Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, I. Semester. I. Band.Nicht so gut ging es mit U si and und Geibel. Ich besinne mich noch, Die stille Wasserrose Steigt aus dem blauen See, Die Blätter flimmern und blitzen, Der Kelch ist weiß wie Schnee. Da gießt der Mond vom Himmel All seinen gold'nen Schein, Gießt alle seine Strahlen In ihren. Schoos hinein. Im Wasser um die Blume Kreisel ein weißer Schwan, Er singt so süß, so leise, Und schaut die Blume an. Er singt so süß, so leise, Und will im Singen vergeh'n; O Blume, weiße Blume, Kannst Du das Lied versteh'u? Mirza-Schaffy schüttelte den Kopf und schob das Lied bei Seite mit den -- "Gefällt Dir das Lied nicht?" -- fragte ich meinen Lehrer. "Der Schluß ist umveise", erwiederte er, "was hat der Schwan davon, im ^"ele^la nMttans. Die schottische Kirche in ihrem dreihundertjährigen Kampfe. Der Verfasser des Buchs, welches uns veranlaßt, auf eine Frage näher Nicht so gut ging es mit U si and und Geibel. Ich besinne mich noch, Die stille Wasserrose Steigt aus dem blauen See, Die Blätter flimmern und blitzen, Der Kelch ist weiß wie Schnee. Da gießt der Mond vom Himmel All seinen gold'nen Schein, Gießt alle seine Strahlen In ihren. Schoos hinein. Im Wasser um die Blume Kreisel ein weißer Schwan, Er singt so süß, so leise, Und schaut die Blume an. Er singt so süß, so leise, Und will im Singen vergeh'n; O Blume, weiße Blume, Kannst Du das Lied versteh'u? Mirza-Schaffy schüttelte den Kopf und schob das Lied bei Seite mit den — „Gefällt Dir das Lied nicht?" — fragte ich meinen Lehrer. „Der Schluß ist umveise", erwiederte er, „was hat der Schwan davon, im ^«ele^la nMttans. Die schottische Kirche in ihrem dreihundertjährigen Kampfe. Der Verfasser des Buchs, welches uns veranlaßt, auf eine Frage näher <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0464" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/92202"/> <p xml:id="ID_1427"> Nicht so gut ging es mit U si and und Geibel. Ich besinne mich noch,<lb/> wie ich von Leiterin ein hübsches Lied übersetzte, welches ich seitdem in Deutsch¬<lb/> land oft wieder gehört und immer lebhaft dadurch an Mirza-Schaffy und sein Ur¬<lb/> theil erinnert wurde. Ich meine das Lied:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_6" type="poem"> <l> Die stille Wasserrose<lb/> Steigt aus dem blauen See,<lb/> Die Blätter flimmern und blitzen,<lb/> Der Kelch ist weiß wie Schnee.</l> <l> Da gießt der Mond vom Himmel<lb/> All seinen gold'nen Schein,<lb/> Gießt alle seine Strahlen<lb/> In ihren. Schoos hinein.</l> <l> Im Wasser um die Blume<lb/> Kreisel ein weißer Schwan,<lb/> Er singt so süß, so leise,<lb/> Und schaut die Blume an.</l> <l> Er singt so süß, so leise,<lb/> Und will im Singen vergeh'n;<lb/> O Blume, weiße Blume,<lb/> Kannst Du das Lied versteh'u?</l> </lg><lb/> <p xml:id="ID_1428"> Mirza-Schaffy schüttelte den Kopf und schob das Lied bei Seite mit den<lb/> Worten: „Ein thörichter Schwan!"</p><lb/> <p xml:id="ID_1429"> — „Gefällt Dir das Lied nicht?" — fragte ich meinen Lehrer.</p><lb/> <p xml:id="ID_1430"> „Der Schluß ist umveise", erwiederte er, „was hat der Schwan davon, im<lb/> Singen zu vergeh'n? Er schadet sich damit und nützt der Rose nichts. Ich würde<lb/> geendet haben:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_7" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> ^«ele^la nMttans.</head><lb/> <p xml:id="ID_1431"> Die schottische Kirche in ihrem dreihundertjährigen Kampfe.<lb/> Von I. G. Merle d'Aubtgni. Deutsche Ausgabe, besorgt und bevorwortet<lb/> von Dr. Otto Viebig. Leipzig, Wolfgang Gerhard. 1851.</p><lb/> <p xml:id="ID_1432" next="#ID_1433"> Der Verfasser des Buchs, welches uns veranlaßt, auf eine Frage näher<lb/> einzugehen, die zu den wichtigsten unserer gegenwärtigen Politik gehört, die<lb/> Frage von der Freiheit der Kirche/ ist einer von jenen protestantischen Geist¬<lb/> lichen, die mit einem glühenden Eifer für die Wiederherstellung der kirchlichen</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0464]
Nicht so gut ging es mit U si and und Geibel. Ich besinne mich noch,
wie ich von Leiterin ein hübsches Lied übersetzte, welches ich seitdem in Deutsch¬
land oft wieder gehört und immer lebhaft dadurch an Mirza-Schaffy und sein Ur¬
theil erinnert wurde. Ich meine das Lied:
Die stille Wasserrose
Steigt aus dem blauen See,
Die Blätter flimmern und blitzen,
Der Kelch ist weiß wie Schnee. Da gießt der Mond vom Himmel
All seinen gold'nen Schein,
Gießt alle seine Strahlen
In ihren. Schoos hinein. Im Wasser um die Blume
Kreisel ein weißer Schwan,
Er singt so süß, so leise,
Und schaut die Blume an. Er singt so süß, so leise,
Und will im Singen vergeh'n;
O Blume, weiße Blume,
Kannst Du das Lied versteh'u?
Mirza-Schaffy schüttelte den Kopf und schob das Lied bei Seite mit den
Worten: „Ein thörichter Schwan!"
— „Gefällt Dir das Lied nicht?" — fragte ich meinen Lehrer.
„Der Schluß ist umveise", erwiederte er, „was hat der Schwan davon, im
Singen zu vergeh'n? Er schadet sich damit und nützt der Rose nichts. Ich würde
geendet haben:
^«ele^la nMttans.
Die schottische Kirche in ihrem dreihundertjährigen Kampfe.
Von I. G. Merle d'Aubtgni. Deutsche Ausgabe, besorgt und bevorwortet
von Dr. Otto Viebig. Leipzig, Wolfgang Gerhard. 1851.
Der Verfasser des Buchs, welches uns veranlaßt, auf eine Frage näher
einzugehen, die zu den wichtigsten unserer gegenwärtigen Politik gehört, die
Frage von der Freiheit der Kirche/ ist einer von jenen protestantischen Geist¬
lichen, die mit einem glühenden Eifer für die Wiederherstellung der kirchlichen
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