Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Ädatnrwiffenschaft.
Die Chemie der Gegenwart. Für Gebildete aller Stände dargestellt von or.
Friedrich Schoedler in Worms, Verfasser des Werkes: "Das Buch der
Natur." -- Mit vielen in den Text gedruckten Holzschnitten. -- I. v. Liebig
gewidmet. -- Leipzig, Brockhaus. --
''''''
i-."
Das Buch vom gesunden und tranken Menschen. Von or. Carl Ernst
Bock. Erste Abtheilung. Das Buch vom gesunden Menschen. Mit 25
seinen Abbildungen. Leipzig, Keil. --
''''''
,")i,<"><->"./- ' ^
Aus der Natur. Die neuesten Entdeckungen aus dem Gebiete der Natur¬
wissenschaften, ö. Bd. (Das Brod und seine Stellvertreter -- Ein¬
wirkung der Atmosphäre auf deu Erdkörper -- Vom Dampf -- Damvf-
clectricität -- Die Säugethiere der Vorwelt.) -- Leipzig, Ambr. Adel. --
Das Naturleben des Vaterlandes. Von Ernst Julius Reimann. Mit
einem Vorwort von Moritz Fürbringer. Berlin, Duncker u. Humblot. --
Die gesellschaftliche Stellung der Aerzte sonst und jetzt. Von or.
I. Goldschmidt. Oldenburg, Schulzesche Buchhandlung. --

Die "Chemie der Gegenwart" ist vorher in einzelnen Abhandlungen in
der Brockhausschen Encyklopädie: "die Gegenwart" erschienen. Wir haben
schon bei der Besprechung dieser Sammlung darauf aufmerksam gemacht. DaS
Buch nimmt sich nun als Ganzes noch stattlicher aus und verdient eine all¬
gemeine Verbreitung. Um sich bei dem größern Publicum einzuschmeicheln hat
der Verfasser seiner Form etwas novellistisches gegeben, vielleicht in einer
größern Ausdehnung, als es wünschenswert!) wäre; denn die wahre Popula¬
rität geht nicht daraus hervor, daß man seinen Gegenstand durch allerlei Flitter
ausputzt, sondern daß man ihn in seiner einfachsten und anschaulichsten Form,
in seinem innern organischen Zusammenhang, von allen störenden Nebengedanken
entfernt, der sinnlichen Anschauung und dem Gedanken vorstellt. Allein diese
belletristische Form ist hier doch etwas ganz Aeußerliches und hat auf den
kernhaften, gesunden Inhalt durchaus keinen nachtheiligen Einfluß ausgeübt.
Der Verfasser, der den neuesten großen Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie
mit der lebendigen Theilnahme einer gründlichen wissenschaftlichen Bildung selbst¬
thätig gefolgt ist, stellt die Wissenschaft in jenen großen Zügen dar, zu denen man
nur durch einen tiefern Einblick in das Wesen der Sache befähigt wird. Er
sucht, soviel es dem Laien gegenüber möglich ist, auf das innere Leben der
Wissenschaft hinzudeuten und seinen durchgreifenden Zusammenhang mit dem
Leben im Großen und Ganzen hinzuweisen. Dieses letztere ist namentlich in
der letzten Abhandlung: "die Chemie in ihrem Einflüsse aus Kunst, Gewerbe
und Ackerbau" geschehen. Diese Mittheilungen haben um so größern Werth,


Grenzboten. IV. t8Si. 53
Ädatnrwiffenschaft.
Die Chemie der Gegenwart. Für Gebildete aller Stände dargestellt von or.
Friedrich Schoedler in Worms, Verfasser des Werkes: „Das Buch der
Natur." — Mit vielen in den Text gedruckten Holzschnitten. — I. v. Liebig
gewidmet. — Leipzig, Brockhaus. —
''''''
i-.»
Das Buch vom gesunden und tranken Menschen. Von or. Carl Ernst
Bock. Erste Abtheilung. Das Buch vom gesunden Menschen. Mit 25
seinen Abbildungen. Leipzig, Keil. —
''''''
,«)i,<»><->»./- ' ^
Aus der Natur. Die neuesten Entdeckungen aus dem Gebiete der Natur¬
wissenschaften, ö. Bd. (Das Brod und seine Stellvertreter — Ein¬
wirkung der Atmosphäre auf deu Erdkörper — Vom Dampf — Damvf-
clectricität — Die Säugethiere der Vorwelt.) — Leipzig, Ambr. Adel. —
Das Naturleben des Vaterlandes. Von Ernst Julius Reimann. Mit
einem Vorwort von Moritz Fürbringer. Berlin, Duncker u. Humblot. —
Die gesellschaftliche Stellung der Aerzte sonst und jetzt. Von or.
I. Goldschmidt. Oldenburg, Schulzesche Buchhandlung. —

