Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. I. Band.Um die Literatur nicht ganz zu ignoriren, obschon dies in Tnrol ni. A u " R o in. Des Kaisers Ankunft. -- Bettelsophistik. - Ich. 8, 7. -- Ins Albaner- gebirg. -- Der Dianenspieael. -- Castel Gandolfo. -- Für und wider. -- Kunsturtheil und Künstlerürthcile. -- Versprechen ohne Versprechen. -- Ein HAndedruck. -- Die wunderbare Zeit. Das muß man erlebt haben, um sich ein Bild davon machen Um die Literatur nicht ganz zu ignoriren, obschon dies in Tnrol ni. A u « R o in. Des Kaisers Ankunft. — Bettelsophistik. - Ich. 8, 7. — Ins Albaner- gebirg. — Der Dianenspieael. — Castel Gandolfo. — Für und wider. — Kunsturtheil und Künstlerürthcile. — Versprechen ohne Versprechen. — Ein HAndedruck. — Die wunderbare Zeit. Das muß man erlebt haben, um sich ein Bild davon machen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0092" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/181902"/> <p xml:id="ID_165"> Um die Literatur nicht ganz zu ignoriren, obschon dies in Tnrol<lb/> nicht schwer fallt, will ich schließlich einer literarischen Erscheinung<lb/> erwähnen, die gewiß »olle Theilnahme finden wird, da sie auf die<lb/> heiligsten Erinnerungen des Volkes gebaut ist, und ein sprechendes<lb/> Bild von einer denkwürdigen Epoche liefert. Der Universitätsprofessor<lb/> Di. Flir hat Bilder aus der Kriegszeit veröffentlicht, die im Ge¬<lb/> wände der Erzählung die schätzbarsten Beitrage zu der genauesten<lb/> Kenntniß der Borfälle im Jahre !8«9 liefern, und deßhalb allseitig<lb/> gewürdigt werden sollten, da sie nicht so sehr Phantafiestücke, als<lb/> romantisch behandelte Begebenheiten sind. Der durch mehre Werke<lb/> historischen Inhalts rühmlich bekannte l)>. Albert Jager, arbeitet<lb/> gegenwärtig an einer Episode der Landesgeschichte, die in mehr als<lb/> eincrHinsicht das Interesse des Geschichtschreibers anregt, die „Geschichte<lb/> des Erzherzogs Sigismund" der der Sohn Friedrichs mit der leeren<lb/> Tasche war, und unter dem Tyrol eine wichtige Rolle spielte.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> ni.<lb/> A u « R o in.</head><lb/> <note type="argument"> Des Kaisers Ankunft. — Bettelsophistik. - Ich. 8, 7. — Ins Albaner-<lb/> gebirg. — Der Dianenspieael. — Castel Gandolfo. — Für und wider. —<lb/> Kunsturtheil und Künstlerürthcile. — Versprechen ohne Versprechen. —<lb/> Ein HAndedruck. — Die wunderbare Zeit.</note><lb/> <p xml:id="ID_166" next="#ID_167"> Das muß man erlebt haben, um sich ein Bild davon machen<lb/> zu können. Ich schreibe Ihnen spat, ich sollte eigentlich gar nicht<lb/> schreiben. Denn Sie haben nun doch inzwischen Alles wie es gewesen<lb/> ist, aus den Zeitungen erfahren, oder vermuthlich wie es nicht ge¬<lb/> wesen ist; denn selbst hier an Ort und Stelle mußte Einer schon<lb/> ein wackrer Psycholog und Zeichendeuter sein, um aus dem was man<lb/> erfuhr, etwas von dem Geschehenen zu erfahren. Aber wenn ich nun<lb/> auch richtig vermuthe, daß Sie aus den Zeitungen so gut>le Nichts<lb/> wissen, sollte ich dennoch eigentlich nicht schreiben, 'denn was ich<lb/> wiederzugeben hätte, sind Eindrücke, von denen sich eben das wahre<lb/> Wesen gar nicht wieder geben läßt. Indessen, ich habe Ihnen zu<lb/> schreiben versprochen: