Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. II. Band.sehen haben, wie er sich räusperte und spuckte, ein wenig hinter die Coulissen zu Der zweite Wand von Lazarus' Leben der Seele. Geist und Sprache. V Dr. L. Weis. on Prof. Dr. W. Lazarus: Geist und Sprache, eine psychologische Mono¬ Wir haben in dieser Zeitschrift (1876. S. 322 ff.) aus Anlaß des Wieder¬ sehen haben, wie er sich räusperte und spuckte, ein wenig hinter die Coulissen zu Der zweite Wand von Lazarus' Leben der Seele. Geist und Sprache. V Dr. L. Weis. on Prof. Dr. W. Lazarus: Geist und Sprache, eine psychologische Mono¬ Wir haben in dieser Zeitschrift (1876. S. 322 ff.) aus Anlaß des Wieder¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0182" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/140003"/> <p xml:id="ID_576" prev="#ID_575"> sehen haben, wie er sich räusperte und spuckte, ein wenig hinter die Coulissen zu<lb/> blicken. Und wenn sich der Herausgeber, ein hervorragender Lehrer der Volkswirth¬<lb/> schaft an der ersten deutschen Universität, ausdrücklich zu den großen, leitenden<lb/> Gedanken bekennt, die Lassalle und Rodbertus wissenschaftlich gemeinsam waren<lb/> und in ihrer schriftlichen Discussion so vielseitig illustrirt werden, zu der Aus¬<lb/> dehnung des gemeinwirthschaftlichen Systems in der Volkswirthschaft auf Kosten<lb/> des privatwirthschaftlichen Systems, zu dem wachsend kommunistischen Charakter<lb/> der Volkswirthschaft :c., so gewinnt der Briefwechsel auch dadurch ein Relief,<lb/> welches ihm die lebhafte Aufmerksamkeit aller politischen und wissenschaftlichen<lb/><note type="byline"> Franz Mehrin g.</note> Kreise sichert. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Der zweite Wand von Lazarus' Leben der Seele.<lb/> Geist und Sprache.<lb/> V<note type="byline"> Dr. L. Weis.</note> on</head><lb/> <p xml:id="ID_577"> Prof. Dr. W. Lazarus: Geist und Sprache, eine psychologische Mono¬<lb/> graphie. — Auch unter dem Titel: Das „Leben der Seele in Monographien"<lb/> über seine Erscheinungen und Gesetze. Zweite, erweiterte und vermehrte Auf¬<lb/> lage. II. Bd. Berlin, Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung. (Harrwitz und<lb/> Goßmann) 1878.</p><lb/> <p xml:id="ID_578"> Wir haben in dieser Zeitschrift (1876. S. 322 ff.) aus Anlaß des Wieder¬<lb/> erscheiueus von Lazarus' Leben der Seele von der Bedeutung seines Gesetzes<lb/> der Apperception gesprochen, indem wir es bei der geschichtlichen Betrachtung<lb/> einiger metaphysischer Begriffe, wie Geist und Stoff, Freiheit und Nothwendig¬<lb/> keit anwandten. Nun ist der zweite Band vom Leben der Seele erschienen, er<lb/> ist eigentlich nur einer Begründung und allseitigen, klar verständlichen, anregend<lb/> lebendigen Darlegung dieses Gesetzes gewidmet, deshalb wird es wohl erlaubt<lb/> sein, an dieser Stelle von dem Inhalt dieses Bandes zu reden und damit noch<lb/> einmal auf ein Gesetz hinzuweisen, von dem wir überzeugt sind, daß seine klare<lb/> Erfassung nicht nur für die Erkenntniß des menschlichen Geistes, sondern für<lb/> die Fortentwicklung der Wissenschaft, der Metaphysik überhaupt von größter<lb/> Bedeutung ist. Ich will gestehen, daß ich etwas zweifelnd war, wie der Ent¬<lb/> decker des Gesetzes meine Anwendung desselben in der Metaphysik aufnehmen<lb/> würde und eine Bemerkung S. 251 scheint hinzuweisen, daß sie ihn überraschte.<lb/> Aber wie berechtigt ich zu dieser Anwendung war, das folgt aus einem Satze<lb/> von Lazarus selbst, und dieser Satz soll mir zugleich dienen, zu zeigen, wie<lb/> Lazarus in seiner Erforschung des Seelenlebens ganz auf dem Boden der<lb/> wahren Wissenschaft, ich sage: der Naturwissenschaft steht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0182]
sehen haben, wie er sich räusperte und spuckte, ein wenig hinter die Coulissen zu
blicken. Und wenn sich der Herausgeber, ein hervorragender Lehrer der Volkswirth¬
schaft an der ersten deutschen Universität, ausdrücklich zu den großen, leitenden
Gedanken bekennt, die Lassalle und Rodbertus wissenschaftlich gemeinsam waren
und in ihrer schriftlichen Discussion so vielseitig illustrirt werden, zu der Aus¬
dehnung des gemeinwirthschaftlichen Systems in der Volkswirthschaft auf Kosten
des privatwirthschaftlichen Systems, zu dem wachsend kommunistischen Charakter
der Volkswirthschaft :c., so gewinnt der Briefwechsel auch dadurch ein Relief,
welches ihm die lebhafte Aufmerksamkeit aller politischen und wissenschaftlichen
Franz Mehrin g. Kreise sichert.
Der zweite Wand von Lazarus' Leben der Seele.
Geist und Sprache.
V Dr. L. Weis. on
Prof. Dr. W. Lazarus: Geist und Sprache, eine psychologische Mono¬
graphie. — Auch unter dem Titel: Das „Leben der Seele in Monographien"
über seine Erscheinungen und Gesetze. Zweite, erweiterte und vermehrte Auf¬
lage. II. Bd. Berlin, Ferd. Dümmler's Verlagsbuchhandlung. (Harrwitz und
Goßmann) 1878.
Wir haben in dieser Zeitschrift (1876. S. 322 ff.) aus Anlaß des Wieder¬
erscheiueus von Lazarus' Leben der Seele von der Bedeutung seines Gesetzes
der Apperception gesprochen, indem wir es bei der geschichtlichen Betrachtung
einiger metaphysischer Begriffe, wie Geist und Stoff, Freiheit und Nothwendig¬
keit anwandten. Nun ist der zweite Band vom Leben der Seele erschienen, er
ist eigentlich nur einer Begründung und allseitigen, klar verständlichen, anregend
lebendigen Darlegung dieses Gesetzes gewidmet, deshalb wird es wohl erlaubt
sein, an dieser Stelle von dem Inhalt dieses Bandes zu reden und damit noch
einmal auf ein Gesetz hinzuweisen, von dem wir überzeugt sind, daß seine klare
Erfassung nicht nur für die Erkenntniß des menschlichen Geistes, sondern für
die Fortentwicklung der Wissenschaft, der Metaphysik überhaupt von größter
Bedeutung ist. Ich will gestehen, daß ich etwas zweifelnd war, wie der Ent¬
decker des Gesetzes meine Anwendung desselben in der Metaphysik aufnehmen
würde und eine Bemerkung S. 251 scheint hinzuweisen, daß sie ihn überraschte.
Aber wie berechtigt ich zu dieser Anwendung war, das folgt aus einem Satze
von Lazarus selbst, und dieser Satz soll mir zugleich dienen, zu zeigen, wie
Lazarus in seiner Erforschung des Seelenlebens ganz auf dem Boden der
wahren Wissenschaft, ich sage: der Naturwissenschaft steht.
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