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Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Drittes Quartal.

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Die Theorie der sphärischen Kraterbecken,

351

lieben Nandgebirge der Plateaus von Iran und Armenien, die östlichen Rand-
gebirge der Depression des Jordan, des Toten Meeres und des Roten Meeres,
die östlichen, südlichen und westlichen Rundgebirge des südafrikanischen Mulden-
Plateaus. Mit den Ccip Verdeschen Inseln und den Azoren schließt sich der Ring.

Der zweite oder mittlere Ring läßt sich in folgenden Gebirgen erkennen:
Castilianisches Scheidegebirge, Gebirge von Sardinien und Corsica, Zentrnlaxe
der Alpen, südliche Parallelketten der Karpathen, nördliche der Transsylvanischen
Alpen, Rhodopegebirge, Pontische Gebirge, nördlicher Elbnrs. nördliches Rand¬
gebirge von Iran, Kuh-i-Kann, Hindu-Kusch, Pamir, nördlicher Thinn-sehen,
südlicher Altai, südliches Baikalgebirge, Burejagebirge in China, Vorberge der
östlichen Randgebirge des Plateaus von Tibet, südliche Randgebirge desselben,
Karakorum, östliches und südliches Randgebirge des Plateaus von Iran und
Armenien, Libanon, Sinai, westliche Küstengebirge des Roten Meeres, Hochland
von Abessinien, Kettengebirge der Längsspaltenthüler des Albert Nyansa und
Tanganjika, Babisagebirge, Marrngebirge in Dar-For, Tümmogebirge, Tasili-
plateau. Über die Canarischen Inseln endlich schließt diese Reihe von Ketten¬
gebirgen am Cap da Roca an.

Der dritte oder innere Ring setzt sich aus folgenden Kettengebirgen zusammen:
Gebirge von Granada (Sierra Nevada?e.), nördliche Küstengebirge von Sieilien,
Apenninen, Südzone der Alpen, Karst, Dinarische Alpen, Taurus, Elburs, Kuh-i-
Kaitu, Hindu-Kusch, Thiau-schau, Tarbaga-tai, Külü, Daba, Jablonoigebirge,
Stanowoigebirge, Chingangebirge, Nein-schau, Kner-Luen, Mustag, östliche Rand¬
gebirge des Plateaus von Iran, Kohrudgebirge, südliches Randgebirge des
Plateaus von Armenien, Libysches Plateau, Barkaplateau, Plateau von Harntsch-
el-Eswed und Homra. Dieser Ring schließt mit dem Atlasgebirge, welches trotz
der Lücke der Straße von Gibraltar die unverkennbare Fortsetzung der Ketten¬
gebirge von Granada bildet.

Diese drei Ringe mit ihren concaven und convexen Biegungen gruppiren
sich um eine in westöstlicher Richtung streichende Zcntralaxe, welche von der
Straße vou Gibraltar bis in die Nähe der Nordostspitze Asiens reicht. Sie
halten sich im allgemeinen ziemlich nahe bei einander und bei der Zentralaxe.
Nur im Südwesten bilden sie eine gewaltige Ausbauchung, als Randgebirge des
afrikanischen Kontinents.

Es zeigt sich, daß die nördlichen Randgebirge des innerasiatischen Plateaus
(Altai, Thiau-schau, Ala-lau?c.), analog den Alpen, Karpathen, dem Kaukasus,
nach Norden aufgestaut und im Süden eingesunken sind, während die südlichen
Randgebirge dieses großen Plateaus (Himalaya?c.) nach Süden aufgestaut und
im Norden eingesunken erscheine". Es wird hiernach wahrscheinlich, daß sämmt¬
liche nördliche Randgebirge der großen Zentralaxe des östlichen Kontinental-
komplexes nach Norden, sämmtliche südliche Randgebirge nach Süden aufgestaut
sind. Bei den vielfachen Krümmungen, welche diese Kettengebirge beschreiben,


Die Theorie der sphärischen Kraterbecken,

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lieben Nandgebirge der Plateaus von Iran und Armenien, die östlichen Rand-
gebirge der Depression des Jordan, des Toten Meeres und des Roten Meeres,
die östlichen, südlichen und westlichen Rundgebirge des südafrikanischen Mulden-
Plateaus. Mit den Ccip Verdeschen Inseln und den Azoren schließt sich der Ring.

