Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. I. Band.Das Princip der Legitimität und die Constitutionellen. Paul v. Somssich, das legitime Recht Ungarns und seines Königs. Wien, Jasper, Hügel und Manz. I)r, Julius Stahl, die Revolution und die konstitutionelle Monarchie. 2. Aufl. Berlin, W. Hertz. or. Julius Stahl, die deutsche Reichsverfassung. 2. Aufl. Berlin, W. Hertz. Franz Guizot, Geschichte der englischen Revolution bis zum Tode Karls l. Leipzig, Lorck. "Nur die DoctrincirS haben keine" Boden in Preußen." v. Manteuffel. Wenn in alten Zeiten, wo uur.it die Politik noch mit einer gewissen Naivetät be¬ Die schlechthin antirevolutiouäre, couservativeDoctrin wird so lange im Stande Grenzboten. III. 18S0. 41
Das Princip der Legitimität und die Constitutionellen. Paul v. Somssich, das legitime Recht Ungarns und seines Königs. Wien, Jasper, Hügel und Manz. I)r, Julius Stahl, die Revolution und die konstitutionelle Monarchie. 2. Aufl. Berlin, W. Hertz. or. Julius Stahl, die deutsche Reichsverfassung. 2. Aufl. Berlin, W. Hertz. Franz Guizot, Geschichte der englischen Revolution bis zum Tode Karls l. Leipzig, Lorck. „Nur die DoctrincirS haben keine» Boden in Preußen." v. Manteuffel. Wenn in alten Zeiten, wo uur.it die Politik noch mit einer gewissen Naivetät be¬ Die schlechthin antirevolutiouäre, couservativeDoctrin wird so lange im Stande Grenzboten. III. 18S0. 41
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0329" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/85912"/> </div> <div n="1"> <head> Das Princip der Legitimität und die Constitutionellen.</head><lb/> <list> <item> Paul v. Somssich, das legitime Recht Ungarns und seines Königs. Wien, Jasper,<lb/> Hügel und Manz.</item> <item> I)r, Julius Stahl, die Revolution und die konstitutionelle Monarchie. 2. Aufl.<lb/> Berlin, W. Hertz.</item> <item> or. Julius Stahl, die deutsche Reichsverfassung. 2. Aufl. Berlin, W. Hertz.<lb/> Franz Guizot, Geschichte der englischen Revolution bis zum Tode Karls l.<lb/> Leipzig, Lorck.</item> </list><lb/> <quote type="epigraph"> „Nur die DoctrincirS haben keine» Boden in Preußen."</quote><lb/> <note type="bibl"> v. Manteuffel.</note><lb/> <p xml:id="ID_1132"> Wenn in alten Zeiten, wo uur.it die Politik noch mit einer gewissen Naivetät be¬<lb/> trieb, eine Revolution vorkam, d. h. wenn sich eine Partei des Staats durch einen Hand¬<lb/> streich bemächtigte, und gegen die bisherigen Herrscher nach dem Grundsatz des galli-<lb/> - scheu Siegers verfuhr, so war daS Sinnen nud Trachten der gestürzten Partei lediglich<lb/> daraufgerichtet, einen neuen Handstreich vorzubereiten, der sie wieder an die Stelle<lb/> ihrer Gegner setzte. So war es mit den Ghibellinen und Welsen, so mit den dynasti¬<lb/> schen Parteien und den Nepublikanenl in Italien. Die Entdeckung, daß man durch<lb/> eine Gegenrevolution eigentlich dem Priuci<lb/> ^p der Revolution in die Hände arbeite,<lb/> und die dieser Entdeckung entsprechende Devise: lions ne vouloris p-rs 1a, ecnrtrs-<lb/> Evolution, rvais l« oontraire cle lo, r<!voir1lor>, ist noch nicht so alt; sie ist auch<lb/> noch nicht so fest in den Ueberzeugungen der conservativen Partei gewurzelt, daß<lb/> diese nicht bei jeder günstigen Gelegenheit geneigt wäre, eine „rettende That", d. h.<lb/> eine Contrerevolution, der gesetzlichen Reaction vorzuziehen. Die Leidenschaft wird<lb/> in ernsten Collisionsfällen immer über die Doctrin den Sieg davontragen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1133" next="#ID_1134"> Die schlechthin antirevolutiouäre, couservativeDoctrin wird so lange im Stande<lb/> sein, eine Partei zusammenzuhalten, als in dem durch die Revolution erzeugten<lb/> Chaos der Boden für eine positive Schöpfung fehlt. So in Deutschland bis zum<lb/> Programm Gagern, so in noch weit größerem Maße in Frankreich, bis eine</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten. III. 18S0. 41</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0329]
Das Princip der Legitimität und die Constitutionellen.
Paul v. Somssich, das legitime Recht Ungarns und seines Königs. Wien, Jasper,
Hügel und Manz.
I)r, Julius Stahl, die Revolution und die konstitutionelle Monarchie. 2. Aufl.
Berlin, W. Hertz.
or. Julius Stahl, die deutsche Reichsverfassung. 2. Aufl. Berlin, W. Hertz.
Franz Guizot, Geschichte der englischen Revolution bis zum Tode Karls l.
Leipzig, Lorck.
„Nur die DoctrincirS haben keine» Boden in Preußen."
v. Manteuffel.
Wenn in alten Zeiten, wo uur.it die Politik noch mit einer gewissen Naivetät be¬
trieb, eine Revolution vorkam, d. h. wenn sich eine Partei des Staats durch einen Hand¬
streich bemächtigte, und gegen die bisherigen Herrscher nach dem Grundsatz des galli-
- scheu Siegers verfuhr, so war daS Sinnen nud Trachten der gestürzten Partei lediglich
daraufgerichtet, einen neuen Handstreich vorzubereiten, der sie wieder an die Stelle
ihrer Gegner setzte. So war es mit den Ghibellinen und Welsen, so mit den dynasti¬
schen Parteien und den Nepublikanenl in Italien. Die Entdeckung, daß man durch
eine Gegenrevolution eigentlich dem Priuci
^p der Revolution in die Hände arbeite,
und die dieser Entdeckung entsprechende Devise: lions ne vouloris p-rs 1a, ecnrtrs-
Evolution, rvais l« oontraire cle lo, r<!voir1lor>, ist noch nicht so alt; sie ist auch
noch nicht so fest in den Ueberzeugungen der conservativen Partei gewurzelt, daß
diese nicht bei jeder günstigen Gelegenheit geneigt wäre, eine „rettende That", d. h.
eine Contrerevolution, der gesetzlichen Reaction vorzuziehen. Die Leidenschaft wird
in ernsten Collisionsfällen immer über die Doctrin den Sieg davontragen.
Die schlechthin antirevolutiouäre, couservativeDoctrin wird so lange im Stande
sein, eine Partei zusammenzuhalten, als in dem durch die Revolution erzeugten
Chaos der Boden für eine positive Schöpfung fehlt. So in Deutschland bis zum
Programm Gagern, so in noch weit größerem Maße in Frankreich, bis eine
Grenzboten. III. 18S0. 41
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |