Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. III. Band.einem Kostenaufwand": von 1120 Rthlr. erfordert. Unter den alten Die Lage Hamburgs zwischen den Flüssen Ulster und Elbe und Dritter Brief. Die besondere Sorgfalt, welche man dem allgemeinen Wohl¬ Hamburg hat auch diese Wohlthat als Staatsanstalt seinen Hamburg hatte schon früher als Privatunternehmen: 3 Wasser¬ einem Kostenaufwand«: von 1120 Rthlr. erfordert. Unter den alten Die Lage Hamburgs zwischen den Flüssen Ulster und Elbe und Dritter Brief. Die besondere Sorgfalt, welche man dem allgemeinen Wohl¬ Hamburg hat auch diese Wohlthat als Staatsanstalt seinen Hamburg hatte schon früher als Privatunternehmen: 3 Wasser¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0056" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/183077"/> <p xml:id="ID_111" prev="#ID_110"> einem Kostenaufwand«: von 1120 Rthlr. erfordert. Unter den alten<lb/> Sielen sind mehrere, welche einzeln 150 bis 200 Rthlr. jährliche<lb/> Ausgabe nöthig machen.</p><lb/> <p xml:id="ID_112"> Die Lage Hamburgs zwischen den Flüssen Ulster und Elbe und<lb/> der Umstand, daß das Niveau der ersteren 13 Fuß höher als der 0<lb/> Punkt der letzteren liegt, ist zwar von unbezahlbaren Vortheilen für<lb/> viele Einrichtungen. Allein die Terrainverhältnissc Hamburgs bieten<lb/> dennoch manche eigenthümliche Schwierigkeiten dar. Seine theilweise<lb/> Lage auf der Geest, theilweise auf eingedeichter, theilweise sogar auf<lb/> überschwemmbarer Marsch, welche überdies in verschiedenen Richtungen<lb/> von Schifffahrtscanälcn durchzogen wird; ferner die bedeutenden, in¬<lb/> nerhalb 20 Fuß sich bewegenden Schwankungen der Wasserstande der<lb/> Elbe, sodann die große Zahl von Kellerwohnungen u. s w.; —<lb/> machen an sich schon für die Entwässerungsanlagen Hamburgs manche<lb/> Vorkehrungen nothwendig, welche für ungewöhnlich gehalten werden,<lb/> obgleich ihre localen Ursachen zum Alltäglichen gehören.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Dritter Brief.</head><lb/> <p xml:id="ID_113"> Die besondere Sorgfalt, welche man dem allgemeinen Wohl¬<lb/> befinden widmet, gehört zu den lobenswerthesten Fortschritten der Ge¬<lb/> genwart und wie ganz natürlich macht man mit den unentbehrlichsten<lb/> Lebensbedürfnissen den Anfang. Dazu gehört unbestritten in mehr als<lb/> einer Beziehung das Wasser und die Versorgung der Städte<lb/> mit gutem Wasser ist es daher,, welche augenblicklich an vielen<lb/> Orten Gegenstand der Verhandlungen ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_114"> Hamburg hat auch diese Wohlthat als Staatsanstalt seinen<lb/> Bewohnern verschafft. Wien, Roveredo, Venedig, Frankfurt, London,<lb/> Liverpool, Manchester, Edinburg, Glasgow, Greenock; Paris, Mar¬<lb/> seille, Grenoble, Dijon, Rheims, Bordeaux, BcrierS, Lyon; Rom, Ca-<lb/> serta, Lissabon; Rio Janeiro, Newyork, Philadelphia, Cincinnati,<lb/> Boston, Albany N.-Y., Trop N.-Y., Providence N. I., Richmond<lb/> Va, Pittsburg u. s. w. besitzen ähnliche Anlagen. In Berlin, Se.<lb/> Petersburg und an manchen andern Orten erperimentirt man seit eini¬<lb/> gen Jahren, anscheinend ohne weiter zu kommen.</p><lb/> <p xml:id="ID_115" next="#ID_116"> Hamburg hatte schon früher als Privatunternehmen: 3 Wasser¬<lb/> künste an der Ulster, deren älteste länger als 300 Jahre bestand; fer¬<lb/> ner eine im Anfange dieses Jahrhunderts angelegte Elbwasserkunst und<lb/> eine vor etwa 12 Jahren errichtete Wasserversorgungsanstalt an der<lb/> Ulster. Die ersteren drei sind nach dem Brande nicht wieder aufge-</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0056]
einem Kostenaufwand«: von 1120 Rthlr. erfordert. Unter den alten
Sielen sind mehrere, welche einzeln 150 bis 200 Rthlr. jährliche
Ausgabe nöthig machen.
Die Lage Hamburgs zwischen den Flüssen Ulster und Elbe und
der Umstand, daß das Niveau der ersteren 13 Fuß höher als der 0
Punkt der letzteren liegt, ist zwar von unbezahlbaren Vortheilen für
viele Einrichtungen. Allein die Terrainverhältnissc Hamburgs bieten
dennoch manche eigenthümliche Schwierigkeiten dar. Seine theilweise
Lage auf der Geest, theilweise auf eingedeichter, theilweise sogar auf
überschwemmbarer Marsch, welche überdies in verschiedenen Richtungen
von Schifffahrtscanälcn durchzogen wird; ferner die bedeutenden, in¬
nerhalb 20 Fuß sich bewegenden Schwankungen der Wasserstande der
Elbe, sodann die große Zahl von Kellerwohnungen u. s w.; —
machen an sich schon für die Entwässerungsanlagen Hamburgs manche
Vorkehrungen nothwendig, welche für ungewöhnlich gehalten werden,
obgleich ihre localen Ursachen zum Alltäglichen gehören.
Dritter Brief.
Die besondere Sorgfalt, welche man dem allgemeinen Wohl¬
befinden widmet, gehört zu den lobenswerthesten Fortschritten der Ge¬
genwart und wie ganz natürlich macht man mit den unentbehrlichsten
Lebensbedürfnissen den Anfang. Dazu gehört unbestritten in mehr als
einer Beziehung das Wasser und die Versorgung der Städte
mit gutem Wasser ist es daher,, welche augenblicklich an vielen
Orten Gegenstand der Verhandlungen ist.
Hamburg hat auch diese Wohlthat als Staatsanstalt seinen
Bewohnern verschafft. Wien, Roveredo, Venedig, Frankfurt, London,
Liverpool, Manchester, Edinburg, Glasgow, Greenock; Paris, Mar¬
seille, Grenoble, Dijon, Rheims, Bordeaux, BcrierS, Lyon; Rom, Ca-
serta, Lissabon; Rio Janeiro, Newyork, Philadelphia, Cincinnati,
Boston, Albany N.-Y., Trop N.-Y., Providence N. I., Richmond
Va, Pittsburg u. s. w. besitzen ähnliche Anlagen. In Berlin, Se.
Petersburg und an manchen andern Orten erperimentirt man seit eini¬
gen Jahren, anscheinend ohne weiter zu kommen.
Hamburg hatte schon früher als Privatunternehmen: 3 Wasser¬
künste an der Ulster, deren älteste länger als 300 Jahre bestand; fer¬
ner eine im Anfange dieses Jahrhunderts angelegte Elbwasserkunst und
eine vor etwa 12 Jahren errichtete Wasserversorgungsanstalt an der
Ulster. Die ersteren drei sind nach dem Brande nicht wieder aufge-
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