Die „Chemie der Gegenwart" ist vorher in einzelnen Abhandlungen in
der Brockhausschen Encyklopädie: „die Gegenwart" erschienen. Wir haben
schon bei der Besprechung dieser Sammlung darauf aufmerksam gemacht. DaS
Buch nimmt sich nun als Ganzes noch stattlicher aus und verdient eine all¬
gemeine Verbreitung. Um sich bei dem größern Publicum einzuschmeicheln hat
der Verfasser seiner Form etwas novellistisches gegeben, vielleicht in einer
größern Ausdehnung, als es wünschenswert!) wäre; denn die wahre Popula¬
rität geht nicht daraus hervor, daß man seinen Gegenstand durch allerlei Flitter
ausputzt, sondern daß man ihn in seiner einfachsten und anschaulichsten Form,
in seinem innern organischen Zusammenhang, von allen störenden Nebengedanken
entfernt, der sinnlichen Anschauung und dem Gedanken vorstellt. Allein diese
belletristische Form ist hier doch etwas ganz Aeußerliches und hat auf den
kernhaften, gesunden Inhalt durchaus keinen nachtheiligen Einfluß ausgeübt.
Der Verfasser, der den neuesten großen Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie
mit der lebendigen Theilnahme einer gründlichen wissenschaftlichen Bildung selbst¬
thätig gefolgt ist, stellt die Wissenschaft in jenen großen Zügen dar, zu denen man
nur durch einen tiefern Einblick in das Wesen der Sache befähigt wird. Er
sucht, soviel es dem Laien gegenüber möglich ist, auf das innere Leben der
Wissenschaft hinzudeuten und seinen durchgreifenden Zusammenhang mit dem
Leben im Großen und Ganzen hinzuweisen. Dieses letztere ist namentlich in
der letzten Abhandlung: „die Chemie in ihrem Einflüsse aus Kunst, Gewerbe
und Ackerbau" geschehen. Diese Mittheilungen haben um so größern Werth,


