Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, II. Semester. IV. Band.wenigen materiellen Vortheile, die Ungarn aus seiner neuen Stellung zu Oest¬ Russische Denkwürdigkeiten. Ein russischer Staatsmann. Des Grasen I. I. Siepers Denkwürdigkeiten zur Geschichte Rußlands. Von K. L. Blum. 4. Bd. Mit 5 Bildnissen und einer Landschaft. Leipzig, Winter. -- Feldherrn-Stimmen aus und über den polnischen Krieg vom Jahr 1831. Heraus¬ gegeben von Fr. v. Smitt. -- Leipzig, Winter. -- Suworow und Polens Untergang. Nach archivalischen Quellen dargestellt von Fr. v. Smitt. Bd. 1. 2. Leipzig, Winter. -- Denkwürdigkeiten eines Livländers aus den Jahren 1790--1815. Heraus¬ gegeben von Fr. v. Smitt. Bd. 1 2. Leipzig, Winter. -- Man hat an die Thronbesteigung des Kaiser Alexander II. weit aus¬ wenigen materiellen Vortheile, die Ungarn aus seiner neuen Stellung zu Oest¬ Russische Denkwürdigkeiten. Ein russischer Staatsmann. Des Grasen I. I. Siepers Denkwürdigkeiten zur Geschichte Rußlands. Von K. L. Blum. 4. Bd. Mit 5 Bildnissen und einer Landschaft. Leipzig, Winter. — Feldherrn-Stimmen aus und über den polnischen Krieg vom Jahr 1831. Heraus¬ gegeben von Fr. v. Smitt. — Leipzig, Winter. — Suworow und Polens Untergang. Nach archivalischen Quellen dargestellt von Fr. v. Smitt. Bd. 1. 2. Leipzig, Winter. — Denkwürdigkeiten eines Livländers aus den Jahren 1790—1815. Heraus¬ gegeben von Fr. v. Smitt. Bd. 1 2. Leipzig, Winter. — Man hat an die Thronbesteigung des Kaiser Alexander II. weit aus¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0262" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/266071"/> <p xml:id="ID_683" prev="#ID_682"> wenigen materiellen Vortheile, die Ungarn aus seiner neuen Stellung zu Oest¬<lb/> reich erwachsen sind, wiegen die Uebelstände nicht auf, die sie in ihrem Ge¬<lb/> folgemitbrachten. Ungarn mit seinem halb ungarisch uniformirten halb deutsch<lb/> gemaßregelten, seinem halb unwissenden und halb pedantischen Beamtenthum,<lb/> mit seinen von Gendarmen wimmelnden und dennoch von Räubern beun¬<lb/> ruhigten Wäldern und Steppen, mit seinen alten Mißbräuchen und neuen<lb/> Plackereien, mit seinen in hohen Kreisen sehr beliebten nationalen Auf¬<lb/> zügen, mit seinen paradirendcn Adeligen, Jazygen und Cumaniern mit<lb/> seinen Comitaten, Stuhlrichtern, Diensthusaren und andern woll-, seide-<lb/> und goldbeschnürten historischen Ueberresten. !ist noch kein organischer Theil<lb/> eines organischen Ganzen geworden, welches wir „Gesammtöstreich" nennen<lb/> könnten. Dieses Gesammtöstreich ist bis jetzt nur ein Wort, zu dem der Be¬<lb/> griff noch gänzlich fehlt, und Ungarn sieht mit ängstlicher Sehnsucht dem Mo¬<lb/> ment entgegen, wo der jugendliche Monarch und die Männer, die seinen<lb/> Rath bilden, eine folgerichtige Politik einleiten und den großen Kaiserstaat<lb/> einer Neugestaltung entgegenführen, bei welcher die Gesammtheit sowol als<lb/> die einzelnen Theile ihre gerechten Ansprüche befriedigt, ihre billigen Erwar¬<lb/> t<note type="byline"> ^</note> ungen erfüllt sehen werden. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Russische Denkwürdigkeiten.