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Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. I. Band.

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etwas thun wollen -- und Sic können allerdings möglicherweise sogar viel thun, wenn
Sie die gewichtigen Hebel Ihres moralischen Einflusses, Ihrer Wirksamkeit, Ihrer
Macht in der Presse auf die rechte Weise in Bewegung setzen -- so müssen Sie Ihre
Anstrengungen dorthin wenden, wo die eigentliche Ursache des Krieges liegt. Sie
müssen sich zu Vertheidigern des ungerecht Angegriffenen machen gegen den muthwilligen
Angreifer. Sic müssen mit allen Kräften den Grundsatz bekämpfen, welcher durch das
Londoner Protokoll Geltung gewinnen würde, als könne ein sogenanntes europäisches
Interesse, d. h. mit andern Worten der Vortheil einer oder einiger Großmächte, diese
berechtigen, in die inner" Rechtsverhältnisse, in die Erbfolge einzelner Staaten einzu¬
greifen -- ein Grundsatz, der, wie Sic leicht ermessen, jeden gesicherten Rechtszustand
in Bezug auf die internationalen Verhältnisse unmöglich macht und somit Ihrem ober¬
sten Zwecke schnurstracks zuwiderläuft. Wenn Sie aus diesen Punkt Ihre vereinten
Bemühungen richten, so werden Sie zwar schwerlich den Czar von Rußland überzeugen,
daß nicht heue Politik, die in dem Londoner Protokoll ihren Sieg feiert, von seinem
Standpunkte aus die richtigste, d. h. seinen Zwecken die am Meisten entsprechende
sei; allein die erleuchteten Staatsmänner der beiden andern Länder, deren vereintes
Gewicht in der Wagschaale dieser Entscheidung das des russischen Autokraten vollständig
aufzuwiegen im Staude ist, werden Ihren Vorstellungen, denen die Macht der Wahr¬
heit und Gerechtigkeit zur Seite steht, sicherlich nicht ihr Ohr vcrschlicfien; die öffent-
liche Meinung, die Presse, die Volksvertretung jener Länder wird Sic in diesem, für
den Frieden, die Nuhe und das Gleichgewicht Europa's so hochwichtigen Bemühen
unterstützen, und -- erlauben Sic mir auch das hinzusetzen, denn bei Ihren erhabenen
Bestrebungen haben Sic es doch immer mit Menschen und menschlichen Interessen zu
thun und müssen auf diese Rücksicht nehmen -- die Erkenntniß der reellen Vortheile,
welche die beiden westlichen Mächte als seefahrende und handeltreibende von der der-
einstigen völligen Trennung der Herzogtümer und Dänemarks, in Bezug auf die Er-
leichterungen der Einfahrt in die Ostsee, welche sic als freie Staaten von der Zurück-
drängung des russischen Einflusses aus Deutschland (dessen Sieg oder Niederlage hier
zugleich mit dem Aufgeben oder der Erhaltung Schleswig-Holsteins entschieden wird),
welche sic endlich als europäische Großmächte von der Errichtung einer starken Schutz¬
wehr gegen Rußlands weiteres Vorrücke" nach' Westen -- und eine solche wird nur
das bundcSstaatlich genirte und in seine natürlichen Grenzen an der Ost- und Nordsee
eingerückte Deutschland, die Losrcistuug Dänemarks und Schwedens von der russischen
Suprematie und deren engere Vereinigung unter sich und mit Deutschland herstelle" --
welche sic also i" aller und jeder Beziehung von derjenigen Beilegung der schlcswig-
holsteinischcn Frage zu erwarten haben, die zugleich die allein gerechte ist -- diese Er-
kenntniß wird vollenden, was die Berufung an das Rechtsgefühl jener freien Nationen
und an deren so natürliche Sympathien für ein gegen ungerechte Bedrückung kämpfendes
Volk uicht schon für sich allein vermögen sollte. Und, glauben Sie mir/ meine Herren,
eine Vermittlung, welche zu ihrer Basis die Gerechtigkeit, nicht ein einseitig aus-
gcdachtcs "europäisches Interesse" hat, eine solche wird Deutschland, werden die Her-
zogthümer mit dankbarem und bereitwilligem Entgegenkommen annehmen, denn wir ver¬
langen und erstreben nicht mehr als unser klares Recht, wir werden u"s aber auch --
aus die Dauer wenigstens -- dessen seien Sie gewiß! -- nicht mit Wenigerem
zufriedengeben.

Mögen denn Jhre Fricdcnsbcstrcbungcn, meine Herren, in solchem Sinne auf diesen
Ihnen so nahegelegten, so praktischen Zweck sich richten! Und möge der Segen des
Himmels mit diesen Bestrebungen sein, wie es die Wünsche und Gebete all dtsche
ereuu
Karl Biedermann. Patrioten ganz gewiß sind!




