Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, I. Semester. I. Band.aufgeboten wird, bis auf W,(M Mann gebracht werden, hat bis jetzt aber noch HMkdelÄverhali'uffe Zu Schlesien. Die Friedenspolitik beginnt ihre Früchie zu tragen. Durch sie ist Preußen Wenn es der preußischen Regierung möglich wäre, in ihren Handelsprin¬ aufgeboten wird, bis auf W,(M Mann gebracht werden, hat bis jetzt aber noch HMkdelÄverhali'uffe Zu Schlesien. Die Friedenspolitik beginnt ihre Früchie zu tragen. Durch sie ist Preußen Wenn es der preußischen Regierung möglich wäre, in ihren Handelsprin¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0200" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/91938"/> <p xml:id="ID_585" prev="#ID_584"> aufgeboten wird, bis auf W,(M Mann gebracht werden, hat bis jetzt aber noch<lb/> nie über 65,000 Mann betragen, von denen an -40,(M) Mann von der Grenze<lb/> schon fortmarschirt gewesen sind.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> HMkdelÄverhali'uffe Zu Schlesien.<lb/></head><lb/> <p xml:id="ID_586"> Die Friedenspolitik beginnt ihre Früchie zu tragen. Durch sie ist Preußen<lb/> gegen die Ueberzeugung seiner Staatsmänner, welche etwas vom Handel und<lb/> Verkehr verstehen, voll der bisherige« Handelspolitik plötzlich heruntergetrieben<lb/> worden, und die Regierung ist im Begriff, sich den Freihandelömännern in die<lb/> Arme zu werfen. Die Geschichte ist in ihrer Erscheinung ebenso kleinlich, als<lb/> ihren Folgen nach tragisch. Preußen entwirft einen neuen und guten Tarif für<lb/> den Zollverein, die Annahme dieses Tarifs bei der Zolleonferenz zu Cassel wird<lb/> durch die Intriguen Oestreichs, Baierns und anderweitige Oppositioir unmöglich<lb/> gemacht. Darauf ninnnt Oestreich selbst den preußischen Tarif an, und macht<lb/> ihn zur wesentlichem Grundlage seiner Zolleinignngövorschläge; augenblicklich<lb/> erschrickt Preußen, welches die politischen Folgen dieser Zolleiuigung mit Recht<lb/> fürchtet, und springt von seinem eigenen mühsam und weise ausgedachten Tarif<lb/> ab, um etwas Anderes, als Oestreich will, zu wollen und sich schnell ein neues<lb/> Terrain und neuen Einfluß zu erwerben, da ihm der bisherige zu schwinden<lb/> scheint.</p><lb/> <p xml:id="ID_587" next="#ID_588"> Wenn es der preußischen Regierung möglich wäre, in ihren Handelsprin¬<lb/> cipien etwas von der Festigkeit zu gewinnen, welche ihr sonst so entschieden fehlt,<lb/> so muß man sie beschwören, doch fest ans ihrem allen Tarif auch in Wiesbaden zu<lb/> bleiben, und deu östreichischen Anschluß trotz der gleichen schnell abgeschriebenen<lb/> Tarifsätze des Herrn von Bruck durch.kalte Hartnäckigkeit für jetzt zu vereiteln,<lb/> wozu sich für eine geschickte Regierung sehr hinreichende Gelegenheit finden<lb/> würde. Indeß die Wege der gegenwärtigen Regierung sind so unberechen¬<lb/> bar, so taumelnd und unfreiwillig, daß es nichts nützt, von ihr in großen<lb/> Dingen irgeud einen Willen zu verlangen. . In Schlesien ist der Handelsstand<lb/> anf's Aeußerste bestürzt durch die plötzliche Hinneigung zu den Principien des<lb/> Freihandels, für welchen Schlesien durchaus nicht vorbereitet ist, und es zeigt<lb/> sich in dem gewiß patriotischen und rüchtigen Handelsstand dieser Provinz eine<lb/> wohlberechtigte Stimmung, welche leider als ein Symptom betrachtet werden</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0200]
aufgeboten wird, bis auf W,(M Mann gebracht werden, hat bis jetzt aber noch
nie über 65,000 Mann betragen, von denen an -40,(M) Mann von der Grenze
schon fortmarschirt gewesen sind.
HMkdelÄverhali'uffe Zu Schlesien.
Die Friedenspolitik beginnt ihre Früchie zu tragen. Durch sie ist Preußen
gegen die Ueberzeugung seiner Staatsmänner, welche etwas vom Handel und
Verkehr verstehen, voll der bisherige« Handelspolitik plötzlich heruntergetrieben
worden, und die Regierung ist im Begriff, sich den Freihandelömännern in die
Arme zu werfen. Die Geschichte ist in ihrer Erscheinung ebenso kleinlich, als
ihren Folgen nach tragisch. Preußen entwirft einen neuen und guten Tarif für
den Zollverein, die Annahme dieses Tarifs bei der Zolleonferenz zu Cassel wird
durch die Intriguen Oestreichs, Baierns und anderweitige Oppositioir unmöglich
gemacht. Darauf ninnnt Oestreich selbst den preußischen Tarif an, und macht
ihn zur wesentlichem Grundlage seiner Zolleinignngövorschläge; augenblicklich
erschrickt Preußen, welches die politischen Folgen dieser Zolleiuigung mit Recht
fürchtet, und springt von seinem eigenen mühsam und weise ausgedachten Tarif
ab, um etwas Anderes, als Oestreich will, zu wollen und sich schnell ein neues
Terrain und neuen Einfluß zu erwerben, da ihm der bisherige zu schwinden
scheint.
Wenn es der preußischen Regierung möglich wäre, in ihren Handelsprin¬
cipien etwas von der Festigkeit zu gewinnen, welche ihr sonst so entschieden fehlt,
so muß man sie beschwören, doch fest ans ihrem allen Tarif auch in Wiesbaden zu
bleiben, und deu östreichischen Anschluß trotz der gleichen schnell abgeschriebenen
Tarifsätze des Herrn von Bruck durch.kalte Hartnäckigkeit für jetzt zu vereiteln,
wozu sich für eine geschickte Regierung sehr hinreichende Gelegenheit finden
würde. Indeß die Wege der gegenwärtigen Regierung sind so unberechen¬
bar, so taumelnd und unfreiwillig, daß es nichts nützt, von ihr in großen
Dingen irgeud einen Willen zu verlangen. . In Schlesien ist der Handelsstand
anf's Aeußerste bestürzt durch die plötzliche Hinneigung zu den Principien des
Freihandels, für welchen Schlesien durchaus nicht vorbereitet ist, und es zeigt
sich in dem gewiß patriotischen und rüchtigen Handelsstand dieser Provinz eine
wohlberechtigte Stimmung, welche leider als ein Symptom betrachtet werden
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