Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band.gewachsen wären. Röscher auf diesem Gebiete zu kritisiren. Dagegen wird sich H. B. Am Silberlaut Kevada. Nach Mark Twain. (Schluß.) "Wir näherten uns" erzählt Mark Twain, "dem Ende unserer langen gewachsen wären. Röscher auf diesem Gebiete zu kritisiren. Dagegen wird sich H. B. Am Silberlaut Kevada. Nach Mark Twain. (Schluß.) „Wir näherten uns" erzählt Mark Twain, „dem Ende unserer langen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0371" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/132593"/> <p xml:id="ID_1100" prev="#ID_1099"> gewachsen wären. Röscher auf diesem Gebiete zu kritisiren. Dagegen wird sich<lb/> bald die Gelegenheit bieten, an einem einzelnen wirthschaftlichen Gedankenkreis,<lb/> sagen wir z. B. der socialdemokratischen Doctrin, in der Zeitperiode, die Roscher's<lb/> Werk umfaßt, auch einem weiteren Leserkreis zu zeigen, welche Fülle von<lb/> Anregung, Belehrung und klarer Orientirung Jeder aus diesem bedeutenden<lb/> Buche schöpfen kann.</p><lb/> <note type="byline"> H. B.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Am Silberlaut Kevada.<lb/> Nach Mark Twain.<lb/> (Schluß.)</head><lb/> <p xml:id="ID_1101" next="#ID_1102"> „Wir näherten uns" erzählt Mark Twain, „dem Ende unserer langen<lb/> ^else. Es war der Morgen des zwanzigsten Tages. Um Mittag sollten<lb/> Kir Carson City, die Hauptstadt des Territoriums Nevada, erreichen. Wir<lb/> ^»ren nicht froh, sondern betrübt. Es war eine schöne Vergnügungsreise<lb/> grossen, wir hatten uns jeden Tag reichlich mit Wundern genährt, wir<lb/> ^ren jetzt an das Leben in der Post gut gewöhnt und liebten es sehr, und<lb/> ^ war der Gedanke, daß es damit nun aufhören und man sich niederlassen<lb/> sollte, um ein langweiliges Leben in einem Landstädtchen zu beginnen, nicht<lb/> ^genehm, sondern im Gegentheil niederschlagend. Aeußerlich war unsre neue<lb/> Heimath eine Wüste, eingeschlossen von öden, mit Schnee bekleideten Bergen.<lb/> ^ gab keinen Pflanzenwuchs, ausgenommen die endlosen Salbei-Büsche<lb/> ""d Fettholzsträucher. Die ganze Natur war grau davon. Wir gingen wie<lb/> Pflug tief durch den Alkalistaub, der sich in dichten Wolken erhob und<lb/> Rauch von einem brennenden Hause sich über die Ebne hinwälzte. Wir<lb/> «wen an und stiegen aus, und die Post ging weiter. Carson City war eine<lb/> Holzstäbe, die Zahl ihrer Einwohner betrug zweitausend. Die Hauptstraße<lb/> estand aus vier oder fünf Reihen von kleinen weißen Bretterhäusern, die zu<lb/> ^och waren, um sich darauf zu setzen, aber nicht zu hoch für verschiedene ält-<lb/> ere Absichten; in der That, kaum hoch genug. Sie waren Seite an Seite<lb/> icht an einander gebaut, wie wenn es in der mächtigen Ebene an Raum<lb/> Angelte. Das Trottotr bildeten Bretter, die mehr oder minder locker waren<lb/> ^ud Lust zum Klappern zeigten, wenn man darauf ging. In der Mitte der<lb/> Stadt, den Läden gegenüber, war die allen Städten jenseits der Felsengebirge<lb/> ""geborne „Plaza", ein großer, nicht umfriedeter ebener Raum, der in der</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0371]
gewachsen wären. Röscher auf diesem Gebiete zu kritisiren. Dagegen wird sich
bald die Gelegenheit bieten, an einem einzelnen wirthschaftlichen Gedankenkreis,
sagen wir z. B. der socialdemokratischen Doctrin, in der Zeitperiode, die Roscher's
Werk umfaßt, auch einem weiteren Leserkreis zu zeigen, welche Fülle von
Anregung, Belehrung und klarer Orientirung Jeder aus diesem bedeutenden
Buche schöpfen kann.
H. B.
Am Silberlaut Kevada.
Nach Mark Twain.
(Schluß.)
„Wir näherten uns" erzählt Mark Twain, „dem Ende unserer langen
^else. Es war der Morgen des zwanzigsten Tages. Um Mittag sollten
Kir Carson City, die Hauptstadt des Territoriums Nevada, erreichen. Wir
^»ren nicht froh, sondern betrübt. Es war eine schöne Vergnügungsreise
grossen, wir hatten uns jeden Tag reichlich mit Wundern genährt, wir
^ren jetzt an das Leben in der Post gut gewöhnt und liebten es sehr, und
^ war der Gedanke, daß es damit nun aufhören und man sich niederlassen
sollte, um ein langweiliges Leben in einem Landstädtchen zu beginnen, nicht
^genehm, sondern im Gegentheil niederschlagend. Aeußerlich war unsre neue
Heimath eine Wüste, eingeschlossen von öden, mit Schnee bekleideten Bergen.
^ gab keinen Pflanzenwuchs, ausgenommen die endlosen Salbei-Büsche
""d Fettholzsträucher. Die ganze Natur war grau davon. Wir gingen wie
Pflug tief durch den Alkalistaub, der sich in dichten Wolken erhob und
Rauch von einem brennenden Hause sich über die Ebne hinwälzte. Wir
«wen an und stiegen aus, und die Post ging weiter. Carson City war eine
Holzstäbe, die Zahl ihrer Einwohner betrug zweitausend. Die Hauptstraße
estand aus vier oder fünf Reihen von kleinen weißen Bretterhäusern, die zu
^och waren, um sich darauf zu setzen, aber nicht zu hoch für verschiedene ält-
ere Absichten; in der That, kaum hoch genug. Sie waren Seite an Seite
icht an einander gebaut, wie wenn es in der mächtigen Ebene an Raum
Angelte. Das Trottotr bildeten Bretter, die mehr oder minder locker waren
^ud Lust zum Klappern zeigten, wenn man darauf ging. In der Mitte der
Stadt, den Läden gegenüber, war die allen Städten jenseits der Felsengebirge
""geborne „Plaza", ein großer, nicht umfriedeter ebener Raum, der in der
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