Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. II. Band.Meer Gurci über den Vatikan und Italien. V or. R. Schoener. on II. Nach Curci's Meinung ist eine Einigung zwischen dem päpstlichen Stuhl In seinem Briefe stellt er an die Spitze der bezüglichen Ausführungen Grenzboten II. 1873. ^
Meer Gurci über den Vatikan und Italien. V or. R. Schoener. on II. Nach Curci's Meinung ist eine Einigung zwischen dem päpstlichen Stuhl In seinem Briefe stellt er an die Spitze der bezüglichen Ausführungen Grenzboten II. 1873. ^
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Meer Gurci über den Vatikan und Italien.
V or. R. Schoener. on II.
Nach Curci's Meinung ist eine Einigung zwischen dem päpstlichen Stuhl
und Italien möglich, nothwendig und für beide Theile vom höchsten Vortheil.
Entgegen den feindseligen Protestationen der Klerikalen behauptet er, daß die
Kirche und der Papst dabei gewinnen, entgegen dem Mißtrauen der Patrioten,
daß Italien nnr dadurch vom Untergänge gerettet und zu wahrem Heile geführt
werden wird. „Die Vorsehung." sagt er, „hat theils durch die That theils durch
Zulassen die Dinge so eingerichtet, daß allein auf jenem Wege (einer Aussöhnung)
gegenwärtig dem Papste seine Unabhängigkeit garantirt werden kann unter
voller Zufriedenstellung der ganzen Katholischen Welt, und daß zugleich das
Ansehen Italiens befestigt und seine Unabhängigkeit gesichert wird, derart daß
Kraft eines ganz einzigen Zusammentreffens heute das, was von großem Nutzen
für die Kirche sein würde, nicht blos nützlich, sondern unentbehrlich ist für die
Erhaltung und für die Existenz der Nation." — Mehr als an die Nation denkt
der Jesuitenpater hierbei begreiflicher Weise an die Kirche; ja man kann sagen,
daß er, wie das Folgende beweisen wird, lediglich auf den Vortheil des Papst¬
thums und der Kirche abzielt und den Nutzen der Nation nur deshalb daneben
stellt, weil er ihres Beistandes zur Realisirung seiner Projekte bedarf. Was
er unter dem Nutzen der Nation versteht, wird bald klar werden.
In seinem Briefe stellt er an die Spitze der bezüglichen Ausführungen
den Satz: „Wenn es thöricht und verderblich ist, eine weltliche Macht „wie
vorher" zu erhoffen, so könnte man doch sehr wohl daran denken, die Unab¬
hängigkeit der Päpste mit einer wahren Souveränetät sui Zsnsris zu sichern
im Einklang mit der neuen Lage, in welche Europa und Italien mit ihm
eingetreten ist." Daß er dies ans dem Wege eines Concordates erhofft, spricht
er an vielen Stellen aus, am deutlichsten mit den Worten: „Man sieht keine
Grenzboten II. 1873. ^
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