Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band.Georg Nagelschmidt noch einmal seinen Willen. "Sind wir gleiche Brüder ge¬ Es war am 22. März 1540, als er durch das Georgenthor zum Hochgericht Reise- und Kriegsbilder aus Spanien und Marokko. Reise- und Le>j,erbnefe ans Spanien und vom spanischen Heere in Marokko, von A. v. Gocben, k. pr. Generalmajor. Hahn, Hannover. 1. ' Da die preußische Armee lange keine Gelegenheit gehabt hatte, an größern Georg Nagelschmidt noch einmal seinen Willen. „Sind wir gleiche Brüder ge¬ Es war am 22. März 1540, als er durch das Georgenthor zum Hochgericht Reise- und Kriegsbilder aus Spanien und Marokko. Reise- und Le>j,erbnefe ans Spanien und vom spanischen Heere in Marokko, von A. v. Gocben, k. pr. Generalmajor. Hahn, Hannover. 1. ' Da die preußische Armee lange keine Gelegenheit gehabt hatte, an größern <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0103" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/189198"/> <p xml:id="ID_312" prev="#ID_311"> Georg Nagelschmidt noch einmal seinen Willen. „Sind wir gleiche Brüder ge¬<lb/> wesen, so ziemen uns auch gleiche Kappen/' sprach er, gleichfalls zum Rade<lb/> verurtheilt, und Kohlhase schlug die angebotene Gnade aus.</p><lb/> <p xml:id="ID_313"> Es war am 22. März 1540, als er durch das Georgenthor zum Hochgericht<lb/> hinausgeführt wurde. Eule unabsehbare Menge begleitete ihn dahin. Festen<lb/> Schrittes ging er seinen letzten Gang, und bis zum Ende wiederholte er den<lb/> Spruche „Nie sah ich einen Gerechten verlassen."</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Reise- und Kriegsbilder aus Spanien und Marokko.<lb/> Reise- und Le>j,erbnefe ans Spanien und vom spanischen Heere in Marokko, von<lb/> A. v. Gocben, k. pr. Generalmajor. Hahn, Hannover. 1. '</head><lb/> <p xml:id="ID_314" next="#ID_315"> Da die preußische Armee lange keine Gelegenheit gehabt hatte, an größern<lb/> Feldzügen Theil zu nehmen, so hatte die Regierung den Brauch eingeführt,<lb/> nach den Kriegsschauplätzen, wo andere Armeen kämpften, Generalstabsoffiziere zur<lb/> Berichterstattung abzuordnen und freiwilligen Offizieren Erlaubniß zu ertheilen,<lb/> den betreffenden Feldzug mitzumachen. So bekam wenigstens ein Theil der<lb/> Führer Gelegenheit Kriegserfahrung zu sammeln und die Fortschritte der Kriegs¬<lb/> wissenschaft auch in ihrer praktischen Anwendung durch eigene Anschauung kennen<lb/> zu lernen. Auch der Krieg der Spanier gegen die Marokkaner im Winter und<lb/> Frühjahr 1860 gab zu einer solchen Sendung Anlaß. Oberst v. Goeben,<lb/> früher in hannöverschen Diensten, dann eine Zeit lang bei den spanischen<lb/> Carlisten unter Cabrera fechtend, später in die preußische Armee übergetreten<lb/> und in dieser Chef des Generalstabs im 8. Armeecorps, wurde nebst dem<lb/> Major v. Sandrart und dem Rittmeister Roth v. Schreckenstei» bestimmt,<lb/> an dem Feldzug Theil zu nehmen. Ihnen schlössen sich später noch Graf Kcmitz<lb/> und dann im Lager vor Tetuan Lieutenant v. Jena als Freiwillige an. Von<lb/> der Einnahme von Tetuan an machten diese fünf den ganzen Feldzug bis zu Ende<lb/> mit, an allen Gefechten thätigen Antheil nehmend, und das vorliegende Buch<lb/> ist aus den Berichten entstanden, welche Herr v. Goeben unter dem frischen<lb/> Eindruck der Tageserlebnisse nach Hause geschrieben hat. Die Entstehung giebt<lb/> dem Werke sein Gepräge in der Lebendigkeit der Schilderung; es bringt aber</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0103]
Georg Nagelschmidt noch einmal seinen Willen. „Sind wir gleiche Brüder ge¬
wesen, so ziemen uns auch gleiche Kappen/' sprach er, gleichfalls zum Rade
verurtheilt, und Kohlhase schlug die angebotene Gnade aus.
Es war am 22. März 1540, als er durch das Georgenthor zum Hochgericht
hinausgeführt wurde. Eule unabsehbare Menge begleitete ihn dahin. Festen
Schrittes ging er seinen letzten Gang, und bis zum Ende wiederholte er den
Spruche „Nie sah ich einen Gerechten verlassen."
Reise- und Kriegsbilder aus Spanien und Marokko.
Reise- und Le>j,erbnefe ans Spanien und vom spanischen Heere in Marokko, von
A. v. Gocben, k. pr. Generalmajor. Hahn, Hannover. 1. '
Da die preußische Armee lange keine Gelegenheit gehabt hatte, an größern
Feldzügen Theil zu nehmen, so hatte die Regierung den Brauch eingeführt,
nach den Kriegsschauplätzen, wo andere Armeen kämpften, Generalstabsoffiziere zur
Berichterstattung abzuordnen und freiwilligen Offizieren Erlaubniß zu ertheilen,
den betreffenden Feldzug mitzumachen. So bekam wenigstens ein Theil der
Führer Gelegenheit Kriegserfahrung zu sammeln und die Fortschritte der Kriegs¬
wissenschaft auch in ihrer praktischen Anwendung durch eigene Anschauung kennen
zu lernen. Auch der Krieg der Spanier gegen die Marokkaner im Winter und
Frühjahr 1860 gab zu einer solchen Sendung Anlaß. Oberst v. Goeben,
früher in hannöverschen Diensten, dann eine Zeit lang bei den spanischen
Carlisten unter Cabrera fechtend, später in die preußische Armee übergetreten
und in dieser Chef des Generalstabs im 8. Armeecorps, wurde nebst dem
Major v. Sandrart und dem Rittmeister Roth v. Schreckenstei» bestimmt,
an dem Feldzug Theil zu nehmen. Ihnen schlössen sich später noch Graf Kcmitz
und dann im Lager vor Tetuan Lieutenant v. Jena als Freiwillige an. Von
der Einnahme von Tetuan an machten diese fünf den ganzen Feldzug bis zu Ende
mit, an allen Gefechten thätigen Antheil nehmend, und das vorliegende Buch
ist aus den Berichten entstanden, welche Herr v. Goeben unter dem frischen
Eindruck der Tageserlebnisse nach Hause geschrieben hat. Die Entstehung giebt
dem Werke sein Gepräge in der Lebendigkeit der Schilderung; es bringt aber
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