Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band.Literaturgeschichte. Goethes Göjz und Egmont. Geschichte, Entwicklung und Würdigung beider Dramen. Von H. Düntzer. Braunschweig, Schwetschke und Sohn. -- Herr Düntzer hat sich um die Auslegung des Dichters große und unbe¬ Grcnzbvten. III. t8!ii>. 61
Literaturgeschichte. Goethes Göjz und Egmont. Geschichte, Entwicklung und Würdigung beider Dramen. Von H. Düntzer. Braunschweig, Schwetschke und Sohn. — Herr Düntzer hat sich um die Auslegung des Dichters große und unbe¬ Grcnzbvten. III. t8!ii>. 61
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Literaturgeschichte.
Goethes Göjz und Egmont. Geschichte, Entwicklung und Würdigung beider
Dramen. Von H. Düntzer. Braunschweig, Schwetschke und Sohn. —
Herr Düntzer hat sich um die Auslegung des Dichters große und unbe¬
streitbare Verdienste erworben. Er gehört zu seinen fleißigsten und sorgfältig¬
sten Commentatoren, und hat keine Seite der Betrachtung aus den Augen ge¬
lassen, die auf das Thatsächliche in Goethes Leben und Dichten ein neues
L'ehe werfen kann. Auch das vorliegende Werk ist mit Dank aufzunehmen.
hat die Quellen der beiden Dramen sorgfältig ercerpirt und alles mitge-
theilt, was über das Schaffen des Dichters einen Aufschluß geben kann. Er
vat die verschiedenen Bearbeitungen im einzelnen miteinander verglichen, auf
>ete Abweichung aufmerksam gemacht und den Grund davon zu ermitteln ge¬
sucht. ^ h^ ferner die Stellung derselben innerhalb der Literaturgeschichte,
'hre Aufnahme bei den Zeitgenossen und ihre Einwirkungen auf die spätere
Poesie ausführlich erörtert. Wir glauben kaum, daß in dieser Beziehung
"och etwas zu thun übrigbleiben dürfte. — Auch mit den Urtheilen sind
^U' in den meisten Fällen einverstanden. Wir theilen mit Herrn Düntzer die
Ansicht, daß die zweite Bearbeitung des Götz eine wesentliche Verbesserung
'se, und daß sie dem Dichter umsomehr Ehre macht, da er der Idee des Kunst¬
werks große Schönheiten opfern mußte. Wir stimmen ferner damit überein,
d"ß die dritte Bearbeitung durch und durch ein Mißgriff war, und durch das
heatralische Bedürfniß keineswegs gerechtfertigt wurde. Wir nehmen uns
^ Goethescher Egmont gegen die gewaltsame Schillersche Bearbeitung
und hätten nur gewünscht, daß Her'r Düntzer der Idee, welche Schiller
I"tete, ebenso ihr Recht hätte widerfahren lassen als Goethe selbst. Wir haben
Mehre einzelne Bemerkungen'gefMden, deren Thatsächliches uns noch unbe¬
kannt war und die zum Verständniß des Einzelnen wesentlich beitragen. — Nach
.'eher allgemeinen Anerkennung möge es uns erlaubt sein, einige Ausstelluu-
Grcnzbvten. III. t8!ii>. 61
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