v-i, lumljuo! — Es war, glaubeich, am 13.,<lb/> als der Kaiser von Rußland hier ankam; ich würde nicht hinausge-<lb/> gegangcn sein, um mir den Trubel mit anzusehen: — ich weiß selbst<lb/> nicht, warum ich ein solcher Thor bin, daß mich die Affenschande<lb/> welche das müßige und neugierige Volk schon seit mehreren Tagen<lb/> trieb, ärgerte —; aber ich konnte den Palazzo Giustiniani, das<lb/> Hotel der russischen Gesandtschaft, kaum vermeiden: ich hatte mit<lb/> einem Freunde ein Stelldichein in einem Cas« beim Platze S. Eu-<lb/> stachio verabredet, und kam vom Platze Colonna; — da geht der</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0092]
Um die Literatur nicht ganz zu ignoriren, obschon dies in Tnrol
nicht schwer fallt, will ich schließlich einer literarischen Erscheinung
erwähnen, die gewiß »olle Theilnahme finden wird, da sie auf die
heiligsten Erinnerungen des Volkes gebaut ist, und ein sprechendes
Bild von einer denkwürdigen Epoche liefert. Der Universitätsprofessor
Di. Flir hat Bilder aus der Kriegszeit veröffentlicht, die im Ge¬
wände der Erzählung die schätzbarsten Beitrage zu der genauesten
Kenntniß der Borfälle im Jahre !8«9 liefern, und deßhalb allseitig
gewürdigt werden sollten, da sie nicht so sehr Phantafiestücke, als
romantisch behandelte Begebenheiten sind. Der durch mehre Werke
historischen Inhalts rühmlich bekannte l)>. Albert Jager, arbeitet
gegenwärtig an einer Episode der Landesgeschichte, die in mehr als
eincrHinsicht das Interesse des Geschichtschreibers anregt, die „Geschichte
des Erzherzogs Sigismund" der der Sohn Friedrichs mit der leeren
Tasche war, und unter dem Tyrol eine wichtige Rolle spielte.
ni.
A u « R o in.
Des Kaisers Ankunft. — Bettelsophistik. - Ich. 8, 7. — Ins Albaner-
gebirg. — Der Dianenspieael. — Castel Gandolfo. — Für und wider. —
Kunsturtheil und Künstlerürthcile. — Versprechen ohne Versprechen. —
Ein HAndedruck. — Die wunderbare Zeit.
Das muß man erlebt haben, um sich ein Bild davon machen
zu können. Ich schreibe Ihnen spat, ich sollte eigentlich gar nicht
schreiben. Denn Sie haben nun doch inzwischen Alles wie es gewesen
ist, aus den Zeitungen erfahren, oder vermuthlich wie es nicht ge¬
wesen ist; denn selbst hier an Ort und Stelle mußte Einer schon
ein wackrer Psycholog und Zeichendeuter sein, um aus dem was man
erfuhr, etwas von dem Geschehenen zu erfahren. Aber wenn ich nun
auch richtig vermuthe, daß Sie aus den Zeitungen so gut>le Nichts
wissen, sollte ich dennoch eigentlich nicht schreiben, 'denn was ich
wiederzugeben hätte, sind Eindrücke, von denen sich eben das wahre
Wesen gar nicht wieder geben läßt. Indessen, ich habe Ihnen zu
schreiben versprochen: v-i, lumljuo! — Es war, glaubeich, am 13.,
als der Kaiser von Rußland hier ankam; ich würde nicht hinausge-
gegangcn sein, um mir den Trubel mit anzusehen: — ich weiß selbst
nicht, warum ich ein solcher Thor bin, daß mich die Affenschande
welche das müßige und neugierige Volk schon seit mehreren Tagen
trieb, ärgerte —; aber ich konnte den Palazzo Giustiniani, das
Hotel der russischen Gesandtschaft, kaum vermeiden: ich hatte mit
einem Freunde ein Stelldichein in einem Cas« beim Platze S. Eu-
stachio verabredet, und kam vom Platze Colonna; — da geht der
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