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Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, II. Semester. I. Band.

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Schriftsteller und Verleger im Besondern mit der Bitte, der öffentlichen Bib¬
liothek zu Chicago solche Werke, welche Richtung immer dieselben vertreten
mögen, geschenksweise zu überlassen, wie deren Ueberfluß oder Großmuth ge¬
statten möge.

England hat bereits mit anerkennungswerther Liberalität eine Schenkung
seiner vorzüglichsten Literatur (bestehend aus ungefähr 10,000 Bänden zum
Theil sehr seltener Werke) der hiesigen öffentlichen Bibliothek Übermacht, und
wir haben gerechten Grund zu der Hoffnung, daß Deutschland mit seinen
reichen Literaturschätzen hinter diesem würdigen Beispiele nicht zurück bleibe.

Wir dürfen es als eine einfache geschichtliche Thatsache hinstellen, daß die
Deutschen Hierlands stets bereit waren, in Zeiten der Noth ihrem gemein¬
samen Vaterlande hilfreich beizustehen, wodurch sie in allen Fällen den erhe¬
benden Beweis geliefert, daß selbst in der Fremde der Deutsche der Wiege und
Heimstätte seines Ursprunges, seiner Bildung und Cultur nicht vergessen kann.
Denen, welche in der Heimath zurück geblieben, ist nun die Gelegenheit ge¬
boten, zu zeigen, daß sie ihrer deutschen Brüder im Auslande mit derselben
werkthätigen Sympathie gedenken, und so das schöne Gefühl der Stammesan-
gehörigkeit und den rein menschlichen Zug der Solidarität zu pflegen und zu
erhalten bemüht sind.

Um die Entgegennahme resp. Weiterbeförderung solcher Gaben in Deutsch¬
land zu erleichtern, sind Correspondenzen mit hervorragenden Männern einge¬
leitet, auf deren lebhaftes Interesse für unsere Sache wir glauben rechnen zu
dürfen, und werden deren Namen später bekannt gemacht werden.

Etwaige briefliche Mittheilungen wolle man gefälligst an den correspon-
direnden Secretär, Herrn Philipp Stein, Chicago, Beiträge von Büchern
u. s. w. unserm Commissionär, Herrn Bernhard Hermann in Leipzig, einsenden.

Der Vorstand:
Geo. Schneider. Präsident der Ill. Rat. Bank, Präsident.
H. Claussenius, Consul des denk. Reichs, Vice-Präsident.
A. C. Hesing, Herausg. der Ill. Staatszeitung, Schatzmeister.
Max Eberhard t, Friedensrichter, Bibliothekar.
Carl Pröbsting, Landagent und öff. Notar, prot. Secretär.
Philipp Stein, Rechtsanwalt, correspond. Secretär.



Der französische Journalismus.

Louis Veillot hat im I/Hnivers einen grausamen Artikel gegen Henry
Rochefort unter dem Titel Sroäivs ac I^ters geschrieben. Großmüthig ist


Schriftsteller und Verleger im Besondern mit der Bitte, der öffentlichen Bib¬
liothek zu Chicago solche Werke, welche Richtung immer dieselben vertreten
mögen, geschenksweise zu überlassen, wie deren Ueberfluß oder Großmuth ge¬
statten möge.

England hat bereits mit anerkennungswerther Liberalität eine Schenkung
seiner vorzüglichsten Literatur (bestehend aus ungefähr 10,000 Bänden zum
Theil sehr seltener Werke) der hiesigen öffentlichen Bibliothek Übermacht, und
wir haben gerechten Grund zu der Hoffnung, daß Deutschland mit seinen
reichen Literaturschätzen hinter diesem würdigen Beispiele nicht zurück bleibe.

Wir dürfen es als eine einfache geschichtliche Thatsache hinstellen, daß die
Deutschen Hierlands stets bereit waren, in Zeiten der Noth ihrem gemein¬
samen Vaterlande hilfreich beizustehen, wodurch sie in allen Fällen den erhe¬
benden Beweis geliefert, daß selbst in der Fremde der Deutsche der Wiege und
Heimstätte seines Ursprunges, seiner Bildung und Cultur nicht vergessen kann.
Denen, welche in der Heimath zurück geblieben, ist nun die Gelegenheit ge¬
boten, zu zeigen, daß sie ihrer deutschen Brüder im Auslande mit derselben
werkthätigen Sympathie gedenken, und so das schöne Gefühl der Stammesan-
gehörigkeit und den rein menschlichen Zug der Solidarität zu pflegen und zu
erhalten bemüht sind.

