Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.als mannigfaltige Ausbeute. In Summa läßt sich behaupten, daß die Edi¬ H. M. Schletterer. Wisz Dera im Krieg. Von Karl Braun. (Schluß.) Das Schloß sah traurig und unheimlich aus, als die Säle alle leer als mannigfaltige Ausbeute. In Summa läßt sich behaupten, daß die Edi¬ H. M. Schletterer. Wisz Dera im Krieg. Von Karl Braun. (Schluß.) Das Schloß sah traurig und unheimlich aus, als die Säle alle leer <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0427" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192728"/> <p xml:id="ID_1567" prev="#ID_1566"> als mannigfaltige Ausbeute. In Summa läßt sich behaupten, daß die Edi¬<lb/> tion Peters den Wünschen und Bedürfnissen des musikalischen Publicums —<lb/> des ernststredenden wie des oberflächlichen, des lernenden wie des geübten —,<lb/> nach allen Richtungen hin entgegen kommt, daß sie also auch vorzugsweise<lb/> Beachtung und Würdigung verdient. Wie heute jeder Gebildete ohne große<lb/> Opfer in den Besitz der Werke unserer großen Dichter gelangen kann, so kann<lb/> auch jeder, der Lust und Freude an der Musik, sowie die Fähigkeiten hat, sie<lb/> auszuüben, sich die Meisterschöpfungen der Tonkunst leicht und opferlos er¬<lb/> werben. Wer 30 Jahre zurückdenken kann, und sich erinnert, wie schwer<lb/> damals hielt, sich auch nur in den Besitz einer kleinen Bibliothek zu setzen,<lb/> der wird den Unternehmungsgeist unserer Tage segnen, durch den möglich<lb/> wurde, daß die großen Schöpfungen und Geistesthaten unserer erhabensten<lb/> und gottbegnadetsten Männer ein Gemeingut der ganzen Nation werden<lb/> konnten. Die herannahende Weihnachtszeit lenkt zudem die allgemeine Auf¬<lb/> merksamkeit noch mehr als sonst auf die Edition Peters und ähnliche Unter¬<lb/> nehmungen.</p><lb/> <note type="byline"> H. M. Schletterer.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Wisz Dera im Krieg.<lb/><note type="byline"> Von Karl Braun.</note></head><lb/> <p xml:id="ID_1568"> (Schluß.)</p><lb/> <p xml:id="ID_1569"> Das Schloß sah traurig und unheimlich aus, als die Säle alle leer<lb/> waren, und wir wie „Ach s-mes vn ptzinss" in den langen Gängen und<lb/> Salons herumzuwandern schienen. Aber es war noch sehr viel zu thun.<lb/> Was an Vorrath, Gewürzen und Lichtern noch übrig war, vertheilten wir<lb/> unter die armen Franzosen, auch einige Betttücher gaben wir ihnen; aber der<lb/> große Vorrath von Leinen wurde in Packete gepackt und mit dem Bettzeug<lb/> nach dem Centraldepot in Corbeil geschickt und von hier aus nach den<lb/> Spitälern in Deutschland befördert. Die Zahlungsbücher wurden geordnet,<lb/> das Haus durch und durch gereinigt, die Möbel wieder auf ihre alten Plätze<lb/> und das Porcellan in die Schränke gestellt.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0427]
als mannigfaltige Ausbeute. In Summa läßt sich behaupten, daß die Edi¬
tion Peters den Wünschen und Bedürfnissen des musikalischen Publicums —
des ernststredenden wie des oberflächlichen, des lernenden wie des geübten —,
nach allen Richtungen hin entgegen kommt, daß sie also auch vorzugsweise
Beachtung und Würdigung verdient. Wie heute jeder Gebildete ohne große
Opfer in den Besitz der Werke unserer großen Dichter gelangen kann, so kann
auch jeder, der Lust und Freude an der Musik, sowie die Fähigkeiten hat, sie
auszuüben, sich die Meisterschöpfungen der Tonkunst leicht und opferlos er¬
werben. Wer 30 Jahre zurückdenken kann, und sich erinnert, wie schwer
damals hielt, sich auch nur in den Besitz einer kleinen Bibliothek zu setzen,
der wird den Unternehmungsgeist unserer Tage segnen, durch den möglich
wurde, daß die großen Schöpfungen und Geistesthaten unserer erhabensten
und gottbegnadetsten Männer ein Gemeingut der ganzen Nation werden
konnten. Die herannahende Weihnachtszeit lenkt zudem die allgemeine Auf¬
merksamkeit noch mehr als sonst auf die Edition Peters und ähnliche Unter¬
nehmungen.
H. M. Schletterer.
Wisz Dera im Krieg.
Von Karl Braun.
(Schluß.)
Das Schloß sah traurig und unheimlich aus, als die Säle alle leer
waren, und wir wie „Ach s-mes vn ptzinss" in den langen Gängen und
Salons herumzuwandern schienen. Aber es war noch sehr viel zu thun.
Was an Vorrath, Gewürzen und Lichtern noch übrig war, vertheilten wir
unter die armen Franzosen, auch einige Betttücher gaben wir ihnen; aber der
große Vorrath von Leinen wurde in Packete gepackt und mit dem Bettzeug
nach dem Centraldepot in Corbeil geschickt und von hier aus nach den
Spitälern in Deutschland befördert. Die Zahlungsbücher wurden geordnet,
das Haus durch und durch gereinigt, die Möbel wieder auf ihre alten Plätze
und das Porcellan in die Schränke gestellt.
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