Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Drittes Quartal.Sammet, Eisenwaaren, Feuergewehre und Schießpulver, Waaren, die größtenteils So will denn weder die Ausfuhr noch die Einfuhr Albaniens gegenwärtig Die Gartenphilosophen. v C. Lang. on Es war im Sommer des Jahres 26 v. Chr. Heiß lag die Sonne über Grenzboten III. 1830. 2
Sammet, Eisenwaaren, Feuergewehre und Schießpulver, Waaren, die größtenteils So will denn weder die Ausfuhr noch die Einfuhr Albaniens gegenwärtig Die Gartenphilosophen. v C. Lang. on Es war im Sommer des Jahres 26 v. Chr. Heiß lag die Sonne über Grenzboten III. 1830. 2
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Sammet, Eisenwaaren, Feuergewehre und Schießpulver, Waaren, die größtenteils
durch Vermittelung albanesischer Kaufleute, welche mit Häusern in Trieft und
auf der Insel Malta in Verbindung stehen, aus England und Oesterreich be¬
zogen werden. Der Wein des Landes ist von verschiedener Qualität. Der
welcher bei Prisrend und Jpek gewonnen wird, verdient Lob, und auch der,
den man in guten Lagen am Skutari-See baut, würde den Anforderungen an
einen achtbaren Traubensaft entsprechen, wenn die Leute dort Keller besüßen.
Ausgeführt wird davon nichts. Die Muslime betrachten, da ihnen das Wein¬
trinken vom Koran untersagt ist, die Trauben nur als Ost, und sie haben die
eigenthümliche Gewohnheit, sie einzusalzen, indem sie glauben, daß sie sich dann
besser halten, eine Sitte, die neben den in weiten Theilen Griechenlands herrschen¬
den ruchlosen Brauch gehört, den Landwein der Haltbarkeit wegen mit Fichten¬
pech zu versetzen.
So will denn weder die Ausfuhr noch die Einfuhr Albaniens gegenwärtig
viel besagen, und, wie gesegnet auch das Land ist, es werden sich diese Zustände,
so lange der Halbmond über dem Lande steht, nicht ändern. Unter der Herrschaft
der Pforte und ihrer elenden Beamten stockt und verkommt das Leben des
reichsten Landes, und so wäre sehr zu wünschen, daß auch hier bald eine
Aenderung einträte, daß die Albanesen sich selbst überlassen würden, und daß
unter der Anleitung von fremden Gewerbtreibenden und Kaufleuten das Volk
inne würde, was für Schätze sein Boden birgt, und allmählich lernte , sie zu
heben und zu verwerthen.
Die Gartenphilosophen.
v C. Lang. on
Es war im Sommer des Jahres 26 v. Chr. Heiß lag die Sonne über
der ewigen Stadt, und römische Sommerfrischler belebte» allerwärts das be¬
nachbarte albanische und sabinische Gebirgsland. Am westlichen AbHange des
letzteren, in der Nähe des „kühlen" Präneste, besaß der Liederdichter Tibull ein
ausgedehntes Land- und Waldgut. Eines Nachmittags wandelte er, voll der
trüben Gedanken, die ihn seit einiger Zeit beherrschten, und von sentimentalein
Weltschmerz gepeinigt, einsam durch den väterlichen Forst. Plcmia oder, wie
er sie mit dem Beinamen der Diana bezeichnete, Della erwiederte noch immer
Grenzboten III. 1830. 2
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