Um die Entgegennahme resp. Weiterbeförderung solcher Gaben in Deutsch¬
land zu erleichtern, sind Correspondenzen mit hervorragenden Männern einge¬
leitet, auf deren lebhaftes Interesse für unsere Sache wir glauben rechnen zu
dürfen, und werden deren Namen später bekannt gemacht werden.

Etwaige briefliche Mittheilungen wolle man gefälligst an den correspon-
direnden Secretär, Herrn Philipp Stein, Chicago, Beiträge von Büchern
u. s. w. unserm Commissionär, Herrn Bernhard Hermann in Leipzig, einsenden.

Der Vorstand:
Geo. Schneider. Präsident der Ill. Rat. Bank, Präsident.
H. Claussenius, Consul des denk. Reichs, Vice-Präsident.
A. C. Hesing, Herausg. der Ill. Staatszeitung, Schatzmeister.
Max Eberhard t, Friedensrichter, Bibliothekar.
Carl Pröbsting, Landagent und öff. Notar, prot. Secretär.
Philipp Stein, Rechtsanwalt, correspond. Secretär.



Der französische Journalismus.

Louis Veillot hat im I/Hnivers einen grausamen Artikel gegen Henry
Rochefort unter dem Titel Sroäivs ac I^ters geschrieben. Großmüthig ist


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[0276] Schriftsteller und Verleger im Besondern mit der Bitte, der öffentlichen Bib¬ liothek zu Chicago solche Werke, welche Richtung immer dieselben vertreten mögen, geschenksweise zu überlassen, wie deren Ueberfluß oder Großmuth ge¬ statten möge. England hat bereits mit anerkennungswerther Liberalität eine Schenkung seiner vorzüglichsten Literatur (bestehend aus ungefähr 10,000 Bänden zum Theil sehr seltener Werke) der hiesigen öffentlichen Bibliothek Übermacht, und wir haben gerechten Grund zu der Hoffnung, daß Deutschland mit seinen reichen Literaturschätzen hinter diesem würdigen Beispiele nicht zurück bleibe. Wir dürfen es als eine einfache geschichtliche Thatsache hinstellen, daß die Deutschen Hierlands stets bereit waren, in Zeiten der Noth ihrem gemein¬ samen Vaterlande hilfreich beizustehen, wodurch sie in allen Fällen den erhe¬ benden Beweis geliefert, daß selbst in der Fremde der Deutsche der Wiege und Heimstätte seines Ursprunges, seiner Bildung und Cultur nicht vergessen kann. Denen, welche in der Heimath zurück geblieben, ist nun die Gelegenheit ge¬ boten, zu zeigen, daß sie ihrer deutschen Brüder im Auslande mit derselben werkthätigen Sympathie gedenken, und so das schöne Gefühl der Stammesan- gehörigkeit und den rein menschlichen Zug der Solidarität zu pflegen und zu erhalten bemüht sind. Um die Entgegennahme resp. Weiterbeförderung solcher Gaben in Deutsch¬ land zu erleichtern, sind Correspondenzen mit hervorragenden Männern einge¬ leitet, auf deren lebhaftes Interesse für unsere Sache wir glauben rechnen zu dürfen, und werden deren Namen später bekannt gemacht werden. Etwaige briefliche Mittheilungen wolle man gefälligst an den correspon- direnden Secretär, Herrn Philipp Stein, Chicago, Beiträge von Büchern u. s. w. unserm Commissionär, Herrn Bernhard Hermann in Leipzig, einsenden. Der Vorstand: Geo. Schneider. Präsident der Ill. Rat. Bank, Präsident. H. Claussenius, Consul des denk. Reichs, Vice-Präsident. A. C. Hesing, Herausg. der Ill. Staatszeitung, Schatzmeister. Max Eberhard t, Friedensrichter, Bibliothekar. Carl Pröbsting, Landagent und öff. Notar, prot. Secretär. Philipp Stein, Rechtsanwalt, correspond. Secretär. Der französische Journalismus. Louis Veillot hat im I/Hnivers einen grausamen Artikel gegen Henry Rochefort unter dem Titel Sroäivs ac I^ters geschrieben. Großmüthig ist

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341815_127927/276>, abgerufen am 21.12.2024.