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Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. II. Band.

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ab in zwei Abhandlungen über die sozialistische Produktionsweise und den
sozialistischen Zukunftsstaat. Alles in Allem ein höchst interessantes, höchst
lesenswerthes Buch, das auch in der Form gut und fesselnd geschrieben ist.


stritten der Erinnerung an die Königin Luise im Nahmen mündlicher
Ueberlieferungen aufgezeichnet von Kaspar Scheuren und Elise Polko. Düssel-
dorf L. Baumann und Co., 1878.

Ein sogenanntes Prachtwerk, das diesen Namen in gutem Sinne verdient.
Die Arbeitstheilung zwischen der Schriftstellerin und dem bildenden Künstler
ist natürlich in der Weise getroffen, daß Elise Polko die mündlichen Ueber¬
lieferungen -- nicht allzu viel Neues -- aus dem Leben der großen Königin
in ansprechender und oft tief ergreifender Weise wiedergibt, der berühmte Maler
dagegen die Stätten der Erinnerung in natnrtreuen und doch mit der gauzen
Zartheit seiner Farbengebung idealisirten Bildern, die in ausgezeichneten Farben¬
drucken vorliegen, darstellt. So einigt sich Feder und Stift, um uns in
Wort und Bild anregend zu schildern: das Prinzenhaus zu Hannover, wo
Luise geboren wurde; Schloß Broich, wo sie ihre Kindheit verlebte; Schloß
Petershagen, wo sie bis zu ihrer Vermählung lebte; Paretz, wo sie Mutter
wurde; Pyrmont, wo die trüben Tage des Niederganges des Staates Friedrichs
des Großen verlebt wurden; Königsberg, da die trübsten Stunden ihres Lebens
verrannen; Hoheuzieritz endlich, wo sie heimging. Unser Kaiser hat die Widmung
des patriotischen Werkes angenommen. Besser kann nicht ausgedrückt werden,
daß es über das Gewöhnliche bedeutend hervorragt.


Meyers Handlexikon. Leipzig, Bibliographisches Institut, 1877.

In 24 Lieferungen zu 50 Pf. erscheint jetzt in zweiter Ansteige das be-
kannte zweibündige Handbuch des Meder'scheu Verlags, welches bei seinein
ersten Erscheinen vor sechs Jahren mit Recht Sensation machte, durch seine
praktische Anlage und Gediegenheit. Die neue Ausgabe soll von 111 ans
Bogen anwachsen, 6426 neue Artikel einfügen, im Ganzen 41,122 selbständige
Artikel bieten, die Karten und Bildertafeln von 42 auf 65 Blätter vermehre",
vor Allein aber ein Jnhaltsverzeichniß beifügen, welches außer den Stichworten
der selbständigen Artikel noch etwa 20,000 Nachweise bietet, also circa 60M>
Stichwvrte enthält. Mehr kann man für zwölf Mark eigentlich nicht gut ver¬
langen. Die deutsche Industrie arbeitet im vorliegenden Falle aber auch nicht
"billig und schlecht", sondern billig und gut, wie jeder anerkennen wird, der
die bisher erschienenen Lieferungen einer aufmerksamen Prüfung unterzieht.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blum in Leipzig.
Verlaq von A. L. Herbig in Leipzig. - Druck von Hüthel Herrmann i" Leipzig.

ab in zwei Abhandlungen über die sozialistische Produktionsweise und den
sozialistischen Zukunftsstaat. Alles in Allem ein höchst interessantes, höchst
lesenswerthes Buch, das auch in der Form gut und fesselnd geschrieben ist.


stritten der Erinnerung an die Königin Luise im Nahmen mündlicher
Ueberlieferungen aufgezeichnet von Kaspar Scheuren und Elise Polko. Düssel-
dorf L. Baumann und Co., 1878.

Ein sogenanntes Prachtwerk, das diesen Namen in gutem Sinne verdient.
Die Arbeitstheilung zwischen der Schriftstellerin und dem bildenden Künstler
ist natürlich in der Weise getroffen, daß Elise Polko die mündlichen Ueber¬
lieferungen — nicht allzu viel Neues — aus dem Leben der großen Königin
in ansprechender und oft tief ergreifender Weise wiedergibt, der berühmte Maler
dagegen die Stätten der Erinnerung in natnrtreuen und doch mit der gauzen
Zartheit seiner Farbengebung idealisirten Bildern, die in ausgezeichneten Farben¬
drucken vorliegen, darstellt. So einigt sich Feder und Stift, um uns in
Wort und Bild anregend zu schildern: das Prinzenhaus zu Hannover, wo
Luise geboren wurde; Schloß Broich, wo sie ihre Kindheit verlebte; Schloß
Petershagen, wo sie bis zu ihrer Vermählung lebte; Paretz, wo sie Mutter
wurde; Pyrmont, wo die trüben Tage des Niederganges des Staates Friedrichs
des Großen verlebt wurden; Königsberg, da die trübsten Stunden ihres Lebens
verrannen; Hoheuzieritz endlich, wo sie heimging. Unser Kaiser hat die Widmung
des patriotischen Werkes angenommen. Besser kann nicht ausgedrückt werden,
daß es über das Gewöhnliche bedeutend hervorragt.