Verlag von F. L. Herbig. -- Ncdacteurc: Gustav Frehtag und Julian Schmidt.
Druck von C. E. Elvert.

etwas thun wollen — und Sic können allerdings möglicherweise sogar viel thun, wenn
Sie die gewichtigen Hebel Ihres moralischen Einflusses, Ihrer Wirksamkeit, Ihrer
Macht in der Presse auf die rechte Weise in Bewegung setzen — so müssen Sie Ihre
Anstrengungen dorthin wenden, wo die eigentliche Ursache des Krieges liegt. Sie
müssen sich zu Vertheidigern des ungerecht Angegriffenen machen gegen den muthwilligen
Angreifer. Sic müssen mit allen Kräften den Grundsatz bekämpfen, welcher durch das
Londoner Protokoll Geltung gewinnen würde, als könne ein sogenanntes europäisches
Interesse, d. h. mit andern Worten der Vortheil einer oder einiger Großmächte, diese
berechtigen, in die inner» Rechtsverhältnisse, in die Erbfolge einzelner Staaten einzu¬
greifen — ein Grundsatz, der, wie Sic leicht ermessen, jeden gesicherten Rechtszustand
in Bezug auf die internationalen Verhältnisse unmöglich macht und somit Ihrem ober¬
sten Zwecke schnurstracks zuwiderläuft. Wenn Sie aus diesen Punkt Ihre vereinten
Bemühungen richten, so werden Sie zwar schwerlich den Czar von Rußland überzeugen,
daß nicht heue Politik, die in dem Londoner Protokoll ihren Sieg feiert, von seinem
Standpunkte aus die richtigste, d. h. seinen Zwecken die am Meisten entsprechende
sei; allein die erleuchteten Staatsmänner der beiden andern Länder, deren vereintes
Gewicht in der Wagschaale dieser Entscheidung das des russischen Autokraten vollständig
aufzuwiegen im Staude ist, werden Ihren Vorstellungen, denen die Macht der Wahr¬
heit und Gerechtigkeit zur Seite steht, sicherlich nicht ihr Ohr vcrschlicfien; die öffent-
liche Meinung, die Presse, die Volksvertretung jener Länder wird Sic in diesem, für
den Frieden, die Nuhe und das Gleichgewicht Europa's so hochwichtigen Bemühen
unterstützen, und — erlauben Sic mir auch das hinzusetzen, denn bei Ihren erhabenen
Bestrebungen haben Sic es doch immer mit Menschen und menschlichen Interessen zu
thun und müssen auf diese Rücksicht nehmen — die Erkenntniß der reellen Vortheile,
welche die beiden westlichen Mächte als seefahrende und handeltreibende von der der-
einstigen völligen Trennung der Herzogtümer und Dänemarks, in Bezug auf die Er-
leichterungen der Einfahrt in die Ostsee, welche sic als freie Staaten von der Zurück-
drängung des russischen Einflusses aus Deutschland (dessen Sieg oder Niederlage hier
zugleich mit dem Aufgeben oder der Erhaltung Schleswig-Holsteins entschieden wird),
welche sic endlich als europäische Großmächte von der Errichtung einer starken Schutz¬
wehr gegen Rußlands weiteres Vorrücke» nach' Westen — und eine solche wird nur
das bundcSstaatlich genirte und in seine natürlichen Grenzen an der Ost- und Nordsee
eingerückte Deutschland, die Losrcistuug Dänemarks und Schwedens von der russischen
Suprematie und deren engere Vereinigung unter sich und mit Deutschland herstelle» —
welche sic also i» aller und jeder Beziehung von derjenigen Beilegung der schlcswig-
holsteinischcn Frage zu erwarten haben, die zugleich die allein gerechte ist — diese Er-
kenntniß wird vollenden, was die Berufung an das Rechtsgefühl jener freien Nationen
und an deren so natürliche Sympathien für ein gegen ungerechte Bedrückung kämpfendes
Volk uicht schon für sich allein vermögen sollte. Und, glauben Sie mir/ meine Herren,
eine Vermittlung, welche zu ihrer Basis die Gerechtigkeit, nicht ein einseitig aus-
gcdachtcs „europäisches Interesse" hat, eine solche wird Deutschland, werden die Her-
zogthümer mit dankbarem und bereitwilligem Entgegenkommen annehmen, denn wir ver¬
langen und erstreben nicht mehr als unser klares Recht, wir werden u»s aber auch —
aus die Dauer wenigstens — dessen seien Sie gewiß! — nicht mit Wenigerem
zufriedengeben.

Mögen denn Jhre Fricdcnsbcstrcbungcn, meine Herren, in solchem Sinne auf diesen
Ihnen so nahegelegten, so praktischen Zweck sich richten! Und möge der Segen des
Himmels mit diesen Bestrebungen sein, wie es die Wünsche und Gebete all dtsche
ereuu
Karl Biedermann. Patrioten ganz gewiß sind!




