Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. II. Band.und darum wird man doch mehr erreichen. Man wird die Forderungen, Lin neu gtückhaft Schiff. Zürich beherbergt vermöge seines Doppelbesitzes von eidgenössischen Poly- und darum wird man doch mehr erreichen. Man wird die Forderungen, Lin neu gtückhaft Schiff. Zürich beherbergt vermöge seines Doppelbesitzes von eidgenössischen Poly- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0038" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/125820"/> <p xml:id="ID_89" prev="#ID_88"> und darum wird man doch mehr erreichen. Man wird die Forderungen,<lb/> welche die Rücksichten auf Deutschlands äußere Sicherheit an uns stellen, ent¬<lb/> schlossener und unbekümmerter um die Ungunst der fortschrittlichen Denuneiations-<lb/> presse bewilligen als 1867. Und der nergelnde Ton, in welchem man sonst<lb/> an die Prüfung der gouvernementalen Willensmeinung noch immer hinan¬<lb/> trat, wird einer Auffassung im großen Styl Platz machen. Die Toga unserer<lb/> Redner wird an Wurf und Schwung gewinnen, je mehr der Gedanke durch¬<lb/> dringt, daß alle nationalreformatorischen Elemente, zusammen genommen —<lb/> Dank der Rettung, die Preußen diesmal durch das übrige deutsche Volk erfährt —<lb/> ja doch die Mehrheit des Hauses, nur Eine Partei mit gemeinsamen großen<lb/> Gesichtspunkten darstellen, gegenüber jenem Conglomerat antinationaler und<lb/> reactionärer Kräfte, die bei dem gänzlichen Unterliegen der lassalleanischen<lb/> Partei diesmal fast gar keine Unterstützung von subversiven Mächten em¬<lb/> pfangen. Schon der Hauch, der in den ersten Verhandlungen und freien Zu¬<lb/> sammenkünften der deutschen Volksvertreter wehte, hat uns fühlen lassen, daß<lb/> wir mit diesem Reichstage trotz der Schattenseiten in seiner Zusammensetzung<lb/> gewonnen haben, was uns so lange fehlte: freies Feld und offene Bahn für<lb/> die Entwickelung des pflichtbewußten Parlamentarismus, der, gleich angemessen<lb/> für unser Zeitalter wie für das Naturell unserer Nation, bestimmt ist die<lb/><note type="byline"> ,<lb/> ä/I.</note> Form für das öffentliche Leben Deutschlands zu bilden. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Lin neu gtückhaft Schiff.</head><lb/> <p xml:id="ID_90"> Zürich beherbergt vermöge seines Doppelbesitzes von eidgenössischen Poly-<lb/> technicum und contonaler Universität bekanntlich eine solche Anzahl Professoren<lb/> deutscher Nationalität, daß es darin einer mittleren deutschen Hochschule völ¬<lb/> lig gleichzuachten ist; und wenn freilich den eigentlich akademischen Lehrern<lb/> das Züricher Katheder auch von jeher mehr als ein Durchgangspunkt gegolten<lb/> hat, um etwas rascher vom Privatdocenten zum ordentlichen Professor auszu¬<lb/> wachsen , so befinden sich dagegen am Polytechnicum wissenschaftliche<lb/> und pädagogische Sterne ersten Ranges. Es braucht nur an Zeuner und<lb/> Culmann erinnert zu werden, die man eben so gern in Aachen gehabt hätte<lb/> wie in München, als dort die neuen polytechnischen Schulen errichtet<lb/> wurden.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0038]
und darum wird man doch mehr erreichen. Man wird die Forderungen,
welche die Rücksichten auf Deutschlands äußere Sicherheit an uns stellen, ent¬
schlossener und unbekümmerter um die Ungunst der fortschrittlichen Denuneiations-
presse bewilligen als 1867. Und der nergelnde Ton, in welchem man sonst
an die Prüfung der gouvernementalen Willensmeinung noch immer hinan¬
trat, wird einer Auffassung im großen Styl Platz machen. Die Toga unserer
Redner wird an Wurf und Schwung gewinnen, je mehr der Gedanke durch¬
dringt, daß alle nationalreformatorischen Elemente, zusammen genommen —
Dank der Rettung, die Preußen diesmal durch das übrige deutsche Volk erfährt —
ja doch die Mehrheit des Hauses, nur Eine Partei mit gemeinsamen großen
Gesichtspunkten darstellen, gegenüber jenem Conglomerat antinationaler und
reactionärer Kräfte, die bei dem gänzlichen Unterliegen der lassalleanischen
Partei diesmal fast gar keine Unterstützung von subversiven Mächten em¬
pfangen. Schon der Hauch, der in den ersten Verhandlungen und freien Zu¬
sammenkünften der deutschen Volksvertreter wehte, hat uns fühlen lassen, daß
wir mit diesem Reichstage trotz der Schattenseiten in seiner Zusammensetzung
gewonnen haben, was uns so lange fehlte: freies Feld und offene Bahn für
die Entwickelung des pflichtbewußten Parlamentarismus, der, gleich angemessen
für unser Zeitalter wie für das Naturell unserer Nation, bestimmt ist die
,
ä/I. Form für das öffentliche Leben Deutschlands zu bilden.
Lin neu gtückhaft Schiff.
Zürich beherbergt vermöge seines Doppelbesitzes von eidgenössischen Poly-
technicum und contonaler Universität bekanntlich eine solche Anzahl Professoren
deutscher Nationalität, daß es darin einer mittleren deutschen Hochschule völ¬
lig gleichzuachten ist; und wenn freilich den eigentlich akademischen Lehrern
das Züricher Katheder auch von jeher mehr als ein Durchgangspunkt gegolten
hat, um etwas rascher vom Privatdocenten zum ordentlichen Professor auszu¬
wachsen , so befinden sich dagegen am Polytechnicum wissenschaftliche
und pädagogische Sterne ersten Ranges. Es braucht nur an Zeuner und
Culmann erinnert zu werden, die man eben so gern in Aachen gehabt hätte
wie in München, als dort die neuen polytechnischen Schulen errichtet
wurden.
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