Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. I. Band.Kosten des Reiches sich zu befestigen und emporzubringen, so waren es die Ernst Martin. norddeutsche Kriegsmarine. Die Gesammtstärke unseres Flottenmaterials. In den letzten Marineartikeln ist den Lesern der Grenzboten mehr tech¬ Die folgenden Seiten sollen unseren Lesern die Gesammtstärke der gegen¬ Wenn man die maritime Stärke eines Staats mit der Stärke des Land¬ Kosten des Reiches sich zu befestigen und emporzubringen, so waren es die Ernst Martin. norddeutsche Kriegsmarine. Die Gesammtstärke unseres Flottenmaterials. In den letzten Marineartikeln ist den Lesern der Grenzboten mehr tech¬ Die folgenden Seiten sollen unseren Lesern die Gesammtstärke der gegen¬ Wenn man die maritime Stärke eines Staats mit der Stärke des Land¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0346" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117350"/> <p xml:id="ID_946" prev="#ID_945"> Kosten des Reiches sich zu befestigen und emporzubringen, so waren es die<lb/> übrigen Fürsten nicht weniger, die großen Geschlechter so gut wie die kleinen,<lb/> unter denen die würtemberger Grafen sich ganz besonders in diesem Streben<lb/> hervorthaten. Die Habsburger aber hatten sich gerade damals ein doppeltes<lb/> Verdienst erworben, indem sie Oestreich im Innern fest zusammenschlossen und<lb/> zugleich die Uebergriffe der barbarischen Ostvölker zurückwiesen. Mit Recht<lb/> durfte unser Dichter auf diese Thaten stolz sein und in voller Ueberzeugung<lb/> sich dem neuen Herrscherhause anschließen.</p><lb/> <note type="byline"> Ernst Martin.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> norddeutsche Kriegsmarine.</head><lb/> <div n="2"> <head> Die Gesammtstärke unseres Flottenmaterials.</head><lb/> <p xml:id="ID_947"> In den letzten Marineartikeln ist den Lesern der Grenzboten mehr tech¬<lb/> nisches Detail zugemuthet worden, als wohl sonst in einer deutschen Wochen¬<lb/> schrift geboten wird. Der Verfasser hofft dafür Verzeihung zu finden. Es<lb/> ist ein großes nationales Interesse, welches er darzustellen suchte, und es ist<lb/> ein neues. Leider sind die Zeiten sast vergessen, in denen wenigstens Nord¬<lb/> deutschland, nicht nur der Mann von der Küste, auch der Kaufmann von<lb/> Soest und der Weber von Stendal an der Ausrüstung und den Siegen der<lb/> hansischen Orlogschiffe leidenschaftlichen Antheil nahmen. Wir alle wünschen<lb/> und hoffen, daß solche Zeit für das gesammte Deutschland zurückkehre. Und<lb/> der Verfasser dieser und der folgenden Artikel würde glücklich sein, wenn<lb/> seine anspruchslosen Zeilen dazu beitragen könnten. Vor allem aber muß<lb/> man doch kennen, was man mit lieben und pflegen soll.</p><lb/> <p xml:id="ID_948"> Die folgenden Seiten sollen unseren Lesern die Gesammtstärke der gegen¬<lb/> wärtigen norddeutschen Kriegsflotte in einem anschaulichen Bilde vor Augen<lb/> führen, und ihnen zugleich einen Maßstab zur Abschätzung dieser Stärke gegen¬<lb/> über anderen Kriegsflotten an die Hand geben.</p><lb/> <p xml:id="ID_949"> Wenn man die maritime Stärke eines Staats mit der Stärke des Land¬<lb/> heers oder der Heeresstärke eines anderen Staats vergleichen will, so wäre<lb/> es ungerecht, die Mannschastszahl beider als Vergleichungspunkt zu nehmen.<lb/> Man würde dann die unvergleichlich viel größere Stärke einer Flotte für<lb/> das Feuergefecht gänzlich unbeachtet lassen, sowohl die reiche Ausrüstung<lb/> der Flotte mit Artillerie des schwersten Ccilibers, als auch die Geschwindig¬<lb/> keit, mit welcher dieselbe befördert und auch im Gefecht bewegt werden kann,<lb/> sowie die Deckung der Mannschaft auf den Panzerschiffen, welche der Deckung<lb/> der Festungen des Landheers entspricht. Alle diese Factoren bringen die<lb/> Offensivkraft der Flotte auf einen viel höheren Grad, als man nach dem<lb/> bloßen Mannschaftsstande oder selbst nach der Geschützzahl annehmen müßte.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0346]
Kosten des Reiches sich zu befestigen und emporzubringen, so waren es die
übrigen Fürsten nicht weniger, die großen Geschlechter so gut wie die kleinen,
unter denen die würtemberger Grafen sich ganz besonders in diesem Streben
hervorthaten. Die Habsburger aber hatten sich gerade damals ein doppeltes
Verdienst erworben, indem sie Oestreich im Innern fest zusammenschlossen und
zugleich die Uebergriffe der barbarischen Ostvölker zurückwiesen. Mit Recht
durfte unser Dichter auf diese Thaten stolz sein und in voller Ueberzeugung
sich dem neuen Herrscherhause anschließen.
Ernst Martin.
norddeutsche Kriegsmarine.
Die Gesammtstärke unseres Flottenmaterials.
In den letzten Marineartikeln ist den Lesern der Grenzboten mehr tech¬
nisches Detail zugemuthet worden, als wohl sonst in einer deutschen Wochen¬
schrift geboten wird. Der Verfasser hofft dafür Verzeihung zu finden. Es
ist ein großes nationales Interesse, welches er darzustellen suchte, und es ist
ein neues. Leider sind die Zeiten sast vergessen, in denen wenigstens Nord¬
deutschland, nicht nur der Mann von der Küste, auch der Kaufmann von
Soest und der Weber von Stendal an der Ausrüstung und den Siegen der
hansischen Orlogschiffe leidenschaftlichen Antheil nahmen. Wir alle wünschen
und hoffen, daß solche Zeit für das gesammte Deutschland zurückkehre. Und
der Verfasser dieser und der folgenden Artikel würde glücklich sein, wenn
seine anspruchslosen Zeilen dazu beitragen könnten. Vor allem aber muß
man doch kennen, was man mit lieben und pflegen soll.
Die folgenden Seiten sollen unseren Lesern die Gesammtstärke der gegen¬
wärtigen norddeutschen Kriegsflotte in einem anschaulichen Bilde vor Augen
führen, und ihnen zugleich einen Maßstab zur Abschätzung dieser Stärke gegen¬
über anderen Kriegsflotten an die Hand geben.
Wenn man die maritime Stärke eines Staats mit der Stärke des Land¬
heers oder der Heeresstärke eines anderen Staats vergleichen will, so wäre
es ungerecht, die Mannschastszahl beider als Vergleichungspunkt zu nehmen.
Man würde dann die unvergleichlich viel größere Stärke einer Flotte für
das Feuergefecht gänzlich unbeachtet lassen, sowohl die reiche Ausrüstung
der Flotte mit Artillerie des schwersten Ccilibers, als auch die Geschwindig¬
keit, mit welcher dieselbe befördert und auch im Gefecht bewegt werden kann,
sowie die Deckung der Mannschaft auf den Panzerschiffen, welche der Deckung
der Festungen des Landheers entspricht. Alle diese Factoren bringen die
Offensivkraft der Flotte auf einen viel höheren Grad, als man nach dem
bloßen Mannschaftsstande oder selbst nach der Geschützzahl annehmen müßte.
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