Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.gedenkt, beweist wohl, daß der Urheber obigen Protestes völlig unbehelligt sein Uebrigens sind die Ausdrücke der Finsterlinge nicht so gefährlich, wie Die liberalen Journale geben übrigens dem Bischof von Brixen hinläng¬ Das Panzerschiff und die neuesten englischen Schießliersuche. Die deutschen Zeitungen brachten in gleicher Fassung einen Artikel der Lon¬ Es ist zu bedauern, daß jene verbreitete Korrespondenz den Bericht der Times Der Bericht der Times theilt mit, daß es gelungen sei, die nachgeahmte Schiffs¬ Was macht hieraus die Londoner Korrespondenz der deutschen Zeitungen? Sie Die folgenden kurzen Bemerkungen werden die Sache selbst in das richtige Licht Grenzboten II. 1362. 25
gedenkt, beweist wohl, daß der Urheber obigen Protestes völlig unbehelligt sein Uebrigens sind die Ausdrücke der Finsterlinge nicht so gefährlich, wie Die liberalen Journale geben übrigens dem Bischof von Brixen hinläng¬ Das Panzerschiff und die neuesten englischen Schießliersuche. Die deutschen Zeitungen brachten in gleicher Fassung einen Artikel der Lon¬ Es ist zu bedauern, daß jene verbreitete Korrespondenz den Bericht der Times Der Bericht der Times theilt mit, daß es gelungen sei, die nachgeahmte Schiffs¬ Was macht hieraus die Londoner Korrespondenz der deutschen Zeitungen? Sie Die folgenden kurzen Bemerkungen werden die Sache selbst in das richtige Licht Grenzboten II. 1362. 25
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gedenkt, beweist wohl, daß der Urheber obigen Protestes völlig unbehelligt sein
Geschäft treiben darf.
Uebrigens sind die Ausdrücke der Finsterlinge nicht so gefährlich, wie
früher. Wir haben eine liberale Presse, von der wir nur wünschten, daß sie
noch weit entschiedener als bisher den Unfug bekämpfte und dadurch endlich
das Ministerium moralisch nöthigte, ihn abzustellen.
Die liberalen Journale geben übrigens dem Bischof von Brixen hinläng¬
lich zu denken. Er äußerte bereits: „Die Innzcitung habe bis jetzt noch nichts
Wichtiges zu Tage gefördert, das Ganze sei, daß sie einen bösen Willen gezeigt!
Das Panzerschiff und die neuesten englischen Schießliersuche.
Die deutschen Zeitungen brachten in gleicher Fassung einen Artikel der Lon¬
doner Korrespondenz von 10. April, welcher die Vergeblichkeit der Panzerung
der Schiffe gegenüber einer neuen artilleristischen Erfindung darthun sollte. Der Kor¬
respondent stützte sich dabei auf einen Bericht der Times über die neuesten Schie߬
versuche in Shoeburyncß.
Es ist zu bedauern, daß jene verbreitete Korrespondenz den Bericht der Times
mißverstanden und daher falsch wiedergegeben hat.
Der Bericht der Times theilt mit, daß es gelungen sei, die nachgeahmte Schiffs¬
wand des Warrior durch die 156-pfündigc Vollkugel eines glatten Armstrongge¬
schützes zu durchbohren. Derselbe sagt ausdrücklich, während jenes Schießvcrsuchcs
habe dieses Geschütz nur 156-pfündigc Vollkugcln geschossen (it ont^ tbrov
rounä folia sdot ok 156 Id vsiZIit).
Was macht hieraus die Londoner Korrespondenz der deutschen Zeitungen? Sie
substituirt der Vvllkugcl eine 156-pfündigc Hohlkugel und in Fortsetzung dieses
Ucbcrsctzungsfchlcrs führt sie weiter aus, das Geschütz sei ein 300-Pfünder gewesen.
Der Bericht dagegen sagt nur, daß, wenn dieses glatte Geschütz zu einem gezogenen
gemacht würde, so würde dasselbe ein 300-Pfünder sein, mit andern Worten:
während die Kugel dieses glatten Geschützes 156 Pfund wiege, würde der cylinder-
förmige Bolzen desselben, wenn es gezogen wäre, 300 Pfund Gewicht haben. Aus
glatten Geschützen werden Kugeln, aus gezogenen Bolzen geschossen, und die Engländer
pflegen, abweichend von uns Deutschen, das Kaliber des gezogenen Geschützes nach
dem Gewicht nicht der entsprechenden Kugel, sondern des Bolzens zu bezeichnen.
Die folgenden kurzen Bemerkungen werden die Sache selbst in das richtige Licht
stellen.
Grenzboten II. 1362. 25
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