Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band.der nach Hunderten zählenden Trawler-Flotte Englands, andererseits die Angesichts dieser Lage der Dinge erscheint es auffallend, wie man dem L. Die letzten Bände der VarnhaZen'sehen Memoiren. Blätter aus der preußischen Geschichte von K. A. Varnhagen von Ense. Der Charakter der Varnhagenschen Aufzeichnungen ist in diesen Blättern Von den beiden zuletzt erschienenen Bänden aus Varnhagen's Nachlaß der nach Hunderten zählenden Trawler-Flotte Englands, andererseits die Angesichts dieser Lage der Dinge erscheint es auffallend, wie man dem L. Die letzten Bände der VarnhaZen'sehen Memoiren. Blätter aus der preußischen Geschichte von K. A. Varnhagen von Ense. Der Charakter der Varnhagenschen Aufzeichnungen ist in diesen Blättern Von den beiden zuletzt erschienenen Bänden aus Varnhagen's Nachlaß <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0082" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/120769"/> <p xml:id="ID_205" prev="#ID_204"> der nach Hunderten zählenden Trawler-Flotte Englands, andererseits die<lb/> bisher bewiesene Ausdauer der deutschen Träger der Sache nicht zweifeln,</p><lb/> <p xml:id="ID_206"> Angesichts dieser Lage der Dinge erscheint es auffallend, wie man dem<lb/> norddeutschen Bunde zumuthen mag, durch Anlage eines Hafens bei Nor-<lb/> derney „eine neue Aera für die vaterländische Seefischerei zu begründen".<lb/> Entweder ist diese neue Aera — wenn man einmal so prunkvoll voraus¬<lb/> nehmend sprechen will — bereits begründet, oder aber sie wird es sicher<lb/> auch nicht dadurch werden, daß man den vom Seebadeverdienst verwöhnten<lb/> wetterscheuen Insulanern Norderney's Staatshülfe entgegenträgt. Alle<lb/> Staatshülfe der Welt hat niemals einen Seefischereibetrieb zu nachhaltigem<lb/> Gedeihen gebracht, weder in den Niederlanden und in England, die dies nach<lb/> langen, fruchtlosen Mühen endlich begriffen und offen ausgesprochen haben,<lb/> noch in Frankreich, wo man dem Aberglauben an die Kraft der Prämien<lb/> und anderer Staatshülfe noch fröhnt. Soll das neue Deutschland nun in<lb/> diesen gemeinschädlichem Weg einlenken, um Frankreich von dem Banne sei¬<lb/> ner Einsamkeit zu erlösen?</p><lb/> <note type="byline"> L.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die letzten Bände der VarnhaZen'sehen Memoiren.</head><lb/> <p xml:id="ID_207"> Blätter aus der preußischen Geschichte von K. A. Varnhagen von Ense.<lb/> Band 4 und 5. (1826—1830.) Leipzig bei F. A. Brockhaus.</p><lb/> <p xml:id="ID_208"> Der Charakter der Varnhagenschen Aufzeichnungen ist in diesen Blättern<lb/> zu wiederholt bezeichnet worden, als daß wir nöthig hätten, von demselben<lb/> auch in diesem Bericht zu handeln. Klatsch. Medisance und wirklich inter¬<lb/> essante Neuigkeiten laufen in den „Blättern aus der preußischen Geschichte"<lb/> so bunt durcheinander, daß sich absolut nicht bestimmen läßt, wo das Eine<lb/> aufhört und das Andere anfängt.</p><lb/> <p xml:id="ID_209" next="#ID_210"> Von den beiden zuletzt erschienenen Bänden aus Varnhagen's Nachlaß<lb/> sind die beiden vorliegenden Theile dadurch unterschieden, daß sich ein Mittel¬<lb/> punkt für ihren Inhalt nachweisen läßt, um welchen sich die übrigen Auf¬<lb/> zeichnungen gruppiren. Der Hauptgegenstand des vierten Bandes ist der<lb/> griechische Befreiungskrieg, mit dem Preußens schwankende Mittelstellung<lb/> zwischen Rußland und Oestreich aufs Engste zusammenhängt; aus dem fünf¬<lb/> ten Bande sind hervorzuheben: die Aufzeichnung über Varnhagen's Sendung<lb/> nach Kassel (1829) und die Schilderung des Eindrucks, den die Nachricht von</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0082]
der nach Hunderten zählenden Trawler-Flotte Englands, andererseits die
bisher bewiesene Ausdauer der deutschen Träger der Sache nicht zweifeln,
Angesichts dieser Lage der Dinge erscheint es auffallend, wie man dem
norddeutschen Bunde zumuthen mag, durch Anlage eines Hafens bei Nor-
derney „eine neue Aera für die vaterländische Seefischerei zu begründen".
Entweder ist diese neue Aera — wenn man einmal so prunkvoll voraus¬
nehmend sprechen will — bereits begründet, oder aber sie wird es sicher
auch nicht dadurch werden, daß man den vom Seebadeverdienst verwöhnten
wetterscheuen Insulanern Norderney's Staatshülfe entgegenträgt. Alle
Staatshülfe der Welt hat niemals einen Seefischereibetrieb zu nachhaltigem
Gedeihen gebracht, weder in den Niederlanden und in England, die dies nach
langen, fruchtlosen Mühen endlich begriffen und offen ausgesprochen haben,
noch in Frankreich, wo man dem Aberglauben an die Kraft der Prämien
und anderer Staatshülfe noch fröhnt. Soll das neue Deutschland nun in
diesen gemeinschädlichem Weg einlenken, um Frankreich von dem Banne sei¬
ner Einsamkeit zu erlösen?
L.
Die letzten Bände der VarnhaZen'sehen Memoiren.
Blätter aus der preußischen Geschichte von K. A. Varnhagen von Ense.
Band 4 und 5. (1826—1830.) Leipzig bei F. A. Brockhaus.
Der Charakter der Varnhagenschen Aufzeichnungen ist in diesen Blättern
zu wiederholt bezeichnet worden, als daß wir nöthig hätten, von demselben
auch in diesem Bericht zu handeln. Klatsch. Medisance und wirklich inter¬
essante Neuigkeiten laufen in den „Blättern aus der preußischen Geschichte"
so bunt durcheinander, daß sich absolut nicht bestimmen läßt, wo das Eine
aufhört und das Andere anfängt.
Von den beiden zuletzt erschienenen Bänden aus Varnhagen's Nachlaß
sind die beiden vorliegenden Theile dadurch unterschieden, daß sich ein Mittel¬
punkt für ihren Inhalt nachweisen läßt, um welchen sich die übrigen Auf¬
zeichnungen gruppiren. Der Hauptgegenstand des vierten Bandes ist der
griechische Befreiungskrieg, mit dem Preußens schwankende Mittelstellung
zwischen Rußland und Oestreich aufs Engste zusammenhängt; aus dem fünf¬
ten Bande sind hervorzuheben: die Aufzeichnung über Varnhagen's Sendung
nach Kassel (1829) und die Schilderung des Eindrucks, den die Nachricht von
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