Der zweite oder mittlere Ring läßt sich in folgenden Gebirgen erkennen:
Castilianisches Scheidegebirge, Gebirge von Sardinien und Corsica, Zentrnlaxe
der Alpen, südliche Parallelketten der Karpathen, nördliche der Transsylvanischen
Alpen, Rhodopegebirge, Pontische Gebirge, nördlicher Elbnrs. nördliches Rand¬
gebirge von Iran, Kuh-i-Kann, Hindu-Kusch, Pamir, nördlicher Thinn-sehen,
südlicher Altai, südliches Baikalgebirge, Burejagebirge in China, Vorberge der
östlichen Randgebirge des Plateaus von Tibet, südliche Randgebirge desselben,
Karakorum, östliches und südliches Randgebirge des Plateaus von Iran und
Armenien, Libanon, Sinai, westliche Küstengebirge des Roten Meeres, Hochland
von Abessinien, Kettengebirge der Längsspaltenthüler des Albert Nyansa und
Tanganjika, Babisagebirge, Marrngebirge in Dar-For, Tümmogebirge, Tasili-
plateau. Über die Canarischen Inseln endlich schließt diese Reihe von Ketten¬
gebirgen am Cap da Roca an.

Der dritte oder innere Ring setzt sich aus folgenden Kettengebirgen zusammen:
Gebirge von Granada (Sierra Nevada?e.), nördliche Küstengebirge von Sieilien,
Apenninen, Südzone der Alpen, Karst, Dinarische Alpen, Taurus, Elburs, Kuh-i-
Kaitu, Hindu-Kusch, Thiau-schau, Tarbaga-tai, Külü, Daba, Jablonoigebirge,
Stanowoigebirge, Chingangebirge, Nein-schau, Kner-Luen, Mustag, östliche Rand¬
gebirge des Plateaus von Iran, Kohrudgebirge, südliches Randgebirge des
Plateaus von Armenien, Libysches Plateau, Barkaplateau, Plateau von Harntsch-
el-Eswed und Homra. Dieser Ring schließt mit dem Atlasgebirge, welches trotz
der Lücke der Straße von Gibraltar die unverkennbare Fortsetzung der Ketten¬
gebirge von Granada bildet.

Diese drei Ringe mit ihren concaven und convexen Biegungen gruppiren
sich um eine in westöstlicher Richtung streichende Zcntralaxe, welche von der
Straße vou Gibraltar bis in die Nähe der Nordostspitze Asiens reicht. Sie
halten sich im allgemeinen ziemlich nahe bei einander und bei der Zentralaxe.
Nur im Südwesten bilden sie eine gewaltige Ausbauchung, als Randgebirge des
afrikanischen Kontinents.

Es zeigt sich, daß die nördlichen Randgebirge des innerasiatischen Plateaus
(Altai, Thiau-schau, Ala-lau?c.), analog den Alpen, Karpathen, dem Kaukasus,
nach Norden aufgestaut und im Süden eingesunken sind, während die südlichen
Randgebirge dieses großen Plateaus (Himalaya?c.) nach Süden aufgestaut und
im Norden eingesunken erscheine». Es wird hiernach wahrscheinlich, daß sämmt¬
liche nördliche Randgebirge der großen Zentralaxe des östlichen Kontinental-
komplexes nach Norden, sämmtliche südliche Randgebirge nach Süden aufgestaut
sind. Bei den vielfachen Krümmungen, welche diese Kettengebirge beschreiben,


