Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.in dem Raum einer heiteren Renaissance-Loggia ausgeführt denkt, und man be¬ Man darf dem Leipziger Kunstverein Glück wünschen, daß ihm als Erfolg Neue Literatur der deutschen Geschichte und Mcrthumsklinde. 4 <i!i>,wren ur.'!5.'::.,/., .-^'..-!um^H." .kK".^. WM'MA.-.:. .> ,mmtchchn Ueber Bau und Einrichtung der Hofburgen des 12. und 13. Jahrhunderts. Der Verfasser war bemüht, ein Bild von Construction und Aussehen 29*
in dem Raum einer heiteren Renaissance-Loggia ausgeführt denkt, und man be¬ Man darf dem Leipziger Kunstverein Glück wünschen, daß ihm als Erfolg Neue Literatur der deutschen Geschichte und Mcrthumsklinde. 4 <i!i>,wren ur.'!5.'::.,/., .-^'..-!um^H.« .kK».^. WM'MA.-.:. .> ,mmtchchn Ueber Bau und Einrichtung der Hofburgen des 12. und 13. Jahrhunderts. Der Verfasser war bemüht, ein Bild von Construction und Aussehen 29*
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0235" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/114015"/> <p xml:id="ID_674" prev="#ID_673"> in dem Raum einer heiteren Renaissance-Loggia ausgeführt denkt, und man be¬<lb/> greift, bei aufrichtigem Bedauern über die Mühen dos sehr fleißig durchgearbei¬<lb/> teten und, im Einzelnen betrachtet, äußerst wirksam colorirten Entwurfs das<lb/> bedenkliche Kopfschütteln aller Beschauer. — Die charakteristische Lebendigkeit<lb/> eines mittelalterlichen „Meßbildes" und der „ersten Universitätsvorlesung"<lb/> unterliegt demselben Schicksal aus ähnlichen Gründen. Schließlich nur noch<lb/> die Andeutung, daß ein Bewerber auf die unbeschreiblich külM Idee ge- -<lb/> kommen ist, den großmüthigen Bereicherer des Leipziger Museunis, Kaufmann<lb/> Schickler darzustellen, „wie er die bildende Kunst in Leipzig einführt" d. h. in<lb/> moderner Toilette eine bedenklich costümirte allegorische Dame einer Versammlung<lb/> leipziger Notabilitäten vorstellt, und alsdann „wie er durch Carl August und<lb/> Giotto «!) in den Kreis der Unsterblichen (dießmal im Mantel mit Sammt¬<lb/> fragen» eingeführt wird." — Daß ein historisirender Thiermaler in eine der Kuppeln<lb/> den „asiatischen Urstier" entworfen hat, der das Weltenei zerstößt, und die nor¬<lb/> dische Kuh Audumblah, die den Riesen aus einem Salzsteine leckt, erscheint dagegen<lb/> noch als kleine Verirrung. —</p><lb/> <p xml:id="ID_675"> Man darf dem Leipziger Kunstverein Glück wünschen, daß ihm als Erfolg<lb/> seines Concurrenzausschreibens die Theilnahme so hervorragender künstlerischer<lb/> Kräfte geworden, aus denen nur zwei belohnen zu können die Preisrichter be¬<lb/> dauern werden. Eine freudige Genugthuung muß aber das einstimmige Urtheil<lb/> aller verständigen Beschauer bieten, daß trotz aller vom Auslande geborgten „tech¬<lb/> nischen Errungenschaften" des stylloscn Realismus vor einer Aufgabe Höhe,er Be¬<lb/> deutung nur die Künstler sich bewähren konnten, die fortgebaut auf dem ernsten<lb/> Grund der Altmeister neuer deutscher Kunst, welche dem Idealismus der Form<lb/> einen Ausdruck gegeben, den wir als den höchsten künstlerischen Ruhm unseres<lb/> Volkes und als den unvergänglichen Ausgangspunkt aller Bestrebungen nach<lb/><note type="byline"> M. M.</note> einem hohen Ziele betrachten müssen. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Neue Literatur der deutschen Geschichte und Mcrthumsklinde.