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Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, II. Semester. IV. Band.

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Jäger Karl in der für die Ungarn so schrcckensreichcn Wiutschachter Affaire unter Gör-
gcy im Feder abermals rühmliche Tapfcrkeitsbewcise, und Görgey selbst ernannte den
Untcrjäger Karl zum Oberjäger. Am Tage der denkwürdigen Kapoliicier Schlacht rückte
mit dem Jägerbataillon auch der Oberjäger Karl in die Plänklerkette vor, und bald
darauf wu.de das ganze Jägerbataillon zum Sturme gegen einen durch die k. k. Trup¬
pen mit großer Energie Vertheidigten Maierhos commandirt. Ermüdet durch die Stra¬
pazen des schon bestandenen heißen Morgens konnte der Oberjäger Karl seinen Kame¬
raden im raschen Sturmschritt nicht mehr folgen, und blieb einige Tausend Schritt zu¬
rück, als im selben Augenblick tais. Kürassiere von der einen Seite herangesprengt
kamen. Der ermattete Jäger verlor auch diesmal seine schon öfters erprobte Geistes¬
gegenwart nicht, und bestand siegreich die verhängnisvolle Gefahr. Seine weisigrün-
rvthcu Zedern auf dem Jägcrhute flatterten hoch in die Luft, sein glänzendes Hau-
bayouuet schimmerte in den Sonnenstrahlen, und seine doppelläufige Büchse fehlte nicht
das Ziel; so kam es, daß nach hartnäckigem Kampfe zwei Reiter todt am Schlacht¬
felds blieben, der dritte aber in Folge herbeigeeilten Snccurscs für deu Jäger sich zu¬
rückzog. Die wundervolle Rettung des Obcrjägers Karl verbreitete sich mit Blitzes¬
schnelle in der Jnsnrgcntenarmee, und zwei Tage später stand sein Raine in den Aus-
zcichnungslistcn des Gar. o" vixit, worauf derselbe zum Lieutenant ernannt, längere
Zeit im Hauptquartier zur Herstellung seiner Gesundheit, und zum Zeitvertreib für die
Oberosfizicrc verblieb, endlich aus Liebe zu einem hübschen 23jährigen Husarenritt-
meister P--y sich als Lieutenant zu dessen Escadron eintragen ließ, und dort bis zum
Schluße des Krieges verbleibend, mit eben benanntem Rittmeister in bester Freundschaft
und Harmonie alle Beschwerlichkeiten des Krieges ertrug. Wohin diese heroische, in
dem Jusurgcutenlager jedoch nichts weniger als seltene Amazone nach der Waffenstreckung
Görgch's bei Vit-igos gerieth, ob sie vor ein Kriegsgericht gestellt oder als Gemeiner
asseutirt wurde? darüber schweigt die Chronik. -- Wie es bei dergleichen Heldinnen so
oft der Fall ist, daß hinsichtlich ihrer Herkunft oft widersprechende und dubiöse Gerüchte
im Umlauf sind, so sei noch erwähnt, daß sich die Barrikadenheldin Karoline, später
der Jäger Karl für eine geborne Agramerin ausgab.




Ein Vues und eine M'cisaufgabe.

Wiedergeburt, oder die Lösung der Unsterblichkeitssrage auf em¬
pirischem Wege von M. Droßbach, Olmütz, Eduard Hölzel. -- Eine kurze,
aber erstaunlich tiefsinnige Brochüre: Mit der gewöhnlichen Unsterblichkeit ist es nichts,
aber da jeder lebende Organismus nur eine Combination von "Atomen" ist, so müs¬
sen, wenn alle mögliche" Combinationen der "Atome" erschöpft sind, sich endlich nach
Jahrtausenden dieselben Atome wieder freundlich zusammenfinden, welche jetzt unsern
Organismus bilden; dann leben wir wieder aus, haben natürlich Erinnerung, rauchen
wahrscheinlich wieder dieselbe Sorte Cigarren (denn warum sollte Wittwen Ca-
bannas in der Havanna!) nicht auch wieder ausgelebt sei") und so geht es in vorigem
Kreislauf fort i" in'toi'imm. -- Wir beeilen uns das Buch anzuzeigen, weil die als
ehrenwerth bekannte Verlagshandlung uns benachrichtigt hat, daß die Summe von 40
Dukaten bei ihr deponirt sei als Prämie für die beste Abhandlung, welche die Lehrsätze
der Brochüre weiter ausführt und durch fernere Beweise stützt. -- Die Sache ist ernst
gemeint, wir haben das Detai-l dieser aufgeschriebene" Concurrenz unter die grünen Annoncen
der nächsten Nummern verweisen müssen, und empfehlen sie und die Brochüre Allen, welche
vor schwierigen Unternehmungen, denen ein schöner Lohn folgt, nicht zurückbcben.




Verlag von F. L. Hcrbig. -- Redacteure: Gustav Freytaa und Julian Schmidt.
Druck von Friedrich Andrä.

