und streicht die Einsätze ein."
Die Fortschritte in der antiken Kunstgeschichte
während des letzten Jahrzehnts.
von Hugo Bliimner. 2.
s ist noch nicht so sehr lange her, daß die Bearbeiter der klas¬
sischen Kunstgeschichte durch eine weite Kluft von den Erforschern
der sogenannten prähistorischen Kunst getrennt waren. Der klas¬
sische Archäologe pflegte mit einer gewissen mitleidigen Gering¬
schätzung auf die alten „Töpfe" herabzusehen, mit denen sich wesent¬
lich der Eifer der Provinzialgelehrten und der anthropologischen Gesellschaften ab¬
gab; und gern überließ man diesen alle die mehr oder minder lebhaft geführten
Fehden über Pfahlbauten, Steinzeit, Bronze- und Eisenpcriode u. tgi. in.
Das ist jetzt anders geworden, und ganz besonders ist es die Forschung
der letzten zehn Jahre, welche infolge des Zusammentreffens verschiedener wich¬
tigen Entdeckungen und Beobachtungen die Frage nach den Anfängen der grie¬
chischen Kunst uns näher gerückt und im Zusammenhang damit die bisherige
Nichtbeachtung der prähistorischen Kunst für den Archäologen absolut unmöglich
gemacht hat. Hier ist der Punkt, wo fortan der Archäologe dem Ethnologen
und Anthropologen die Hand reichen wird.
Die Geschichte der griechischen Kunst pflegte sonst bei den homerischen
Gedichten zu beginnen, da mit den mythischen Vertretern der bildenden Kunst,
mit italischen Daktylen und Tclchiiicn, mit Dädalus u. s. w., nicht viel anzu¬
fangen war. Man begnügte sich zu konstatiren, daß die homerische Zeit noch
keine national-hellenische Kunst kenne, daß es wesentlich orientalische Einflüsse
seien, die uns in den von Homer erwähnten Kuustgegeustäudeu entgegentrete»;
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