Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, II. Semester. I Band.zu zweifeln, daß auch die Mittel zur Führung eines Interventionskriege" be- Literatur. Jahrbücher für Kunstwissenschaft, herausgeg. v. Dr. A. v. Zahn. I. Jahrg. Heft 1. Das gute Prognostikon, welches wir der von Dr. C. v. Lützow redigirten Aufruf zur Theilnahme und Unterstützung für die deutsche Nordpol- Erpedition. Seit Hunderten von Jahren hat die Geographie und Erforschung der zu zweifeln, daß auch die Mittel zur Führung eines Interventionskriege« be- Literatur. Jahrbücher für Kunstwissenschaft, herausgeg. v. Dr. A. v. Zahn. I. Jahrg. Heft 1. Das gute Prognostikon, welches wir der von Dr. C. v. Lützow redigirten Aufruf zur Theilnahme und Unterstützung für die deutsche Nordpol- Erpedition. Seit Hunderten von Jahren hat die Geographie und Erforschung der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0133" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/286845"/> <p xml:id="ID_336" prev="#ID_335"> zu zweifeln, daß auch die Mittel zur Führung eines Interventionskriege« be-<lb/> willigt werden, wenn Napoleon sie verlangt. Mag sein System immerhin<lb/> diskreditirt und unpopulärer geworden sein, des Kaisers Person ist immer<lb/> noch populärer und einflußreicher, als die irgend eines seiner Gegner.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Literatur.</head><lb/> <p xml:id="ID_337"> Jahrbücher für Kunstwissenschaft, herausgeg. v. Dr. A. v. Zahn. I. Jahrg. Heft 1.<lb/> Leipzig, E. A. Seemann 1868.</p><lb/> <p xml:id="ID_338"> Das gute Prognostikon, welches wir der von Dr. C. v. Lützow redigirten<lb/> »Zeitschrift für bildende Kunst mit dem Beiblatte der Kunstchronik" bei seinem Er¬<lb/> scheinen vor fast drei Jahren stellten, erhält wie durch seine eigenen bisherigen<lb/> Schicksale, so noch besonders in der Gründung der obigen „Jahrbücher" (im gleichen<lb/> Verlag) Bestätigung. Es ist immer erwünscht, wenn derartige Unternehmungen ganz<lb/> praktische Beweggründe für sich anzuführen haben; hier liegt ein solcher, soviel uns<lb/> bekannt, mit in der Thatsache, daß der Stoff, welcher der Zeitschrift zuwuchs, auf<lb/> die Dauer eine Scheidung nach Maßgabe des Publikums nöthig nackte. Während<lb/> die Zeitschrift ihren bisherigen exoterischen literarischen Charakter beibehält, werden<lb/> die mehr esoterischen Untersuchungen und Forschungsberichte:c., bei denen ein Haupt<lb/> interesse in der Methode liegt, in besonderer Form gegeben. Die Nöthigung. die¬<lb/> selben entweder abzutrennen oder ganz auf sie zu verzichten, traf nun mit dem<lb/> langgehegten Plane des ebenso eifrigen wie kundigen Herausgebers der neuen Jahr¬<lb/> bücher zusammen, ein Organ für Kunstwissenschaft zu gründen, wie deren bereit?<lb/> mehrere in Deutschland bestanden, aber selten Dauer gehabt haben. Wie zeitgemäß<lb/> aber das Unternehmen jetzt ist. lehrt ein Blick auf unsere kunstwissenschaftliche Litera«<lb/> tur, die in einer Weise wächst, welche den Wunsch nahe legt, daß die zahlreichen<lb/> Vorbereitungsarbeiten, Nachträge und Controversen, Bibliographie sowie alles waS<lb/> zum gegenseitigen Austausch bei wissenschaftlichem Forschen gehört, an Einem Orte<lb/> vereint werden möchten. In diesem Sinne kündigt sich das erste und vorliegende<lb/> Heft an, das sich besonders durch treffliche Mittheilungen des Herausgebers aus<lb/> Dürerhandschriften im drie. Museum auszeichnet, welche als Ergänzung zur Dürer-<lb/> Kunde überhaupt und speciell zu desselben Verfassers akademischer Jnaugural-Schrift<lb/> über „Dürers Kunstlehre und sein Verhältniß zur Renaissance" (Leipzig R. Weigel<lb/> 1866) werthvoll und interessant sind. Guter Anfang und eine Reihe der beste»<lb/> Namen in der Mitarbeiterliste bürgt für den Fortgang, für den wir beste Zuversicht<lb/> und Wünsche aussprechen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Aufruf zur Theilnahme und Unterstützung für die deutsche Nordpol-<lb/> Erpedition.</head><lb/> <p xml:id="ID_339"> Seit Hunderten von Jahren hat die Geographie und Erforschung der<lb/> Polarregionen unserer Erde bei allen gebildeten Völkern große« Interesse ge«<lb/> funden und dieses Interesse ist seit drei Jahren in den seemännischen und<lb/> wissenschaftlichen Kreisen Englands, Frankreichs. Schwedens. Amerikas und<lb/> Deutschlands neu erwacht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0133]
zu zweifeln, daß auch die Mittel zur Führung eines Interventionskriege« be-
willigt werden, wenn Napoleon sie verlangt. Mag sein System immerhin
diskreditirt und unpopulärer geworden sein, des Kaisers Person ist immer
noch populärer und einflußreicher, als die irgend eines seiner Gegner.