Jäger Karl in der für die Ungarn so schrcckensreichcn Wiutschachter Affaire unter Gör-
gcy im Feder abermals rühmliche Tapfcrkeitsbewcise, und Görgey selbst ernannte den
Untcrjäger Karl zum Oberjäger. Am Tage der denkwürdigen Kapoliicier Schlacht rückte
mit dem Jägerbataillon auch der Oberjäger Karl in die Plänklerkette vor, und bald
darauf wu.de das ganze Jägerbataillon zum Sturme gegen einen durch die k. k. Trup¬
pen mit großer Energie Vertheidigten Maierhos commandirt. Ermüdet durch die Stra¬
pazen des schon bestandenen heißen Morgens konnte der Oberjäger Karl seinen Kame¬
raden im raschen Sturmschritt nicht mehr folgen, und blieb einige Tausend Schritt zu¬
rück, als im selben Augenblick tais. Kürassiere von der einen Seite herangesprengt
kamen. Der ermattete Jäger verlor auch diesmal seine schon öfters erprobte Geistes¬
gegenwart nicht, und bestand siegreich die verhängnisvolle Gefahr. Seine weisigrün-
rvthcu Zedern auf dem Jägcrhute flatterten hoch in die Luft, sein glänzendes Hau-
bayouuet schimmerte in den Sonnenstrahlen, und seine doppelläufige Büchse fehlte nicht
das Ziel; so kam es, daß nach hartnäckigem Kampfe zwei Reiter todt am Schlacht¬
felds blieben, der dritte aber in Folge herbeigeeilten Snccurscs für deu Jäger sich zu¬
rückzog. Die wundervolle Rettung des Obcrjägers Karl verbreitete sich mit Blitzes¬
schnelle in der Jnsnrgcntenarmee, und zwei Tage später stand sein Raine in den Aus-
zcichnungslistcn des Gar. o» vixit, worauf derselbe zum Lieutenant ernannt, längere
Zeit im Hauptquartier zur Herstellung seiner Gesundheit, und zum Zeitvertreib für die
Oberosfizicrc verblieb, endlich aus Liebe zu einem hübschen 23jährigen Husarenritt-
meister P—y sich als Lieutenant zu dessen Escadron eintragen ließ, und dort bis zum
Schluße des Krieges verbleibend, mit eben benanntem Rittmeister in bester Freundschaft
und Harmonie alle Beschwerlichkeiten des Krieges ertrug. Wohin diese heroische, in
dem Jusurgcutenlager jedoch nichts weniger als seltene Amazone nach der Waffenstreckung
Görgch's bei Vit-igos gerieth, ob sie vor ein Kriegsgericht gestellt oder als Gemeiner
asseutirt wurde? darüber schweigt die Chronik. — Wie es bei dergleichen Heldinnen so
oft der Fall ist, daß hinsichtlich ihrer Herkunft oft widersprechende und dubiöse Gerüchte
im Umlauf sind, so sei noch erwähnt, daß sich die Barrikadenheldin Karoline, später
der Jäger Karl für eine geborne Agramerin ausgab.




Ein Vues und eine M'cisaufgabe.

Wiedergeburt, oder die Lösung der Unsterblichkeitssrage auf em¬
pirischem Wege von M. Droßbach, Olmütz, Eduard Hölzel. — Eine kurze,
aber erstaunlich tiefsinnige Brochüre: Mit der gewöhnlichen Unsterblichkeit ist es nichts,
aber da jeder lebende Organismus nur eine Combination von „Atomen" ist, so müs¬
sen, wenn alle mögliche» Combinationen der „Atome" erschöpft sind, sich endlich nach
Jahrtausenden dieselben Atome wieder freundlich zusammenfinden, welche jetzt unsern
Organismus bilden; dann leben wir wieder aus, haben natürlich Erinnerung, rauchen
wahrscheinlich wieder dieselbe Sorte Cigarren (denn warum sollte Wittwen Ca-
bannas in der Havanna!) nicht auch wieder ausgelebt sei») und so geht es in vorigem
Kreislauf fort i» in'toi'imm. — Wir beeilen uns das Buch anzuzeigen, weil die als
ehrenwerth bekannte Verlagshandlung uns benachrichtigt hat, daß die Summe von 40
Dukaten bei ihr deponirt sei als Prämie für die beste Abhandlung, welche die Lehrsätze
der Brochüre weiter ausführt und durch fernere Beweise stützt. — Die Sache ist ernst
gemeint, wir haben das Detai-l dieser aufgeschriebene» Concurrenz unter die grünen Annoncen
der nächsten Nummern verweisen müssen, und empfehlen sie und die Brochüre Allen, welche
vor schwierigen Unternehmungen, denen ein schöner Lohn folgt, nicht zurückbcben.