Meyers Handlexikon. Leipzig, Bibliographisches Institut, 1877.

In 24 Lieferungen zu 50 Pf. erscheint jetzt in zweiter Ansteige das be-
kannte zweibündige Handbuch des Meder'scheu Verlags, welches bei seinein
ersten Erscheinen vor sechs Jahren mit Recht Sensation machte, durch seine
praktische Anlage und Gediegenheit. Die neue Ausgabe soll von 111 ans
Bogen anwachsen, 6426 neue Artikel einfügen, im Ganzen 41,122 selbständige
Artikel bieten, die Karten und Bildertafeln von 42 auf 65 Blätter vermehre»,
vor Allein aber ein Jnhaltsverzeichniß beifügen, welches außer den Stichworten
der selbständigen Artikel noch etwa 20,000 Nachweise bietet, also circa 60M>
Stichwvrte enthält. Mehr kann man für zwölf Mark eigentlich nicht gut ver¬
langen. Die deutsche Industrie arbeitet im vorliegenden Falle aber auch nicht
„billig und schlecht", sondern billig und gut, wie jeder anerkennen wird, der
die bisher erschienenen Lieferungen einer aufmerksamen Prüfung unterzieht.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blum in Leipzig.
Verlaq von A. L. Herbig in Leipzig. - Druck von Hüthel Herrmann i» Leipzig.
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[0324] ab in zwei Abhandlungen über die sozialistische Produktionsweise und den sozialistischen Zukunftsstaat. Alles in Allem ein höchst interessantes, höchst lesenswerthes Buch, das auch in der Form gut und fesselnd geschrieben ist. stritten der Erinnerung an die Königin Luise im Nahmen mündlicher Ueberlieferungen aufgezeichnet von Kaspar Scheuren und Elise Polko. Düssel- dorf L. Baumann und Co., 1878. Ein sogenanntes Prachtwerk, das diesen Namen in gutem Sinne verdient. Die Arbeitstheilung zwischen der Schriftstellerin und dem bildenden Künstler ist natürlich in der Weise getroffen, daß Elise Polko die mündlichen Ueber¬ lieferungen — nicht allzu viel Neues — aus dem Leben der großen Königin in ansprechender und oft tief ergreifender Weise wiedergibt, der berühmte Maler dagegen die Stätten der Erinnerung in natnrtreuen und doch mit der gauzen Zartheit seiner Farbengebung idealisirten Bildern, die in ausgezeichneten Farben¬ drucken vorliegen, darstellt. So einigt sich Feder und Stift, um uns in Wort und Bild anregend zu schildern: das Prinzenhaus zu Hannover, wo Luise geboren wurde; Schloß Broich, wo sie ihre Kindheit verlebte; Schloß Petershagen, wo sie bis zu ihrer Vermählung lebte; Paretz, wo sie Mutter wurde; Pyrmont, wo die trüben Tage des Niederganges des Staates Friedrichs des Großen verlebt wurden; Königsberg, da die trübsten Stunden ihres Lebens verrannen; Hoheuzieritz endlich, wo sie heimging. Unser Kaiser hat die Widmung des patriotischen Werkes angenommen. Besser kann nicht ausgedrückt werden, daß es über das Gewöhnliche bedeutend hervorragt. Meyers Handlexikon. Leipzig, Bibliographisches Institut, 1877. In 24 Lieferungen zu 50 Pf. erscheint jetzt in zweiter Ansteige das be- kannte zweibündige Handbuch des Meder'scheu Verlags, welches bei seinein ersten Erscheinen vor sechs Jahren mit Recht Sensation machte, durch seine praktische Anlage und Gediegenheit. Die neue Ausgabe soll von 111 ans Bogen anwachsen, 6426 neue Artikel einfügen, im Ganzen 41,122 selbständige Artikel bieten, die Karten und Bildertafeln von 42 auf 65 Blätter vermehre», vor Allein aber ein Jnhaltsverzeichniß beifügen, welches außer den Stichworten der selbständigen Artikel noch etwa 20,000 Nachweise bietet, also circa 60M> Stichwvrte enthält. Mehr kann man für zwölf Mark eigentlich nicht gut ver¬ langen. Die deutsche Industrie arbeitet im vorliegenden Falle aber auch nicht „billig und schlecht", sondern billig und gut, wie jeder anerkennen wird, der die bisher erschienenen Lieferungen einer aufmerksamen Prüfung unterzieht. Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blum in Leipzig. Verlaq von A. L. Herbig in Leipzig. - Druck von Hüthel Herrmann i» Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341825_157645/324>, abgerufen am 28.06.2024.