Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. II. Band.Der AabaK als IimnzartiKel in der Staatswirth Schafs des deutschen Kelches. Dank der großen Mannigfaltigkeit unserer natürlichen Verhältnisse und Was den Eingangszoll anbelangt, so müssen jedenfalls als die besten Gmizbotcn I. 1871. 107
Der AabaK als IimnzartiKel in der Staatswirth Schafs des deutschen Kelches. Dank der großen Mannigfaltigkeit unserer natürlichen Verhältnisse und Was den Eingangszoll anbelangt, so müssen jedenfalls als die besten Gmizbotcn I. 1871. 107
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Der AabaK als IimnzartiKel in der Staatswirth Schafs
des deutschen Kelches.
Dank der großen Mannigfaltigkeit unserer natürlichen Verhältnisse und
unserer Verbrauchsgewohnheiten haben wir in Deutschland Mangel an guten
sogenannten Finanzartikeln, d. h, solchen Berbrauchsgegenständen der großen
Massen, welche sich zu einer lucrativen Besteuerung beim Eingange, oder in
irgend einem Stadium zwischen Erzeugung und Verbrauch im inländischen
Verkehre eignen. Ob darin eine Gunst unserer Lage oder ein beklagenswer-
thes Verhängniß zu erblicken — ich lasse es dahin gestellt; die Thatsache ist
nicht zu bestreiten und drängt sich unseren Finanzpolitikern immer von Neuem
als eine wesentliche Erschwerung ihrer Arbeit auf.
Was den Eingangszoll anbelangt, so müssen jedenfalls als die besten
Finanzzoll-Artikel diejenigen gelten, deren inländischer Consum der weitesten
Steigerung zugänglich und deren Erzeugung oder Ersetzung durch Surrogate
im Inlande aus unabänderlichen Gründen nicht wirthschaftlich ist. Beide
Momente, welche das Kriterium für die Qualification eines Handelsartikels
als Finanzzollartikel abgeben, pflegen aus natürlichen und culturlichen Grün¬
den von Land zu Land sich zu ändern. Oft fehlen für den nämlichen Artikel
beide in dem einen Lande, während sie in dem anderen vorhanden sind.
Kaffee und Thee sind in Europa meistentheils gute Finanzzollartikel, weil
ihr Verbrauch noch erheblicher Steigerung fähig, der Bedarf immer auf die
Einfuhr angewiesen, eine umfangreiche Verdrängung durch im Inlande er¬
zeugte Surrogate nicht zu befürchten ist. In vielen der Gegenden, aus denen
wir Kaffee und Thee beziehen, würde ein Thee- und Kaffeezoll nichts ein¬
bringen, auch wenn die eigene Production dort viel geringer wäre, als sie ist;
denn es entspricht dort nicht der Landesgewohnheit und dem natürlichen Er«
ncihrungsbedarf, große Massen von diesen Erzeugnissen zu verbrauchen. Oft
trifft für den nämlichen Artikel in einem Lande lediglich das eine, im anderen
lediglich das andere der beiden Momente zu, welche zusammentreffen müssen,
wenn ein hoher Eingangszollertrag und vergleichsweise wirthschaftliche Un¬
schädlichkeit der Zollbelastung gewährleistet sein sollen. Für ein Land, in dem
Gmizbotcn I. 1871. 107
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