Verlag von F. L. Hcrbig. — Redacteure: Gustav Freytaa und Julian Schmidt.
Druck von Friedrich Andrä.
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[0403] Jäger Karl in der für die Ungarn so schrcckensreichcn Wiutschachter Affaire unter Gör- gcy im Feder abermals rühmliche Tapfcrkeitsbewcise, und Görgey selbst ernannte den Untcrjäger Karl zum Oberjäger. Am Tage der denkwürdigen Kapoliicier Schlacht rückte mit dem Jägerbataillon auch der Oberjäger Karl in die Plänklerkette vor, und bald darauf wu.de das ganze Jägerbataillon zum Sturme gegen einen durch die k. k. Trup¬ pen mit großer Energie Vertheidigten Maierhos commandirt. Ermüdet durch die Stra¬ pazen des schon bestandenen heißen Morgens konnte der Oberjäger Karl seinen Kame¬ raden im raschen Sturmschritt nicht mehr folgen, und blieb einige Tausend Schritt zu¬ rück, als im selben Augenblick tais. Kürassiere von der einen Seite herangesprengt kamen. Der ermattete Jäger verlor auch diesmal seine schon öfters erprobte Geistes¬ gegenwart nicht, und bestand siegreich die verhängnisvolle Gefahr. Seine weisigrün- rvthcu Zedern auf dem Jägcrhute flatterten hoch in die Luft, sein glänzendes Hau- bayouuet schimmerte in den Sonnenstrahlen, und seine doppelläufige Büchse fehlte nicht das Ziel; so kam es, daß nach hartnäckigem Kampfe zwei Reiter todt am Schlacht¬ felds blieben, der dritte aber in Folge herbeigeeilten Snccurscs für deu Jäger sich zu¬ rückzog. Die wundervolle Rettung des Obcrjägers Karl verbreitete sich mit Blitzes¬ schnelle in der Jnsnrgcntenarmee, und zwei Tage später stand sein Raine in den Aus- zcichnungslistcn des Gar. o» vixit, worauf derselbe zum Lieutenant ernannt, längere Zeit im Hauptquartier zur Herstellung seiner Gesundheit, und zum Zeitvertreib für die Oberosfizicrc verblieb, endlich aus Liebe zu einem hübschen 23jährigen Husarenritt- meister P—y sich als Lieutenant zu dessen Escadron eintragen ließ, und dort bis zum Schluße des Krieges verbleibend, mit eben benanntem Rittmeister in bester Freundschaft und Harmonie alle Beschwerlichkeiten des Krieges ertrug. Wohin diese heroische, in dem Jusurgcutenlager jedoch nichts weniger als seltene Amazone nach der Waffenstreckung Görgch's bei Vit-igos gerieth, ob sie vor ein Kriegsgericht gestellt oder als Gemeiner asseutirt wurde? darüber schweigt die Chronik. — Wie es bei dergleichen Heldinnen so oft der Fall ist, daß hinsichtlich ihrer Herkunft oft widersprechende und dubiöse Gerüchte im Umlauf sind, so sei noch erwähnt, daß sich die Barrikadenheldin Karoline, später der Jäger Karl für eine geborne Agramerin ausgab. Ein Vues und eine M'cisaufgabe. Wiedergeburt, oder die Lösung der Unsterblichkeitssrage auf em¬ pirischem Wege von M. Droßbach, Olmütz, Eduard Hölzel. — Eine kurze, aber erstaunlich tiefsinnige Brochüre: Mit der gewöhnlichen Unsterblichkeit ist es nichts, aber da jeder lebende Organismus nur eine Combination von „Atomen" ist, so müs¬ sen, wenn alle mögliche» Combinationen der „Atome" erschöpft sind, sich endlich nach Jahrtausenden dieselben Atome wieder freundlich zusammenfinden, welche jetzt unsern Organismus bilden; dann leben wir wieder aus, haben natürlich Erinnerung, rauchen wahrscheinlich wieder dieselbe Sorte Cigarren (denn warum sollte Wittwen Ca- bannas in der Havanna!) nicht auch wieder ausgelebt sei») und so geht es in vorigem Kreislauf fort i» in'toi'imm. — Wir beeilen uns das Buch anzuzeigen, weil die als ehrenwerth bekannte Verlagshandlung uns benachrichtigt hat, daß die Summe von 40 Dukaten bei ihr deponirt sei als Prämie für die beste Abhandlung, welche die Lehrsätze der Brochüre weiter ausführt und durch fernere Beweise stützt. — Die Sache ist ernst gemeint, wir haben das Detai-l dieser aufgeschriebene» Concurrenz unter die grünen Annoncen der nächsten Nummern verweisen müssen, und empfehlen sie und die Brochüre Allen, welche vor schwierigen Unternehmungen, denen ein schöner Lohn folgt, nicht zurückbcben. Verlag von F. L. Hcrbig. — Redacteure: Gustav Freytaa und Julian Schmidt. Druck von Friedrich Andrä.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341563_279547/403>, abgerufen am 15.01.2025.