</head><lb/> <list> <item> Ein russischer Staatsmann. Des Grasen I. I. Siepers Denkwürdigkeiten zur<lb/> Geschichte Rußlands. Von K. L. Blum. 4. Bd. Mit 5 Bildnissen und<lb/> einer Landschaft. Leipzig, Winter. —</item> <item> Feldherrn-Stimmen aus und über den polnischen Krieg vom Jahr 1831. Heraus¬<lb/> gegeben von Fr. v. Smitt. — Leipzig, Winter. —</item> <item> Suworow und Polens Untergang. Nach archivalischen Quellen dargestellt<lb/> von Fr. v. Smitt. Bd. 1. 2. Leipzig, Winter. —</item> <item> Denkwürdigkeiten eines Livländers aus den Jahren 1790—1815. Heraus¬<lb/> gegeben von Fr. v. Smitt. Bd. 1 2. Leipzig, Winter. —</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_684" next="#ID_685"> Man hat an die Thronbesteigung des Kaiser Alexander II. weit aus¬<lb/> sehende Hoffnungen geknüpft, die sich zwar in mancher Beziehung als illuso¬<lb/> rischerweisen werden, da ein Reich, wie Rußland nicht ohne weiteres nach dem<lb/> Willen-des Einzelnen seine Physiognomie' umwandelt, die aber doch keines-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0262]
wenigen materiellen Vortheile, die Ungarn aus seiner neuen Stellung zu Oest¬
reich erwachsen sind, wiegen die Uebelstände nicht auf, die sie in ihrem Ge¬
folgemitbrachten. Ungarn mit seinem halb ungarisch uniformirten halb deutsch
gemaßregelten, seinem halb unwissenden und halb pedantischen Beamtenthum,
mit seinen von Gendarmen wimmelnden und dennoch von Räubern beun¬
ruhigten Wäldern und Steppen, mit seinen alten Mißbräuchen und neuen
Plackereien, mit seinen in hohen Kreisen sehr beliebten nationalen Auf¬
zügen, mit seinen paradirendcn Adeligen, Jazygen und Cumaniern mit
seinen Comitaten, Stuhlrichtern, Diensthusaren und andern woll-, seide-
und goldbeschnürten historischen Ueberresten. !ist noch kein organischer Theil
eines organischen Ganzen geworden, welches wir „Gesammtöstreich" nennen
könnten. Dieses Gesammtöstreich ist bis jetzt nur ein Wort, zu dem der Be¬
griff noch gänzlich fehlt, und Ungarn sieht mit ängstlicher Sehnsucht dem Mo¬
ment entgegen, wo der jugendliche Monarch und die Männer, die seinen
Rath bilden, eine folgerichtige Politik einleiten und den großen Kaiserstaat
einer Neugestaltung entgegenführen, bei welcher die Gesammtheit sowol als
die einzelnen Theile ihre gerechten Ansprüche befriedigt, ihre billigen Erwar¬
t ^ ungen erfüllt sehen werden.
Russische Denkwürdigkeiten.
Ein russischer Staatsmann. Des Grasen I. I. Siepers Denkwürdigkeiten zur
Geschichte Rußlands. Von K. L. Blum. 4. Bd. Mit 5 Bildnissen und
einer Landschaft. Leipzig, Winter. —
Feldherrn-Stimmen aus und über den polnischen Krieg vom Jahr 1831. Heraus¬
gegeben von Fr. v. Smitt. — Leipzig, Winter. —
Suworow und Polens Untergang. Nach archivalischen Quellen dargestellt
von Fr. v. Smitt. Bd. 1. 2. Leipzig, Winter. —
Denkwürdigkeiten eines Livländers aus den Jahren 1790—1815. Heraus¬
gegeben von Fr. v. Smitt. Bd. 1 2. Leipzig, Winter. —
Man hat an die Thronbesteigung des Kaiser Alexander II. weit aus¬
sehende Hoffnungen geknüpft, die sich zwar in mancher Beziehung als illuso¬
rischerweisen werden, da ein Reich, wie Rußland nicht ohne weiteres nach dem
Willen-des Einzelnen seine Physiognomie' umwandelt, die aber doch keines-
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