Literatur.
Jahrbücher für Kunstwissenschaft, herausgeg. v. Dr. A. v. Zahn. I. Jahrg. Heft 1.
Leipzig, E. A. Seemann 1868.
Das gute Prognostikon, welches wir der von Dr. C. v. Lützow redigirten
»Zeitschrift für bildende Kunst mit dem Beiblatte der Kunstchronik" bei seinem Er¬
scheinen vor fast drei Jahren stellten, erhält wie durch seine eigenen bisherigen
Schicksale, so noch besonders in der Gründung der obigen „Jahrbücher" (im gleichen
Verlag) Bestätigung. Es ist immer erwünscht, wenn derartige Unternehmungen ganz
praktische Beweggründe für sich anzuführen haben; hier liegt ein solcher, soviel uns
bekannt, mit in der Thatsache, daß der Stoff, welcher der Zeitschrift zuwuchs, auf
die Dauer eine Scheidung nach Maßgabe des Publikums nöthig nackte. Während
die Zeitschrift ihren bisherigen exoterischen literarischen Charakter beibehält, werden
die mehr esoterischen Untersuchungen und Forschungsberichte:c., bei denen ein Haupt
interesse in der Methode liegt, in besonderer Form gegeben. Die Nöthigung. die¬
selben entweder abzutrennen oder ganz auf sie zu verzichten, traf nun mit dem
langgehegten Plane des ebenso eifrigen wie kundigen Herausgebers der neuen Jahr¬
bücher zusammen, ein Organ für Kunstwissenschaft zu gründen, wie deren bereit?
mehrere in Deutschland bestanden, aber selten Dauer gehabt haben. Wie zeitgemäß
aber das Unternehmen jetzt ist. lehrt ein Blick auf unsere kunstwissenschaftliche Litera«
tur, die in einer Weise wächst, welche den Wunsch nahe legt, daß die zahlreichen
Vorbereitungsarbeiten, Nachträge und Controversen, Bibliographie sowie alles waS
zum gegenseitigen Austausch bei wissenschaftlichem Forschen gehört, an Einem Orte
vereint werden möchten. In diesem Sinne kündigt sich das erste und vorliegende
Heft an, das sich besonders durch treffliche Mittheilungen des Herausgebers aus
Dürerhandschriften im drie. Museum auszeichnet, welche als Ergänzung zur Dürer-
Kunde überhaupt und speciell zu desselben Verfassers akademischer Jnaugural-Schrift
über „Dürers Kunstlehre und sein Verhältniß zur Renaissance" (Leipzig R. Weigel
1866) werthvoll und interessant sind. Guter Anfang und eine Reihe der beste»
Namen in der Mitarbeiterliste bürgt für den Fortgang, für den wir beste Zuversicht
und Wünsche aussprechen.
Aufruf zur Theilnahme und Unterstützung für die deutsche Nordpol-
Erpedition.
Seit Hunderten von Jahren hat die Geographie und Erforschung der
Polarregionen unserer Erde bei allen gebildeten Völkern große« Interesse ge«
funden und dieses Interesse ist seit drei Jahren in den seemännischen und
wissenschaftlichen Kreisen Englands, Frankreichs. Schwedens. Amerikas und
Deutschlands neu erwacht.
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