Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. II. Band.fischen Regierung, wenn sie Zwang üben wollte, fehlte nicht die Macht, ihn Die Greuelthaten, welche die katholischen Blätter erdichtet haben, sind Die den russischen Behörden in der clerikalen Presse gemachten Vorwürfe So wird in der Zeitschrift "I/unitK eattolic^" eine nie dagewesene All diese Lügen thun der Hoffnung keinen Abbruch, daß das Werk der Auf diese Weise wird der gegen Ende des 18. Jahrhunderts und unter Zur Mtsterschutzfrage. Von Friedr. Fischbach. In den ersten Wochen des Monats Mai tagt in Berlin die vom Reichs¬ fischen Regierung, wenn sie Zwang üben wollte, fehlte nicht die Macht, ihn Die Greuelthaten, welche die katholischen Blätter erdichtet haben, sind Die den russischen Behörden in der clerikalen Presse gemachten Vorwürfe So wird in der Zeitschrift „I/unitK eattolic^" eine nie dagewesene All diese Lügen thun der Hoffnung keinen Abbruch, daß das Werk der Auf diese Weise wird der gegen Ende des 18. Jahrhunderts und unter Zur Mtsterschutzfrage. Von Friedr. Fischbach. In den ersten Wochen des Monats Mai tagt in Berlin die vom Reichs¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0191" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/133479"/> <p xml:id="ID_610" prev="#ID_609"> fischen Regierung, wenn sie Zwang üben wollte, fehlte nicht die Macht, ihn<lb/> überall zu üben. Oder sollten die administrativen Behörden auf halbem Wege<lb/> stehen geblieben sein, — dieselben Behörden, die kurz vorher keine Schonung<lb/> kannten für eine Bevölkerung, deren Blut, nach den Lügen der katholischen<lb/> Blätter, in Strömen geflossen ist? —</p><lb/> <p xml:id="ID_611"> Die Greuelthaten, welche die katholischen Blätter erdichtet haben, sind<lb/> überhaupt von keiner weltlichen Regierung zu befürchten. Von solchen Dingen<lb/> hört man nur in den Reminiscenzen der katholischen Inquisition, die ihre<lb/> Opfer act majorem Oel Zloriam verbrannte und marterte.</p><lb/> <p xml:id="ID_612"> Die den russischen Behörden in der clerikalen Presse gemachten Vorwürfe<lb/> sind lediglich Erzeugnisse der Phantasie.</p><lb/> <p xml:id="ID_613"> So wird in der Zeitschrift „I/unitK eattolic^" eine nie dagewesene<lb/> Heldenthat einer nicht existirenden Bäuerin erzählt. Das clerikale Blatt<lb/> scheut sich den Namen dieser Frau zu nennen und begnügt sich mit den An¬<lb/> fangsbuchstaben, um nur nicht die Möglichkeit zu bieten, es der Unwahrheit<lb/> zu zeihen. Mit solchen auf die Leichtgläubigkeit unwissender Leser berechneten<lb/> Beschuldigungen befassen sich die ultramontanen Organe. Sie halten sich an<lb/> der Regel: es-IoMMW, calomnie^, it on restei'g. ton^'ours yuelyue elwsv.</p><lb/> <p xml:id="ID_614"> All diese Lügen thun der Hoffnung keinen Abbruch, daß das Werk der<lb/> Wiedervereinigung der übrigen Unirten im Königreich Polen sich schon in<lb/> der nächsten Zukunft vollziehen wird.</p><lb/> <p xml:id="ID_615"> Auf diese Weise wird der gegen Ende des 18. Jahrhunderts und unter<lb/> der Regierung des Kaisers Nikolaus begonnene Bau in seiner Vollendung<lb/> dastehen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß auch die Polen, nach allmäliger<lb/> Befreundung mit dieser wichtigen Thatsache der historischen Nothwendigkeit<lb/> derselben ihre rechte Anerkennung nicht versagen werden, zumal dadurch jener<lb/> Fleck religiöser Intoleranz, welcher ihnen von ihren Vorfahren als unrühm¬<lb/> liches Erbtheil überkommen ist, verschwinden wird.