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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, I. Semester. I. Band.

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noch einmal die achtungsvolle Anerkennung vor einem Personal aussprechen,
welches um eines schönen Ziels willen so außergewöhnlichen Anstrengungen sich
mit Eifer unterzogen und durch tüchtiges Zusammenwirken einen so erfreulichen
Gesammtcrsolg erzielt bat.

Mein Urtheil über die dingelstedtische Unternehmung aber, uns die ge-
sammte Reihe der historischen Stücke Shakespeares (mit Ausnahme des Königs
Johann und Heinrichs des Achten) vorzuführen, fasse ich noch einmal in der
Kürze dahin zusammen: Seine Bearbeitung der Stücke ist nicht ohne Be¬
denken; manches ist vielleicht ohne zureichende Gründe, manches zu frei ge¬
ändert, und vor allen Dingen wird die entschiedene Forderung geltend zu machen
sein, daß in den Text Shakespeares größere Stücke moderner Dichtung unter
keinen Umständen eingerückt werden dürfen. Aber diese Ausstellungen können
nicht abhalten, das Verdienst, welches sich Dingelstedt durch seine Bearbeitung
dieser großartigen Dichtungen erworben hat. dankbar anzuerkennen. Manche
dieser Stücke sind erst durch ihn der deutschen Bühne zugänglich geworden und
die Gesammtaufführung, wie er sie zum ersten Male so glücklich ins Werk ge¬
setzt hat, wird dem urtheilsfähigem Zuschauer gezeigt haben, welcher Schatz
damit für unser Theater gehoben ist. Mögen denn alle Bühnenvorstände,
deren Kreis durch äußere Verhältnisse nicht allzu eingeengt ist, diese werthvolle
Bereicherung ihres Repertoires mit Dank entgegennehmen. Dem Urheber aber
dieser Bereicherung wünschen wir neben der wohlverdienten Anerkennung für
das.Geleistete Muth und Ausdauer für die Vollendung seiner schönen und
August Henneberger. schwierigen Arbeit.




Heute vor fünfzig Jahren.
is'ii znch't'kivl -'^ l n
-i.^
Erinnerungen eines Veteranen aus dem Feldzug von 1814. -''^ f ' 1'--- .!'! "'./Mk'-W-.-!.'
Meine zweite Gefangennahme.

Von Bar für Aube wanderte ich mit meinen bösen Augen, von denen
eines verbunden war, eine Strecke hinter den Truppen her, indem ich hoffte
zu einem Wagen zu gelangen, und als mir das nicht glückte, erkundigte ich


noch einmal die achtungsvolle Anerkennung vor einem Personal aussprechen,
welches um eines schönen Ziels willen so außergewöhnlichen Anstrengungen sich
mit Eifer unterzogen und durch tüchtiges Zusammenwirken einen so erfreulichen
Gesammtcrsolg erzielt bat.

Mein Urtheil über die dingelstedtische Unternehmung aber, uns die ge-
sammte Reihe der historischen Stücke Shakespeares (mit Ausnahme des Königs
Johann und Heinrichs des Achten) vorzuführen, fasse ich noch einmal in der
Kürze dahin zusammen: Seine Bearbeitung der Stücke ist nicht ohne Be¬
denken; manches ist vielleicht ohne zureichende Gründe, manches zu frei ge¬
ändert, und vor allen Dingen wird die entschiedene Forderung geltend zu machen
sein, daß in den Text Shakespeares größere Stücke moderner Dichtung unter
keinen Umständen eingerückt werden dürfen. Aber diese Ausstellungen können
nicht abhalten, das Verdienst, welches sich Dingelstedt durch seine Bearbeitung
dieser großartigen Dichtungen erworben hat. dankbar anzuerkennen. Manche
dieser Stücke sind erst durch ihn der deutschen Bühne zugänglich geworden und
die Gesammtaufführung, wie er sie zum ersten Male so glücklich ins Werk ge¬
setzt hat, wird dem urtheilsfähigem Zuschauer gezeigt haben, welcher Schatz
damit für unser Theater gehoben ist. Mögen denn alle Bühnenvorstände,
deren Kreis durch äußere Verhältnisse nicht allzu eingeengt ist, diese werthvolle
Bereicherung ihres Repertoires mit Dank entgegennehmen. Dem Urheber aber
dieser Bereicherung wünschen wir neben der wohlverdienten Anerkennung für
das.Geleistete Muth und Ausdauer für die Vollendung seiner schönen und
August Henneberger. schwierigen Arbeit.




Heute vor fünfzig Jahren.
is'ii znch't'kivl -'^ l n
-i.^
Erinnerungen eines Veteranen aus dem Feldzug von 1814. -''^ f ' 1'--- .!'! «'./Mk'-W-.-!.'
Meine zweite Gefangennahme.

Von Bar für Aube wanderte ich mit meinen bösen Augen, von denen
eines verbunden war, eine Strecke hinter den Truppen her, indem ich hoffte
zu einem Wagen zu gelangen, und als mir das nicht glückte, erkundigte ich


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[0112] noch einmal die achtungsvolle Anerkennung vor einem Personal aussprechen, welches um eines schönen Ziels willen so außergewöhnlichen Anstrengungen sich mit Eifer unterzogen und durch tüchtiges Zusammenwirken einen so erfreulichen Gesammtcrsolg erzielt bat. Mein Urtheil über die dingelstedtische Unternehmung aber, uns die ge- sammte Reihe der historischen Stücke Shakespeares (mit Ausnahme des Königs Johann und Heinrichs des Achten) vorzuführen, fasse ich noch einmal in der Kürze dahin zusammen: Seine Bearbeitung der Stücke ist nicht ohne Be¬ denken; manches ist vielleicht ohne zureichende Gründe, manches zu frei ge¬ ändert, und vor allen Dingen wird die entschiedene Forderung geltend zu machen sein, daß in den Text Shakespeares größere Stücke moderner Dichtung unter keinen Umständen eingerückt werden dürfen. Aber diese Ausstellungen können nicht abhalten, das Verdienst, welches sich Dingelstedt durch seine Bearbeitung dieser großartigen Dichtungen erworben hat. dankbar anzuerkennen. Manche dieser Stücke sind erst durch ihn der deutschen Bühne zugänglich geworden und die Gesammtaufführung, wie er sie zum ersten Male so glücklich ins Werk ge¬ setzt hat, wird dem urtheilsfähigem Zuschauer gezeigt haben, welcher Schatz damit für unser Theater gehoben ist. Mögen denn alle Bühnenvorstände, deren Kreis durch äußere Verhältnisse nicht allzu eingeengt ist, diese werthvolle Bereicherung ihres Repertoires mit Dank entgegennehmen. Dem Urheber aber dieser Bereicherung wünschen wir neben der wohlverdienten Anerkennung für das.Geleistete Muth und Ausdauer für die Vollendung seiner schönen und August Henneberger. schwierigen Arbeit. Heute vor fünfzig Jahren. is'ii znch't'kivl -'^ l n -i.^ Erinnerungen eines Veteranen aus dem Feldzug von 1814. -''^ f ' 1'--- .!'! «'./Mk'-W-.-!.' Meine zweite Gefangennahme. Von Bar für Aube wanderte ich mit meinen bösen Augen, von denen eines verbunden war, eine Strecke hinter den Truppen her, indem ich hoffte zu einem Wagen zu gelangen, und als mir das nicht glückte, erkundigte ich

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_116464/112>, abgerufen am 24.07.2024.