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[0359] Die Theorie der sphärischen Kraterbecken, 351 lieben Nandgebirge der Plateaus von Iran und Armenien, die östlichen Rand- gebirge der Depression des Jordan, des Toten Meeres und des Roten Meeres, die östlichen, südlichen und westlichen Rundgebirge des südafrikanischen Mulden- Plateaus. Mit den Ccip Verdeschen Inseln und den Azoren schließt sich der Ring. Der zweite oder mittlere Ring läßt sich in folgenden Gebirgen erkennen: Castilianisches Scheidegebirge, Gebirge von Sardinien und Corsica, Zentrnlaxe der Alpen, südliche Parallelketten der Karpathen, nördliche der Transsylvanischen Alpen, Rhodopegebirge, Pontische Gebirge, nördlicher Elbnrs. nördliches Rand¬ gebirge von Iran, Kuh-i-Kann, Hindu-Kusch, Pamir, nördlicher Thinn-sehen, südlicher Altai, südliches Baikalgebirge, Burejagebirge in China, Vorberge der östlichen Randgebirge des Plateaus von Tibet, südliche Randgebirge desselben, Karakorum, östliches und südliches Randgebirge des Plateaus von Iran und Armenien, Libanon, Sinai, westliche Küstengebirge des Roten Meeres, Hochland von Abessinien, Kettengebirge der Längsspaltenthüler des Albert Nyansa und Tanganjika, Babisagebirge, Marrngebirge in Dar-For, Tümmogebirge, Tasili- plateau. Über die Canarischen Inseln endlich schließt diese Reihe von Ketten¬ gebirgen am Cap da Roca an. Der dritte oder innere Ring setzt sich aus folgenden Kettengebirgen zusammen: Gebirge von Granada (Sierra Nevada?e.), nördliche Küstengebirge von Sieilien, Apenninen, Südzone der Alpen, Karst, Dinarische Alpen, Taurus, Elburs, Kuh-i- Kaitu, Hindu-Kusch, Thiau-schau, Tarbaga-tai, Külü, Daba, Jablonoigebirge, Stanowoigebirge, Chingangebirge, Nein-schau, Kner-Luen, Mustag, östliche Rand¬ gebirge des Plateaus von Iran, Kohrudgebirge, südliches Randgebirge des Plateaus von Armenien, Libysches Plateau, Barkaplateau, Plateau von Harntsch- el-Eswed und Homra. Dieser Ring schließt mit dem Atlasgebirge, welches trotz der Lücke der Straße von Gibraltar die unverkennbare Fortsetzung der Ketten¬ gebirge von Granada bildet. Diese drei Ringe mit ihren concaven und convexen Biegungen gruppiren sich um eine in westöstlicher Richtung streichende Zcntralaxe, welche von der Straße vou Gibraltar bis in die Nähe der Nordostspitze Asiens reicht. Sie halten sich im allgemeinen ziemlich nahe bei einander und bei der Zentralaxe. Nur im Südwesten bilden sie eine gewaltige Ausbauchung, als Randgebirge des afrikanischen Kontinents. Es zeigt sich, daß die nördlichen Randgebirge des innerasiatischen Plateaus (Altai, Thiau-schau, Ala-lau?c.), analog den Alpen, Karpathen, dem Kaukasus, nach Norden aufgestaut und im Süden eingesunken sind, während die südlichen Randgebirge dieses großen Plateaus (Himalaya?c.) nach Süden aufgestaut und im Norden eingesunken erscheine». Es wird hiernach wahrscheinlich, daß sämmt¬ liche nördliche Randgebirge der großen Zentralaxe des östlichen Kontinental- komplexes nach Norden, sämmtliche südliche Randgebirge nach Süden aufgestaut sind. Bei den vielfachen Krümmungen, welche diese Kettengebirge beschreiben,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341835_193340/359>, abgerufen am 29.06.2024.