Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band.""zugreifen? Was hat er für einen Grund dazu? oder was für einen Wir antworten darauf-, wenn es eine italienische Frage zu studiren gibt, Der Friede und der ProtestMisüms in Oestreich. Wenn man bei uns hin und wieder die Meinung hört, der Friede, der "«zugreifen? Was hat er für einen Grund dazu? oder was für einen Wir antworten darauf-, wenn es eine italienische Frage zu studiren gibt, Der Friede und der ProtestMisüms in Oestreich. Wenn man bei uns hin und wieder die Meinung hört, der Friede, der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0283" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/107869"/> <p xml:id="ID_936" prev="#ID_935"> "«zugreifen? Was hat er für einen Grund dazu? oder was für einen<lb/> Vorwand?"</p><lb/> <p xml:id="ID_937"> Wir antworten darauf-, wenn es eine italienische Frage zu studiren gibt,<lb/> die auf seine Weise zu studiren Napoleon der Dritte berechtigt war. so gibt<lb/> sicherlich ebenso gut eine deutsche für ihn zu studiren. Nun 'se die<lb/> italienische Frage noch lange nicht ausstudirt. Und sollte zum Ausstudiren<lb/> °ewa der Gedanke eines europäischen Pentarchencongresses aufgebracht werden.<lb/> s° hätte Napoleon tausend Gelegenheiten statt einer. Preußen so schnöde zu<lb/> behandeln, daß ihm doch endlich einmal statt der Klugheits- oder Geduldader<lb/> die Zornader schwellen müßte und der Krieg gemacht Ware. Es wird sich<lb/> noch Gelegenheit finden, dies im Laus der Dinge des Weiteren zu be¬<lb/><note type="byline"> W. Rüstow.</note> rühren und - zu ergründen. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Der Friede und der ProtestMisüms in Oestreich.</head><lb/> <p xml:id="ID_938" next="#ID_939"> Wenn man bei uns hin und wieder die Meinung hört, der Friede, der<lb/> em Krieg zwischen den beiden katholischen Großmächten ein Ende machte,<lb/> i^ gegen England und Preußen, gegen den Protestantismus geschlossen, und<lb/> "wu allerlei düstere Weissagungen knüpft, so wollen wir uns vorläufig dar¬<lb/> über keiner allzu großen Besorgniß hingeben, denn die Macht des mit dem<lb/> ^eitbewußtsein im Einklang stehenden Protestantismus, wie auch die gute<lb/> ^"sicht der katholischen Bevölkerungen selbst bieten eine hinreichende Gewähr<lb/> ^ur, daß die Bäume der Jesuiten nicht in den Himmel wachsen. Dagegen<lb/> Lüsten wir aber als eine bedeutsame Erscheinung constatiren, daß der Prote-<lb/> ^ntismus in Oestreich auch bei der neuesten Bewegung des politischen und<lb/> Ästigen Lebens leer ausgegangen ist. Es ist den Lesern bekannt, daß es<lb/> ^ mit der weltlichen Macht verbündeten Jesuitismus gelungen war. den<lb/> ^ich nach der Reformation mächtig angeschwollenen Protestantismus in Oese-<lb/> ^es und Ungarn durch Dragonaden und Auswanderungszwang auf ein ge-<lb/> '"ges Maß zurückzuführen, bis die humane Politik Kaiser Josephs des Zwei'<lb/> ^'inen Ländern ein größeres Maß von Gewissensfreiheit gab. und der die<lb/> ^Währung«, des wiener und linzer Friedensschlusses recapituliren.de 26. Artikel<lb/> ^ ungarischen Reichstages vom Jahre 1790—1 der protestantischen Kirche<lb/> ^'üanis ungeachtet der heftigsten Reaction des bigotten römischen Klerus<lb/> ^ Aussicht auf eine ungestörte organische Entwicklung eröffnete. Bei die-<lb/> . "Aussicht" hatte es aber auch sein Bewenden. Denn obwol die unga-<lb/> ^u Protestanten die Erledigung der jene organische Entwicklung anbahnenden</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0283]
"«zugreifen? Was hat er für einen Grund dazu? oder was für einen
Vorwand?"
Wir antworten darauf-, wenn es eine italienische Frage zu studiren gibt,
die auf seine Weise zu studiren Napoleon der Dritte berechtigt war. so gibt
sicherlich ebenso gut eine deutsche für ihn zu studiren. Nun 'se die
italienische Frage noch lange nicht ausstudirt. Und sollte zum Ausstudiren
°ewa der Gedanke eines europäischen Pentarchencongresses aufgebracht werden.
s° hätte Napoleon tausend Gelegenheiten statt einer. Preußen so schnöde zu
behandeln, daß ihm doch endlich einmal statt der Klugheits- oder Geduldader
die Zornader schwellen müßte und der Krieg gemacht Ware. Es wird sich
noch Gelegenheit finden, dies im Laus der Dinge des Weiteren zu be¬
W. Rüstow. rühren und - zu ergründen.
Der Friede und der ProtestMisüms in Oestreich.
Wenn man bei uns hin und wieder die Meinung hört, der Friede, der
em Krieg zwischen den beiden katholischen Großmächten ein Ende machte,
i^ gegen England und Preußen, gegen den Protestantismus geschlossen, und
"wu allerlei düstere Weissagungen knüpft, so wollen wir uns vorläufig dar¬
über keiner allzu großen Besorgniß hingeben, denn die Macht des mit dem
^eitbewußtsein im Einklang stehenden Protestantismus, wie auch die gute
^"sicht der katholischen Bevölkerungen selbst bieten eine hinreichende Gewähr
^ur, daß die Bäume der Jesuiten nicht in den Himmel wachsen. Dagegen
Lüsten wir aber als eine bedeutsame Erscheinung constatiren, daß der Prote-
^ntismus in Oestreich auch bei der neuesten Bewegung des politischen und
Ästigen Lebens leer ausgegangen ist. Es ist den Lesern bekannt, daß es
^ mit der weltlichen Macht verbündeten Jesuitismus gelungen war. den
^ich nach der Reformation mächtig angeschwollenen Protestantismus in Oese-
^es und Ungarn durch Dragonaden und Auswanderungszwang auf ein ge-
'"ges Maß zurückzuführen, bis die humane Politik Kaiser Josephs des Zwei'
^'inen Ländern ein größeres Maß von Gewissensfreiheit gab. und der die
^Währung«, des wiener und linzer Friedensschlusses recapituliren.de 26. Artikel
^ ungarischen Reichstages vom Jahre 1790—1 der protestantischen Kirche
^'üanis ungeachtet der heftigsten Reaction des bigotten römischen Klerus
^ Aussicht auf eine ungestörte organische Entwicklung eröffnete. Bei die-
. "Aussicht" hatte es aber auch sein Bewenden. Denn obwol die unga-
^u Protestanten die Erledigung der jene organische Entwicklung anbahnenden
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