<lb/> 4 <i!i>,wren ur.'!5.'::.,/., .-^'..-!um^H.« .kK».^. WM'MA.-.:. .> ,mmtchchn</head><lb/> <p xml:id="ID_676"> Ueber Bau und Einrichtung der Hofburgen des 12. und 13. Jahrhunderts.<lb/> Ein kunstgeschichtlicher Versuch r>vn Atom Schule). Berlin I8l!2. Nico-<lb/> laische sort. Buchhandlung.</p><lb/> <p xml:id="ID_677" next="#ID_678"> Der Verfasser war bemüht, ein Bild von Construction und Aussehen<lb/> größerer Herrensitze aus der Hohenstaufenzeit zu geben. Er hat dazu fleißig<lb/> die Stellen mittelhochdeutscher Dichter zusammengetragen, — die vorhandenen</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> 29*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0235]
in dem Raum einer heiteren Renaissance-Loggia ausgeführt denkt, und man be¬
greift, bei aufrichtigem Bedauern über die Mühen dos sehr fleißig durchgearbei¬
teten und, im Einzelnen betrachtet, äußerst wirksam colorirten Entwurfs das
bedenkliche Kopfschütteln aller Beschauer. — Die charakteristische Lebendigkeit
eines mittelalterlichen „Meßbildes" und der „ersten Universitätsvorlesung"
unterliegt demselben Schicksal aus ähnlichen Gründen. Schließlich nur noch
die Andeutung, daß ein Bewerber auf die unbeschreiblich külM Idee ge- -
kommen ist, den großmüthigen Bereicherer des Leipziger Museunis, Kaufmann
Schickler darzustellen, „wie er die bildende Kunst in Leipzig einführt" d. h. in
moderner Toilette eine bedenklich costümirte allegorische Dame einer Versammlung
leipziger Notabilitäten vorstellt, und alsdann „wie er durch Carl August und
Giotto «!) in den Kreis der Unsterblichen (dießmal im Mantel mit Sammt¬
fragen» eingeführt wird." — Daß ein historisirender Thiermaler in eine der Kuppeln
den „asiatischen Urstier" entworfen hat, der das Weltenei zerstößt, und die nor¬
dische Kuh Audumblah, die den Riesen aus einem Salzsteine leckt, erscheint dagegen
noch als kleine Verirrung. —
Man darf dem Leipziger Kunstverein Glück wünschen, daß ihm als Erfolg
seines Concurrenzausschreibens die Theilnahme so hervorragender künstlerischer
Kräfte geworden, aus denen nur zwei belohnen zu können die Preisrichter be¬
dauern werden. Eine freudige Genugthuung muß aber das einstimmige Urtheil
aller verständigen Beschauer bieten, daß trotz aller vom Auslande geborgten „tech¬
nischen Errungenschaften" des stylloscn Realismus vor einer Aufgabe Höhe,er Be¬
deutung nur die Künstler sich bewähren konnten, die fortgebaut auf dem ernsten
Grund der Altmeister neuer deutscher Kunst, welche dem Idealismus der Form
einen Ausdruck gegeben, den wir als den höchsten künstlerischen Ruhm unseres
Volkes und als den unvergänglichen Ausgangspunkt aller Bestrebungen nach
M. M. einem hohen Ziele betrachten müssen.
Neue Literatur der deutschen Geschichte und Mcrthumsklinde.
4 <i!i>,wren ur.'!5.'::.,/., .-^'..-!um^H.« .kK».^. WM'MA.-.:. .> ,mmtchchn
Ueber Bau und Einrichtung der Hofburgen des 12. und 13. Jahrhunderts.
Ein kunstgeschichtlicher Versuch r>vn Atom Schule). Berlin I8l!2. Nico-
laische sort. Buchhandlung.
Der Verfasser war bemüht, ein Bild von Construction und Aussehen
größerer Herrensitze aus der Hohenstaufenzeit zu geben. Er hat dazu fleißig
die Stellen mittelhochdeutscher Dichter zusammengetragen, — die vorhandenen
29*
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |