Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, I. Semester. I. Band.aus, und giebt eine, an dieser Stelle sehr wünschenswerthe musikalische Abwechs¬ Fidelio in seiner gegenwärtigen Gestalt ist nicht zu lang für den Theater¬ Damit dies mit größter Bequemlichkeit für die deutschen Theater geschehen Allen Bühncnvvrständen aber sei diese Ergänzung des Fidelio angelegentlich Für die Verehrer Beethoven's sei noch bemerkt, daß Generalmusikdirector Wochenbericht. Es ist zu einer allgemein aus, und giebt eine, an dieser Stelle sehr wünschenswerthe musikalische Abwechs¬ Fidelio in seiner gegenwärtigen Gestalt ist nicht zu lang für den Theater¬ Damit dies mit größter Bequemlichkeit für die deutschen Theater geschehen Allen Bühncnvvrständen aber sei diese Ergänzung des Fidelio angelegentlich Für die Verehrer Beethoven's sei noch bemerkt, daß Generalmusikdirector Wochenbericht. Es ist zu einer allgemein <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0472" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/186348"/> <p xml:id="ID_1485" prev="#ID_1484"> aus, und giebt eine, an dieser Stelle sehr wünschenswerthe musikalische Abwechs¬<lb/> lung, zwischen den schweren, ernsten Musikstücken, die vorangehen und dem<lb/> großen Finale.</p><lb/> <p xml:id="ID_1486"> Fidelio in seiner gegenwärtigen Gestalt ist nicht zu lang für den Theater¬<lb/> abend, sondern eher zu kurz, beide Musikstücke sind von ungewöhnlicher Schönheit,<lb/> beide sind unter Kummer und Aerger des Componisten einer frühern längst vergesse¬<lb/> nen Geschmacksrichtung zum Opfer gefallen, beide können ohne jede dramatische<lb/> Schwierigkeit in Musik und Handlung in unsern Fidelio hineiugesejzt werden, den<lb/> sie sogar verbessern. Aus allen diesen Gründen erscheint es uns als ein zweck¬<lb/> mäßiges Zeichen der Pietät gegen den großen Meister, und als eine willkommene<lb/> Gabe für das Theaterpublicnm, wenn die Vorstände der deutschen Bühnen diese<lb/> beiden Stücke in dem Fidelio restituiren.</p><lb/> <p xml:id="ID_1487"> Damit dies mit größter Bequemlichkeit für die deutschen Theater geschehen<lb/> könne, hat die ehrenwerthe, um die Kunst viel verdiente Handlung von Breit¬<lb/> kopf und Härtel zu Leipzig sich bereit erklärt, Abschriften der Partitur<lb/> dieser Nummern in der von Beethoven abgekürzten Bearbeitung im Man Il¬<lb/> sen pe bereit zu halten, und sind dieselben von jetzt ab mit den kleinen zum<lb/> Dialog des Fidelio nöthigen Zusätzen gegen Einsendung von zwei Thalern zu<lb/> beziehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1488"> Allen Bühncnvvrständen aber sei diese Ergänzung des Fidelio angelegentlich<lb/> empfohlen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1489"> Für die Verehrer Beethoven's sei noch bemerkt, daß Generalmusikdirector<lb/> Lachner zu München den Fidelio durch die beiden dieser Nummern vervollstän¬<lb/> digt, zu Beethoven's Todestag 26. März, aufzuführen beabsichtigt. Bei dieser<lb/> Gelegenheit sei diesem Dirigenten Dank für de» Eifer ausgesprochen, mit welchem<lb/> er der ernsten und tüchtigen Musik in Süddentschland von München ans eine<lb/> bleibende Stätte zu schaffen bemüht ist, und für die Gewissenhaftigkeit im sorg¬<lb/> fältigsten Einstudiren, welches die Münchner Aufführungen in die erste Reihe<lb/> stellt. Auch für die großen Concerte in Wien sind dieselben beiden Nummern<lb/> in diesem Winter zur Aufführung gewählt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Wochenbericht.</head><lb/> <div n="2"> <head> </head> <p xml:id="ID_1490" next="#ID_1491"> Es ist zu einer allgemein<lb/> anerkannten Wahrheit geworden, daß Oestreich gleich viel seiner Diplomatie wie<lb/> seineu Waffen zu danken hat. Diese wurden in den jüngsten Jahren zweimal<lb/> siegreich bis zu den Grenzen Piemonts getragen; sie triumphirten über den Auf¬<lb/> stand in der Hauptstadt Wien, in Ungarn und in Siebenbürgen; ja kurz darauf</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0472]
aus, und giebt eine, an dieser Stelle sehr wünschenswerthe musikalische Abwechs¬
lung, zwischen den schweren, ernsten Musikstücken, die vorangehen und dem
großen Finale.
Fidelio in seiner gegenwärtigen Gestalt ist nicht zu lang für den Theater¬
abend, sondern eher zu kurz, beide Musikstücke sind von ungewöhnlicher Schönheit,
beide sind unter Kummer und Aerger des Componisten einer frühern längst vergesse¬
nen Geschmacksrichtung zum Opfer gefallen, beide können ohne jede dramatische
Schwierigkeit in Musik und Handlung in unsern Fidelio hineiugesejzt werden, den
sie sogar verbessern. Aus allen diesen Gründen erscheint es uns als ein zweck¬
mäßiges Zeichen der Pietät gegen den großen Meister, und als eine willkommene
Gabe für das Theaterpublicnm, wenn die Vorstände der deutschen Bühnen diese
beiden Stücke in dem Fidelio restituiren.
Damit dies mit größter Bequemlichkeit für die deutschen Theater geschehen
könne, hat die ehrenwerthe, um die Kunst viel verdiente Handlung von Breit¬
kopf und Härtel zu Leipzig sich bereit erklärt, Abschriften der Partitur
dieser Nummern in der von Beethoven abgekürzten Bearbeitung im Man Il¬
sen pe bereit zu halten, und sind dieselben von jetzt ab mit den kleinen zum
Dialog des Fidelio nöthigen Zusätzen gegen Einsendung von zwei Thalern zu
beziehen.
Allen Bühncnvvrständen aber sei diese Ergänzung des Fidelio angelegentlich
empfohlen.
Für die Verehrer Beethoven's sei noch bemerkt, daß Generalmusikdirector
Lachner zu München den Fidelio durch die beiden dieser Nummern vervollstän¬
digt, zu Beethoven's Todestag 26. März, aufzuführen beabsichtigt. Bei dieser
Gelegenheit sei diesem Dirigenten Dank für de» Eifer ausgesprochen, mit welchem
er der ernsten und tüchtigen Musik in Süddentschland von München ans eine
bleibende Stätte zu schaffen bemüht ist, und für die Gewissenhaftigkeit im sorg¬
fältigsten Einstudiren, welches die Münchner Aufführungen in die erste Reihe
stellt. Auch für die großen Concerte in Wien sind dieselben beiden Nummern
in diesem Winter zur Aufführung gewählt.
Wochenbericht.
Es ist zu einer allgemein
anerkannten Wahrheit geworden, daß Oestreich gleich viel seiner Diplomatie wie
seineu Waffen zu danken hat. Diese wurden in den jüngsten Jahren zweimal
siegreich bis zu den Grenzen Piemonts getragen; sie triumphirten über den Auf¬
stand in der Hauptstadt Wien, in Ungarn und in Siebenbürgen; ja kurz darauf
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