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Zur Mtsterschutzfrage.<lb/><note type="byline"> Von Friedr. Fischbach.</note></head><lb/> <p xml:id="ID_616" next="#ID_617"> In den ersten Wochen des Monats Mai tagt in Berlin die vom Reichs¬<lb/> kanzleramte berufene Enquete deutscher Künstler und Industrieller, um den<lb/> Gesetzentwurf in Betreff des Schutzes der Werke der bildenden Kunst und<lb/> Kunstindustrie auszuarbeiten. Es wurden sehr viele Herren berufen, die wohl<lb/> ziemlich rathlos auf den juristisch streng gegliederten Fragebogen geschaut<lb/> haben mögen, und Viele wurden nicht berufen, deren unermüdliche Thätig-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0191]
fischen Regierung, wenn sie Zwang üben wollte, fehlte nicht die Macht, ihn
überall zu üben. Oder sollten die administrativen Behörden auf halbem Wege
stehen geblieben sein, — dieselben Behörden, die kurz vorher keine Schonung
kannten für eine Bevölkerung, deren Blut, nach den Lügen der katholischen
Blätter, in Strömen geflossen ist? —
Die Greuelthaten, welche die katholischen Blätter erdichtet haben, sind
überhaupt von keiner weltlichen Regierung zu befürchten. Von solchen Dingen
hört man nur in den Reminiscenzen der katholischen Inquisition, die ihre
Opfer act majorem Oel Zloriam verbrannte und marterte.
Die den russischen Behörden in der clerikalen Presse gemachten Vorwürfe
sind lediglich Erzeugnisse der Phantasie.
So wird in der Zeitschrift „I/unitK eattolic^" eine nie dagewesene
Heldenthat einer nicht existirenden Bäuerin erzählt. Das clerikale Blatt
scheut sich den Namen dieser Frau zu nennen und begnügt sich mit den An¬
fangsbuchstaben, um nur nicht die Möglichkeit zu bieten, es der Unwahrheit
zu zeihen. Mit solchen auf die Leichtgläubigkeit unwissender Leser berechneten
Beschuldigungen befassen sich die ultramontanen Organe. Sie halten sich an
der Regel: es-IoMMW, calomnie^, it on restei'g. ton^'ours yuelyue elwsv.
All diese Lügen thun der Hoffnung keinen Abbruch, daß das Werk der
Wiedervereinigung der übrigen Unirten im Königreich Polen sich schon in
der nächsten Zukunft vollziehen wird.
Auf diese Weise wird der gegen Ende des 18. Jahrhunderts und unter
der Regierung des Kaisers Nikolaus begonnene Bau in seiner Vollendung
dastehen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß auch die Polen, nach allmäliger
Befreundung mit dieser wichtigen Thatsache der historischen Nothwendigkeit
derselben ihre rechte Anerkennung nicht versagen werden, zumal dadurch jener
Fleck religiöser Intoleranz, welcher ihnen von ihren Vorfahren als unrühm¬
liches Erbtheil überkommen ist, verschwinden wird.
Zur Mtsterschutzfrage.
Von Friedr. Fischbach.
In den ersten Wochen des Monats Mai tagt in Berlin die vom Reichs¬
kanzleramte berufene Enquete deutscher Künstler und Industrieller, um den
Gesetzentwurf in Betreff des Schutzes der Werke der bildenden Kunst und
Kunstindustrie auszuarbeiten. Es wurden sehr viele Herren berufen, die wohl
ziemlich rathlos auf den juristisch streng gegliederten Fragebogen geschaut
haben mögen, und Viele wurden nicht berufen, deren unermüdliche Thätig-
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