Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band.Würde eine Erklärung abgegeben werden! Das aber ist zu viel gefordert, es Das Büchlein von Guhl enthält eine zweckmäßige Zusammenstellung Die letzte PhiloloWverslMmliuig in Wie". Eine Philologcnversammlung in Wien: das war etwas mehr als eine Würde eine Erklärung abgegeben werden! Das aber ist zu viel gefordert, es Das Büchlein von Guhl enthält eine zweckmäßige Zusammenstellung Die letzte PhiloloWverslMmliuig in Wie». Eine Philologcnversammlung in Wien: das war etwas mehr als eine <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0191" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/187143"/> <p xml:id="ID_566" prev="#ID_565"> Würde eine Erklärung abgegeben werden! Das aber ist zu viel gefordert, es<lb/> dreht ihr das Herz. Sie hat vor Alteration nur Worte gehört und ist als<lb/> Tragödin nur mit-ihren Leidenschaften beschäftigt gewesen. Sie begreift nur<lb/> 'hr grenzenloses Elend, die dialektische Barbarei der Männer. Jetzt brechen<lb/> "und die langverhaltenen Thränen hervor und schwemmen alle Rhetorik, Logik<lb/> und Erörterung fort."</p><lb/> <p xml:id="ID_567"> Das Büchlein von Guhl enthält eine zweckmäßige Zusammenstellung<lb/> ^r Frauen, die sich in der Kunstgeschichte ein wirkliches Verdienst erworben<lb/> haben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die letzte PhiloloWverslMmliuig in Wie».</head><lb/> <p xml:id="ID_568" next="#ID_569"> Eine Philologcnversammlung in Wien: das war etwas mehr als eine<lb/> ^"er sich fortwährend häufenden jährlichen Zusammenkünfte von Fachgenossen,<lb/> ^um sich die Theilnahme des größern Publicums immer mehr entzieht —<lb/> ^ war ein Ereignis;. In frühem Zeiten ließ Oestreich mit instinctiver Ein-<lb/> ^Uigkeit einzig und allein den Naturwissenschaften eine aufmerksamere Pflege<lb/> ^'gedeihen, neuerdings schien es durch das Concordat sein kaum ausblühendes<lb/> chulwesen dem Erbfeind aller Geistescultur Preis gegeben zu haben, und jetzt<lb/> ^">ten in dem Herzen desselben Oestreich die Vertreter der Wissenschaft sich<lb/> ^'reinigen, welche ebensowol den Ausgangspunkt aller geschichtlichen Forschung<lb/> 'det wie sie naturgemäß die Herrschaft über den Jugendunterricht nicht auf-<lb/> G^'" ^" östreichische» Unterrichtsministerium nahestehender<lb/> ^ehrter auf der vorangehenden Versammlung in Breslau die Wahl Wiens<lb/> ^ das folgende Jahr mit warmen Worten empfahl, fühlte jedermann die<lb/> Deutung einer solchen Einladung. Offenbar wollte die Partei, welcher die<lb/> .rgerung deutscher Wissenschaft und deutscher Gymnasia ernr.chtunge<lb/> Östreich am Herzen liegt, nus der Verbindung mit ihren auswärtigen .re -<lb/> neue ,rast schöpfen und zugleich ihren Gegnem deutlich vor Aug ^"n- daß sie noch nicht ganz .machtlos sei. Darum aber kamen auch ^ d '<lb/> 'Listen der fremden Gäste in einer ungewöhnlichen Stimmung nach ^en.<lb/> Die Erwartung eines unbestimmten Etwas, sei es Furcht on>r einer « ornng<lb/> ^ ganzen Unternehmens von fcrndseligcr Seite, sei es Hoffnung an span¬<lb/> ende Kämpfe, lag so nahe; daß sie nicht in Erfüllung g.ng. "'^d"Hmrp-<lb/> U'sache der unbefriedigten Aeußerungen sein, die wo. h.er und da über dr.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0191]
Würde eine Erklärung abgegeben werden! Das aber ist zu viel gefordert, es
dreht ihr das Herz. Sie hat vor Alteration nur Worte gehört und ist als
Tragödin nur mit-ihren Leidenschaften beschäftigt gewesen. Sie begreift nur
'hr grenzenloses Elend, die dialektische Barbarei der Männer. Jetzt brechen
"und die langverhaltenen Thränen hervor und schwemmen alle Rhetorik, Logik
und Erörterung fort."
Das Büchlein von Guhl enthält eine zweckmäßige Zusammenstellung
^r Frauen, die sich in der Kunstgeschichte ein wirkliches Verdienst erworben
haben.
Die letzte PhiloloWverslMmliuig in Wie».
Eine Philologcnversammlung in Wien: das war etwas mehr als eine
^"er sich fortwährend häufenden jährlichen Zusammenkünfte von Fachgenossen,
^um sich die Theilnahme des größern Publicums immer mehr entzieht —
^ war ein Ereignis;. In frühem Zeiten ließ Oestreich mit instinctiver Ein-
^Uigkeit einzig und allein den Naturwissenschaften eine aufmerksamere Pflege
^'gedeihen, neuerdings schien es durch das Concordat sein kaum ausblühendes
chulwesen dem Erbfeind aller Geistescultur Preis gegeben zu haben, und jetzt
^">ten in dem Herzen desselben Oestreich die Vertreter der Wissenschaft sich
^'reinigen, welche ebensowol den Ausgangspunkt aller geschichtlichen Forschung
'det wie sie naturgemäß die Herrschaft über den Jugendunterricht nicht auf-
G^'" ^" östreichische» Unterrichtsministerium nahestehender
^ehrter auf der vorangehenden Versammlung in Breslau die Wahl Wiens
^ das folgende Jahr mit warmen Worten empfahl, fühlte jedermann die
Deutung einer solchen Einladung. Offenbar wollte die Partei, welcher die
.rgerung deutscher Wissenschaft und deutscher Gymnasia ernr.chtunge
Östreich am Herzen liegt, nus der Verbindung mit ihren auswärtigen .re -
neue ,rast schöpfen und zugleich ihren Gegnem deutlich vor Aug ^"n- daß sie noch nicht ganz .machtlos sei. Darum aber kamen auch ^ d '
'Listen der fremden Gäste in einer ungewöhnlichen Stimmung nach ^en.
Die Erwartung eines unbestimmten Etwas, sei es Furcht on>r einer « ornng
^ ganzen Unternehmens von fcrndseligcr Seite, sei es Hoffnung an span¬
ende Kämpfe, lag so nahe; daß sie nicht in Erfüllung g.ng. "'^d"Hmrp-
U'sache der unbefriedigten Aeußerungen sein, die wo. h.er und da über dr.
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