Verlag von F. L. Herbig. — Ncdacteurc: Gustav Frehtag und Julian Schmidt.
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[0328] etwas thun wollen — und Sic können allerdings möglicherweise sogar viel thun, wenn Sie die gewichtigen Hebel Ihres moralischen Einflusses, Ihrer Wirksamkeit, Ihrer Macht in der Presse auf die rechte Weise in Bewegung setzen — so müssen Sie Ihre Anstrengungen dorthin wenden, wo die eigentliche Ursache des Krieges liegt. Sie müssen sich zu Vertheidigern des ungerecht Angegriffenen machen gegen den muthwilligen Angreifer. Sic müssen mit allen Kräften den Grundsatz bekämpfen, welcher durch das Londoner Protokoll Geltung gewinnen würde, als könne ein sogenanntes europäisches Interesse, d. h. mit andern Worten der Vortheil einer oder einiger Großmächte, diese berechtigen, in die inner» Rechtsverhältnisse, in die Erbfolge einzelner Staaten einzu¬ greifen — ein Grundsatz, der, wie Sic leicht ermessen, jeden gesicherten Rechtszustand in Bezug auf die internationalen Verhältnisse unmöglich macht und somit Ihrem ober¬ sten Zwecke schnurstracks zuwiderläuft. Wenn Sie aus diesen Punkt Ihre vereinten Bemühungen richten, so werden Sie zwar schwerlich den Czar von Rußland überzeugen, daß nicht heue Politik, die in dem Londoner Protokoll ihren Sieg feiert, von seinem Standpunkte aus die richtigste, d. h. seinen Zwecken die am Meisten entsprechende sei; allein die erleuchteten Staatsmänner der beiden andern Länder, deren vereintes Gewicht in der Wagschaale dieser Entscheidung das des russischen Autokraten vollständig aufzuwiegen im Staude ist, werden Ihren Vorstellungen, denen die Macht der Wahr¬ heit und Gerechtigkeit zur Seite steht, sicherlich nicht ihr Ohr vcrschlicfien; die öffent- liche Meinung, die Presse, die Volksvertretung jener Länder wird Sic in diesem, für den Frieden, die Nuhe und das Gleichgewicht Europa's so hochwichtigen Bemühen unterstützen, und — erlauben Sic mir auch das hinzusetzen, denn bei Ihren erhabenen Bestrebungen haben Sic es doch immer mit Menschen und menschlichen Interessen zu thun und müssen auf diese Rücksicht nehmen — die Erkenntniß der reellen Vortheile, welche die beiden westlichen Mächte als seefahrende und handeltreibende von der der- einstigen völligen Trennung der Herzogtümer und Dänemarks, in Bezug auf die Er- leichterungen der Einfahrt in die Ostsee, welche sic als freie Staaten von der Zurück- drängung des russischen Einflusses aus Deutschland (dessen Sieg oder Niederlage hier zugleich mit dem Aufgeben oder der Erhaltung Schleswig-Holsteins entschieden wird), welche sic endlich als europäische Großmächte von der Errichtung einer starken Schutz¬ wehr gegen Rußlands weiteres Vorrücke» nach' Westen — und eine solche wird nur das bundcSstaatlich genirte und in seine natürlichen Grenzen an der Ost- und Nordsee eingerückte Deutschland, die Losrcistuug Dänemarks und Schwedens von der russischen Suprematie und deren engere Vereinigung unter sich und mit Deutschland herstelle» — welche sic also i» aller und jeder Beziehung von derjenigen Beilegung der schlcswig- holsteinischcn Frage zu erwarten haben, die zugleich die allein gerechte ist — diese Er- kenntniß wird vollenden, was die Berufung an das Rechtsgefühl jener freien Nationen und an deren so natürliche Sympathien für ein gegen ungerechte Bedrückung kämpfendes Volk uicht schon für sich allein vermögen sollte. Und, glauben Sie mir/ meine Herren, eine Vermittlung, welche zu ihrer Basis die Gerechtigkeit, nicht ein einseitig aus- gcdachtcs „europäisches Interesse" hat, eine solche wird Deutschland, werden die Her- zogthümer mit dankbarem und bereitwilligem Entgegenkommen annehmen, denn wir ver¬ langen und erstreben nicht mehr als unser klares Recht, wir werden u»s aber auch — aus die Dauer wenigstens — dessen seien Sie gewiß! — nicht mit Wenigerem zufriedengeben. Mögen denn Jhre Fricdcnsbcstrcbungcn, meine Herren, in solchem Sinne auf diesen Ihnen so nahegelegten, so praktischen Zweck sich richten! Und möge der Segen des Himmels mit diesen Bestrebungen sein, wie es die Wünsche und Gebete all dtsche ereuu Karl Biedermann. Patrioten ganz gewiß sind! Verlag von F. L. Herbig. — Ncdacteurc: Gustav Frehtag und Julian Schmidt. Druck von C. E. Elvert.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_85583/328>, abgerufen am 27.07.2024.