Grenzboten. IV. t8Si. 53
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0425" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/98739"/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Ädatnrwiffenschaft.</head><lb/>
          <list>
            <item> Die Chemie der Gegenwart. Für Gebildete aller Stände dargestellt von or.<lb/>
Friedrich Schoedler in Worms, Verfasser des Werkes: &#x201E;Das Buch der<lb/>
Natur." &#x2014; Mit vielen in den Text gedruckten Holzschnitten. &#x2014; I. v. Liebig<lb/>
gewidmet. &#x2014; Leipzig, Brockhaus. &#x2014;<lb/>
''''''</item>
            <item> i-.»<lb/>
Das Buch vom gesunden und tranken Menschen.  Von or. Carl Ernst<lb/>
Bock.  Erste Abtheilung.  Das Buch vom gesunden Menschen.  Mit 25<lb/>
seinen Abbildungen.  Leipzig, Keil. &#x2014;<lb/>
''''''</item>
            <item> ,«)i,&lt;»&gt;&lt;-&gt;»./-  '  ^<lb/>
Aus der Natur. Die neuesten Entdeckungen aus dem Gebiete der Natur¬<lb/>
wissenschaften, ö. Bd. (Das Brod und seine Stellvertreter &#x2014; Ein¬<lb/>
wirkung der Atmosphäre auf deu Erdkörper &#x2014; Vom Dampf &#x2014; Damvf-<lb/>
clectricität &#x2014; Die Säugethiere der Vorwelt.) &#x2014; Leipzig, Ambr. Adel. &#x2014;</item>
            <item> Das Naturleben des Vaterlandes. Von Ernst Julius Reimann. Mit<lb/>
einem Vorwort von Moritz Fürbringer. Berlin, Duncker u. Humblot. &#x2014;</item>
            <item> Die gesellschaftliche Stellung der Aerzte sonst und jetzt. Von or.<lb/>
I. Goldschmidt.  Oldenburg, Schulzesche Buchhandlung. &#x2014;</item>
          </list><lb/>
          <p xml:id="ID_1365" next="#ID_1366"> Die &#x201E;Chemie der Gegenwart" ist vorher in einzelnen Abhandlungen in<lb/>
der Brockhausschen Encyklopädie: &#x201E;die Gegenwart" erschienen. Wir haben<lb/>
schon bei der Besprechung dieser Sammlung darauf aufmerksam gemacht. DaS<lb/>
Buch nimmt sich nun als Ganzes noch stattlicher aus und verdient eine all¬<lb/>
gemeine Verbreitung. Um sich bei dem größern Publicum einzuschmeicheln hat<lb/>
der Verfasser seiner Form etwas novellistisches gegeben, vielleicht in einer<lb/>
größern Ausdehnung, als es wünschenswert!) wäre; denn die wahre Popula¬<lb/>
rität geht nicht daraus hervor, daß man seinen Gegenstand durch allerlei Flitter<lb/>
ausputzt, sondern daß man ihn in seiner einfachsten und anschaulichsten Form,<lb/>
in seinem innern organischen Zusammenhang, von allen störenden Nebengedanken<lb/>
entfernt, der sinnlichen Anschauung und dem Gedanken vorstellt. Allein diese<lb/>
belletristische Form ist hier doch etwas ganz Aeußerliches und hat auf den<lb/>
kernhaften, gesunden Inhalt durchaus keinen nachtheiligen Einfluß ausgeübt.<lb/>
Der Verfasser, der den neuesten großen Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie<lb/>
mit der lebendigen Theilnahme einer gründlichen wissenschaftlichen Bildung selbst¬<lb/>
thätig gefolgt ist, stellt die Wissenschaft in jenen großen Zügen dar, zu denen man<lb/>
nur durch einen tiefern Einblick in das Wesen der Sache befähigt wird. Er<lb/>
sucht, soviel es dem Laien gegenüber möglich ist, auf das innere Leben der<lb/>
Wissenschaft hinzudeuten und seinen durchgreifenden Zusammenhang mit dem<lb/>
Leben im Großen und Ganzen hinzuweisen. Dieses letztere ist namentlich in<lb/>
der letzten Abhandlung: &#x201E;die Chemie in ihrem Einflüsse aus Kunst, Gewerbe<lb/>
und Ackerbau" geschehen.  Diese Mittheilungen haben um so größern Werth,</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten. IV. t8Si. 53</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0425] Ädatnrwiffenschaft. Die Chemie der Gegenwart. Für Gebildete aller Stände dargestellt von or. Friedrich Schoedler in Worms, Verfasser des Werkes: „Das Buch der Natur." — Mit vielen in den Text gedruckten Holzschnitten. — I. v. Liebig gewidmet. — Leipzig, Brockhaus. — '''''' i-.» Das Buch vom gesunden und tranken Menschen. Von or. Carl Ernst Bock. Erste Abtheilung. Das Buch vom gesunden Menschen. Mit 25 seinen Abbildungen. Leipzig, Keil. — '''''' ,«)i,<»><->»./- ' ^ Aus der Natur. Die neuesten Entdeckungen aus dem Gebiete der Natur¬ wissenschaften, ö. Bd. (Das Brod und seine Stellvertreter — Ein¬ wirkung der Atmosphäre auf deu Erdkörper — Vom Dampf — Damvf- clectricität — Die Säugethiere der Vorwelt.) — Leipzig, Ambr. Adel. — Das Naturleben des Vaterlandes. Von Ernst Julius Reimann. Mit einem Vorwort von Moritz Fürbringer. Berlin, Duncker u. Humblot. — Die gesellschaftliche Stellung der Aerzte sonst und jetzt. Von or. I. Goldschmidt. Oldenburg, Schulzesche Buchhandlung. — Die „Chemie der Gegenwart" ist vorher in einzelnen Abhandlungen in der Brockhausschen Encyklopädie: „die Gegenwart" erschienen. Wir haben schon bei der Besprechung dieser Sammlung darauf aufmerksam gemacht. DaS Buch nimmt sich nun als Ganzes noch stattlicher aus und verdient eine all¬ gemeine Verbreitung. Um sich bei dem größern Publicum einzuschmeicheln hat der Verfasser seiner Form etwas novellistisches gegeben, vielleicht in einer größern Ausdehnung, als es wünschenswert!) wäre; denn die wahre Popula¬ rität geht nicht daraus hervor, daß man seinen Gegenstand durch allerlei Flitter ausputzt, sondern daß man ihn in seiner einfachsten und anschaulichsten Form, in seinem innern organischen Zusammenhang, von allen störenden Nebengedanken entfernt, der sinnlichen Anschauung und dem Gedanken vorstellt. Allein diese belletristische Form ist hier doch etwas ganz Aeußerliches und hat auf den kernhaften, gesunden Inhalt durchaus keinen nachtheiligen Einfluß ausgeübt. Der Verfasser, der den neuesten großen Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie mit der lebendigen Theilnahme einer gründlichen wissenschaftlichen Bildung selbst¬ thätig gefolgt ist, stellt die Wissenschaft in jenen großen Zügen dar, zu denen man nur durch einen tiefern Einblick in das Wesen der Sache befähigt wird. Er sucht, soviel es dem Laien gegenüber möglich ist, auf das innere Leben der Wissenschaft hinzudeuten und seinen durchgreifenden Zusammenhang mit dem Leben im Großen und Ganzen hinzuweisen. Dieses letztere ist namentlich in der letzten Abhandlung: „die Chemie in ihrem Einflüsse aus Kunst, Gewerbe und Ackerbau" geschehen. Diese Mittheilungen haben um so größern Werth, Grenzboten. IV. t8Si. 53

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_96706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_96706/425
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_96706/425>, abgerufen am 28.12.2024.